3 veran-
er nach
:he Pro-
rodukte
gsände-
ern wie
die che-
ie, Ent-
Somit
ammen-
tresultat
lass wir
nderung
rt, da-
lge des
ng sich
t, mag
reden,
alle an-
det und
ıiische
anismus
ere Al-
verhält-
sich die
ler Ap-
Körper
e Wir-
Con-
"imärT-
ınd Mi-
' Appli-
igkeiten
e Wir-
‚ auch
en der
ınd Mi-
in, die
hat das
it einer
, dass
n und
ch ge-
ı thun,
ation,
ffassen
Einfüh-
führen
»dampf
consti-
Oertliche und entfernte Giftwirkung. 31
tutionelle Intoxikationen, ohne dass man an der Applikationsstelle etwas
Auffallendes wahrnimmt. Grössere Dosen von Arsenik, Sublimat und an-
dere Giften erzeugen nach der Einführung in den Magen nicht nur Lo-
calintoxikationen, sondern überdies constitutionelle Intoxikationen, die in
der Regel gleichzeitig verlaufen.
VI. Die Entstehungsweise der örtlichen und entfernten
Wirkungen der Gifte.
$. 63. Fragt man darnach, wie die Wirkungen der Gifte zu Stande
kommen, so hat man die örtlichen und entfernten Wirkungen getrennt
von einander zu betrachten. :
Was zunächst die örtlichen Wirkungen der Gifte betrifft, so offenba-
ren sich dieselben in verschiedener Weise und zwar nach Massgabe der
Dosen, des Aggregatzusiandes, der Cohäsions- und Lösungsverhältnisse,
der Beschaffenheit des Applikationsorgans u. s. w. Ihre Entstehungsweise
ist meistens sehr durchsichtig. Indem nämlich die Molekule der Gifte den
Applikationsorganen zugeführt werden, erfahren dieselben entweder eine
Veränderung ihrer Verhältnisse, oder sie halten sich zunächst von jeder
Veränderung frei. So scheint z. B. das Jodkalium, der Salpeter bei der
Einwirkung auf die Applikationsstelle kaum irgend eine Veränderung zu
erleiden, während andere Gifte wie z. B. der Silbersalpeter, der Blei-
zucker, das Quecksilberchlorid nicht selten vor dem Eingriffe in das Ap-
plikationsorgan in Berührung mit den thierischen Secreten und Flüssigkei-
ten (Speichel, Magensaft, Schleim) grössere oder geringere Aenderungen
in ihren Molekularverhältnissen und Eigenschaften durch Verbindungen,
Umsetzungen oder Zersetzungen erfahren. Mag nun das dem Applika-
tionsorgane zugehende Gift zuvor eine Veränderung erlitten haben oder
nicht; in jedem Falle gelangt endlich Etwas, das Gift oder ein Abkömm-
ling desselben, zu dem örganisirten Gewebe des Applikationsorgans und
berührt die Substanzen, welche dasselbe constituiren. Was ist nun die
Folge dieser nicht selten fatalen Berührung? Offenbar sind hier mehrere
Fälle möglich. Ist das Gift oder sein Abkömmling von der Art, dass des-
sen physikalische und chemische Eigenschaften, welche wir als wirkende
Kräfte auffassen, mit den Eigenschaften der Gewebe zu keinem physi-
schen Confliete und zu keiner physischen Ausgleichung streben, so ver-
hält sich das Gift zu der berührten Stelle unwirksam und indifferent. So
zeigt sich, wie Bernard und Pelouze*) in neuerer Zeit durch Experi-
mente erwiesen, z. B. Kurara zu den Wandungen des Magens ganz indil-
ferent**), wie denn auch dasselbe Gift im Endosmometer kein Diffusions-
phänomen erzeugt. So verhält sich ferner eine Lösung von Blutlaugen-
salz zu den mit Epidermis bedeckten Hautdecken sowohl des lebenden
Menschen, als der Cadaver ganz indifferent, wie noch vor kurzer Zeit
v. Bärensprung***) durch umsichtige Experimente nachwies. Sind da-
gegen die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Giftes oder
seiner Derivate von der Art, dass sie mit den Eigenschaften des im Con-
tact stehenden Gewebes zum Conflict und zur Ausgleichung streben, so
*) Comptes rendus tom. XXXI. p. 511.
**) Diess ist schon viel früher durch Versuche von Münter und mir erwiesen wor-
den (Art. Worara im Berliner Eneykl. Wörterbuch, Vergl. Humboldt Ansichten
der Natur 1849. Bd. I. S. 248). D. Red,
**) De transitu medicamentorum per tegumenta corporis externa. Halis 1848. p. 6.