Full text: Intoxicationen, Zoonosen und Syphilis (2. Band, 1. Abtheilung)

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solcher Versuche wird man aber auch davon abstehen auf den von Boer- 
haave erbrachten und,oben ($. 67) erwähnten sogenannien Contraversuch 
mit der Opiumpille irgend ein Gewicht zu legen, da nicht abzusehen ist, 
wie der berühmte Forscher durch wiederholtes Wägen der Pille den Ge- 
halt an Morphin und andern wirksamen Bestandiheilen genau controliren 
kannte und wie derselbe namentlich nachzuweisen vermochte, dass nicht 
die Stelle wirksamer Bestandtheile in der Pille durch imbibirte unwirksame 
Stoffe war eingenommen worden. 
8. 78. Für die Richtigkeit der zweiten Fundamentalansicht ist ferner 
als Argument die Thatsache anzusehen, dass die an den Applikations- 
stellen geschwundenen und untergegangenen Gifte im Blute und in fern 
gelegenen Organen und Gewebstheilen nachweisbar sind. So kann man 
z. B. das im Magen applieirte und untergegangene Arsenik, wie in dem 
Blute, der Lymphe, der Milch, der Vesicatorflüssigkeit und dem Urine, 
so in den Knochen und Muskeln, der Leber und Milz, dem Herzen und 
Gelüng, dem Rückenmarke und Gehirn und andern Organen nachweisen. 
So kann man, um ein zweites Beispiel zu erbringen, das im Magen ap- 
plieirte untergegangene Jod und Jodkalium nicht nur in dem Chylus, in 
dem Blute und der Lymphe, in dem Speichel, der Milch, dem Schweisse, 
in den Sputis und in dem Urin, sondern auch in der Leber und manchen 
andern Organen wiederfinden. So lässt sich, um ein der neuesten Ge- 
schichte der Toxikologie entnommenes drittes Beispiel vorzuführen, das in 
den ersten Wegen applieirte und verschwundene Nicotin nicht nur aus 
dem Herzblute, sondern auch aus der Leber, den Lungen und andern 
Organen mit Bestimmtheit wiedergewinnen. Es wäre ein Leichtes, . diese 
herangezogenen Beispiele noch um ein Bedeutendes zu mehren, da die 
Annalen der Wissenschaft in der That überreich an solchen Beispielen 
sind. Zum Glücke für die Wissenschaft bedarf es aber heutzutage eines 
speeifieirten Kataloges der nach der Resorption wiedergefundenen Gifte 
nicht, da sich bei dem Culturzustande der neueren Chemie dreist behaup- 
ten lässt, dass ein jedes an der Applikationsstelle untergegangene, mine- 
ralische oder anorganische Gift aus dem Blute, oder dem einen oder an- 
dern Se- oder Exerete oder dem einen oder andern Organe wieder zu 
gewinnen ist, und dass selbst jedes an der Applikationsstelle untergegan- 
gene organische Gift, sei es als solches, sei es als Abkömmling, aus dem 
Blute oder einem andern Bestandtheile des Körpers wieder zu erhalten 
ist, sobald nur die Mittel und Wege zur Untersuchung vorbereitet sind. 
Bedarf der erste Theil der Behauptung keiner weitern Rechiferligung, So 
ist aber der zweite Theil der Behauptung damit zu rechtfertigen, dass dem 
hochverdienten Chemiker Stas in neuster Zeit selbst die Wiedergewinnung 
der toxischen Alkaloide gelang, also der organischen Gifte, deren Wie- 
dergewinnung aus dem Blute und aus den Organen der Menschen und 
Thiere lange Zeit für unmöglich erachtet wurde. 
8. 79. Als drittes Argument für die Richtigkeit der Ansicht, wornach 
die fernen Wirkungen der Gifte auf dem Wege der Resorption und der 
Bluteireulation zu Stande kommen sollen, lässt sich die oben ($. 70) be- 
rührte Thatsache benutzen, dass das Blut und die Organe vergifteter 
Thiere, wenn auch nicht immer, so doch zu Zeiten einen gewissen Grad 
von Virulenz erweisen. Diese Thatsache, welche schon in früherer Zeit 
das Motiv abgab, die Benutzung der Gifte zum Fischfang und zum Fange 
des Wildes polizeilich zu verbieten, eventuell gerichtlich zu verfolgen, ist 
in neuerer Zeit durch Hertwig an dem Arsenik als vollkommen richtig 
 
	        
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