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Schanker. 543
wenn sie schon vorhanden sind, gar nicht damit anzufangen, weil die
Wirkung des Quecksilbers auf die geschlossenen Bubonen von sehr zwei-
deutiger Natur ist, in der Regel mehr schädlich als nützlich. Der Ver-
lauf des Bubo, wie dieser sich auch entscheiden wolle, wird dadurch ge-
stört, gehemmt und abgeartet.
$. 242. Bei den phagedänischen Geschwüren wird von den meisten
Aerzten das Quecksilber verworfen, und Wallace erklärt es geradezu für
Gift in solchen Fällen. R. der es hier auch im Allg ‚emeinen verwirft,
meint aber doch, es gäbe gewisse Fälle, wo es sich heilsam erweise, ob-
gleich nn schwer zu bestimmen seien. Nach ihm soll man es dann an-
wenden, wenn alle anderen örtlichen und allgemeinen Mittel fehlschlagen
und das hie immer weiter um sich greift, oder wenn ein ursprüng-
lich indurirter Schanker phagedänisch geworden ist. Unsere Ansicht dar-
über, nach vieljähriger Erfahrung, ist folgende: beim phagedänischen Ge-
schwü ir, das meist aus cachectischem Habitus oder ı ungünsligen äusseren
Umständen a alsbald zum Quecksilber zu greifen, thut selten
gut und scheint eher zur Verschlimmerung beizutragen. Im ersten Sta-
dium, wo SeRähnteh mehr oder weniger Entzündung vorhanden ist,
häufig auch ein fieberhafter, gastrischer Zustand, hut man am besten,
erst diese Complieation durch eine angemessene antiphlogist tische oder
antigastrische Beidinne möglichst zu beseitigen. Ist diese gehoben, dann
versuche man erst, wie weil man mit Minerals säuren, China und Opium
gelangt. Will sich auch dabei der Zustand nicht wesentlich bessern, son-
dern schreitet das Phagedän noch immer langsam weiter, dann ersi mache
man einen Versuch mit Quecksilber, aber nicht, wie R. räth, mit grossen
Dosen, um den Organismus stürmisch umzustiimmen, sondern umgekehrt
mit kleinen, je nach der Wirkung, allmälig gesteigerten. Dann wird man
— freilich nicht immer — bald eine günstige Veränderung im äusseren
Ansehen des Geschwürs beine das Phagedän wird sich begrenzen
und allmälig eine theilweise 8 »sunde Granulation zu Stande kommen, in-
selförmig, die sich immer mehr ausbreitet und allmälig zur gänzlichen Ver-
narbung des Geschwürs führt. Man muss sich aber nicht durch abwech-
selnde Verschlimmerung abschrecken lassen, sondern nur mit dem Queck-
silber laviren, je nachdem die Besse 'ung bei den kleineren oder grösseren
Gaben fortschreitet oder stehen bleibt Tritt gar keine merkliche Besserung
ein, selbst wenn das Quecksilber auf den Mund zu wirken anfängt, dann
thut man besser, wenigstens einstweilen ganz davon abzustehen. In sol-
chen Fällen haben wir einigemal überraschende Wirkung vom Jodkali ge-
sehen, obgleich R. ihm jeden Einfluss auf den phagedänischen Schanker
abzusprechen geneigt ist. Wir schrieben zuerst die unverkennbare Wirk-
samkeit des Jodkali dem Umstande zu, dass wir es nach dem Queck-
silber in Gebrauch gezogen; es zeigte sich aber nachgehends auch, un-
mittelbar angewendet, nicht minder wirksam. Wir haben überhaupt in
den letzten Jahren bei primären Geschwüren oft vom Jodkali statt des
Ouecksilbers Gebrauch gemacht und, wenn auch nicht immer, gute Wir-
kung davon gesehen. Bisweilen, wie das auch bei den secundären und
sog. terliären Symptomen der Fall ist, erscheint es ganz wirkungslos.
Das liegt, nach unserer Meinung, mehr an der Individualität, als am Cha-
rakter des syphilitischen Uebels.
$. 243. Der eigentlich und ursprünglich gangränöse Schanker
verträgt gar kein Queck silber. Man muss hier ganz von dem syphiliti-
schen Ursprung dieser Geschwüre abstrahiren und sie nach den allgemei-