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In- 
Syphiliden. 603 
terscheidungszeichen der Lepra syphilitica besteht, wie auch bei den an- 
deren Schuppensyphiliden, in der speeifischen Hautfärbung. Anfangs sind 
die erhabenen Flecke der Lepra kupferroth, später werden sie bräunlich 
und gehen selbst ins Schwärzliche über. ' Dieser letztere Umstand bewog 
Biett, die Lepra nigricans Willan für eine Syphilide zu. erklären, 
aber auch die Lepra vulg garis kommt mit schwärzlicher Färbung vor, wenn 
sie auch nicht so deutlich wie bei der syphilitischen Lepra ist. 
$. 398. Dazu müssen wir bemerken, dass eben die Lepra auch, wie 
man bei alten und neuen Schriftstellern lesen kann, hauptsächlich mit 
röthlichen, bräunlichen, kupferfarbigen oder lividen, erdfarbigen und 
schwärzlichen Flecken anfing, die sich später mit hellen und dunkeln 
Schuppen besetzien. Die Farbe kann also keinen charakteristiischen Un- 
terschied zwischen Lepra vulgaris und syphilitica machen. Ferner : Pso- 
riasis in jeder Form, als guttata, diffusa, gyrata, scutellata sind auch der 
Lepra eigenthümliche und sewöhnl iche Symptome. Die schuppigen Sy- 
philiden haben daher überall die grösste Aehnlichkeit mit den milderen 
Formen und Anfängen der Lepra squamosa, und die Psoriasis scutellata, 
orbicularis oder annulata und inveterata tragen das lepröse Gepräge nur 
entschiedener an sich. 
$. 399. Schliesslich müssen wir noch der sehr plausibeln Ansicht 
Hebra’s gedenken, dass die als besondere Arten der Psoriasis aufgeführ- , 
ten Formen nur als verschiedene Stadien derselben anzusehen sein möch- 
ten. Die Psoriasis diffusa und inveierata kommen seiner Meinung nach 
nur dadurch zu Stande, dass die Flecke der Psoriasis gullata sich über 
grössere Hauiflächen verbreiten. Von den anderen Formen nimmt er an, 
dass sie durch den Rückbildungsprocess des Ausschlags hervorgebracht 
werden. So beginne bei dem Verschwinden der runden Flecke der Pso- 
riasis gutlata die Heilung oft im Centrum derselben, die Schuppen 
werden hier zuerst dünner, und die Ränder ragen desshalb stärker her- 
vor als der mittlere Theil, wodurch die als Psoriasis scutellata aufgeführte 
Form sich bilde. Schreite die Heilung weiter fort, so serschwinden die 
Schuppen in der Mitte der Flecke ganz und nur die Ränder erscheinen 
noch damit bedeckt. In diesem Stadium stelle sich die Krankheit daher 
als’ Psoriasis orbicularis (Lepra vulgaris Willan) dar. Bleiben bei weiter 
fortschreitender Heilung von den durch die Schuppen hervorgebrachten 
Kreisen nur noch einzelne Segmente zurück, so bilden diese, wenn sie 
nahe an einander liegen, oft schlangenförmig gewundene Linien und er- 
zeugen auf diese Weise das, was man Psoriasis gyrata genannt hat *). 
Anomale und seltnere Formen der Syphiliden. 
l.. Vesiculae syphiliticae, Varicellae syphiliticae, Eezema 
syphilitiecum, die syphilitischen Bläschen oder Varicellen, 
Syphilide ve&siculeuse. 
S. 400. Der Krystallinen (Vesiculae crystallinae venereae) an den 
Geschlechtstheilen, als kleine helle, einem Senfkorn an Grösse gleiche 
Bläschen, die sich in Schankergeschwüre verwandeln, gedenken schon die 
  
*) 8. Schultz, Diagnostik der Hautkrankheiten nach Hebra’s Vorlesungen, p. 36.