38 Falk, die klinisch wichtigen Intoxicationen,
wie zur Genüge aus den zuweilen wahrhaft wunderthätigen Wirkungen
der Zug- und“ Senfpflaster gegen spastische und andere Affectionen der
Brust- und Unterleibsorgane hervorgeht.
8. 75. Sind es also die reizenden Gifte, welche durch die Nerven-
ausbreitungen der Applikationsstelle hindurch entfernte Wirkungen zu
Stande bringen, während die andern Gifte auf diesem Wege entfernte
Wirkungen nicht erzeugen, so drängt sich jetzt die Frage an, ob die ir-
ritirenden Gifte durch die peripherischen Nerv enausbreitungen aufgenommen
und als solche durch die Nervenröhren forttransporlirt werden; oder ob
ihre ferne Wirkung in anderer Weise geschieht. Diese Frage erledigt sich
schon mit der Thatache, dass das Nervensystem, soweit es bekannt ge-
worden ist, keineswegs auf die Fortführung der Gifte eingerichtet ist. Hier-
nach können wir uns nicht entschliessen, eine Fortleitung der irritirenden
Gifte durch die Nervenbahnen zu den fernen Organen hin anzunehmen,
sondern wir glauben annehmen zu müssen, dass nur der durch die irri-
tirenden Gifte bewirkte Reiz zu den fernen Organen fortgeführt und ge-
leitet wird.
$. 76. Wie schon oben bemerkt wurde, sollen nach der zweiten
Fundamentalanschauung die Gifte von der Applikationsstelle durch die Ge-
fässe in das Blut und in die Lymphe aufgenommen und zu den entfernten
Organen fortgeführt werden. Daselbst angekommen , sollen die Gifte die
sogenannten entfernten Wirkungen in ähnlicher Weise zu Stande bringen,
wie es bei den örtlichen Wirkungen der Gifte geschieht. Wie lässt sich
nun diese Anschauung, die die Resorption und den Transport der Gifte
zulässt, rechtfertigen?
8. 77. Als erstes Argument für die Richtigkeit der erwähnten An-
sicht ist anzuführen, dass die fernen Wirkungen der Gifte in dem Grade
und Maasse auftauchen, als dieselben an den Applikationsstellen unter-
gehen und verschwinden. Man überzeugt sich davon, wenn man mit Giften
in zweifacher Weise experimentirt. Bringt man nämlich ein stark wirkendes
Gift, wie z. B. Schlangengift, Woorara, Upas, Strychnin u. dgl. auf die
verletzte Haut eines grösseren Thieres, dem man nach geschehener. In-
fection sofort Schröpfköpfe auf die vergiftete Wunde aufsetzt, so bleibt
die Vergiftung so lange aus, als die aspiratorisch wirkenden und die Re-
sorption behindernden Schröpfköpfe sitzen bleiben und stellt sich kurze
Zeit nach der Entfernung der Schröpfköpfe ein, zum Beweis, dass mit der
Erhaltung und dem Untergange der Gifte an den Applicationsstellen die
Wirkungen derselben ausbleiben oder kommen. Man kann sich aber auch
durch chemische Testmittel, beziehungsweise durch die quantitative chemi-
sche Analyse davon überzeugen, dass die Wirkung der Gifte umgekehrt
proportional mit deren Untergang an den Applikationsstellen in der Ferne
aufkommen. Bringt man nämlich in den leeren Magen, oder in den Pleura-
sack, oder in den Peritonealsack, oder in das Unterhautzellgewebe eines
Kaninchens ein leicht nachweisbares Gift, wie z. B. Brucin, das mit Sal-
petersäure oder Chlor eine blutrothe Masse bildet, oder wie z. B. Klee-
säure, Chlorbaryum, Arsenik, die selbst quantitativ zu bestimmen sind,
so kann man sich bei dem Eintritte der vollen Intoxicationssymptome, oder
des Todes leicht davon überzeugen, dass die an der Applikationsstelle
niedergelegte Dose des Giftes gänzlich geschwunden oder merklich gemin-
dert ist, was bei vorsichtiger Behandlung der Versuchsthiere nur durch
Resorption und Ueberführung in das Blut geschehen kann. Im Angesichte
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