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Syphiliden, 613
$. 422. Was für andere Umstände, innere und äussere, die Erzeu-
gung syphilitischer Hautexantheme begünstigen, ist schwer und nicht mit
Gewissheit zu bestimmen. Wenn wir diese Formen der Syphilis im Gan-
zen bei den höheren Klassen und daher in der Privatpraxis seltener se-
hen, und am häufigsten bei den unteren Ständen, bei in Armuth und
Schmutz lebenden Menschen, so könnte es allerdings scheinen, als wenn
Lebensweise, Diät und namentlich eine schlechte Hautkultur sie begünsti-
gen. Eben so gut kann aber auch die Ursache sein, dass viele Indivi-
duen der unteren Klasse ihre primären Uebel vernachlässigen oder selbst
mit Aetzmitteln, Bleisolutionen und anderen ihnen bekannten Waschwas-
sern euriren, und innerlich gar nichts gebrauchen, so dass die secundäre
Syphilis ihren natürlichen, ungestörten und ursprünglichen Verlauf nimmt.
Ferner kommt es auch auf die Quelle der Ansteckung an, die bei den ge-
meinsten und schmutzigsten Hetären, wo die geringere Klasse einkehrt,
wahrscheinlich am stärksten und virulentesten ist. Die besonderen Pro-
fessionen und Beschäfligungen haben nach Cazenave's vergleichenden
Forschungen keinen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Syphi-
liden; sie kommen bei allen Klassen in ziemlich gleichem Verhältniss vor.
Albers glaubt, dass die serophulöse Constitution zu syphilitischen Exan-
themen prädisponire; Bonorden hat sie bei den verschiedensten Consti-
tutionen, bei den schwächsten sowie bei den robustesien Individuen ge-
sehen, und wir stimmen ihm aus Erfahrung bei. Auch Martins, Legendre
und Cazenave haben keinen wesentlichen Einfluss des Temperaments
und der Constitution auf die Erzeugung der Syphiliden bemerken können.
Dagegen begünstigen Excesse im Essen und Trinken, anhaltende körper-
liche Anstrengungen, Dampfbäder, Hautreize, mechanische Verletzungen
irgend einer Art, heflige Gemülhsaufregsungen, Aufenthalt in ungesunden,
feuchten Gegenden, Enibehrungen , Mangel, kurz Alles, was den Organis-
mus irgend wesentlich und heftig affieirt und das Gleichgewicht der Le-
bensverrichtungen stört, den Ausbruch der Syphiliden.
$. 423. Selbst der Einfluss der Jahreszeiten, der Wärme und derKälte auf
die Entwickelung von Syphiliden ist nicht ganz klar. Wenn nach manchen
Schriftstellern, wie Martins anführt, eine heftige Kälte eben so darauf
wirken soll, wie eine starke Hitze, so ist die Frage, ob die Winterkälte
dabei direct, oder nicht vielmehr indireet betheiligt ist, indem die Men-
schen sich dann durch heisse Stuben und warme, erhitzende Getränke ge-
gen den Eindruck der kalten Atmosphäre zu schützen suchen. Dass die
Kälte an sich die Entwicklung der Haulausschläge begünstigen solle, ist
wenigstens nicht ganz wahrscheinlich, da sie dieselben eher zu unter-
drücken pflegt. So ist es vielleicht zu erklären, wenn nach Cazenave's
Tabelle die drei Wintermonate eine grössere Zahl von Syphiliden zählen,
als die drei Sommermonate. Wenigstens sind, der Geschichte und Er-
fahrung gemäss, heisse Länder die Geburtsstätte der meisten acuten und
chronischen Hautkrankheiten.
$. 424. Dass der Gebrauch des Quecksilbers bei den primären sy-
philitischen Affeetionen, wie Manche annehmen, die Syphilis jedesmal
von der Haut ableite, ist nach unserer Erfahrung nicht gegründet, obgleich
es wahr ist, dass die Seuche dadurch mehr nach den Schleimhäuten,
nach dem inneren Munde, nach dem Schlunde und den Nasenhöhlen hin
disponirt und gleichsam mehr localisirt wird. Sehen wir aber auf Eng-
land, wo der Quecksilbermissbrauch an derTagesordnung ist, so wird der
Einfluss des Quecksilbers auf Minderung der syphilitischen Hautexaniheme