Hypertrophie der Paroltis. 03
det werden. Auch die Electrieität ist in solchen Fällen empfohlen wor-
' den. Zeigen sich noch entzündliche Erscheinungen, so können wiederholt
| örtliche Blutentleerungen vorgenommen werden.
Die seeundäreForm weicht von selbst mit der ursprünglichen Krank-
heit und erfordert fast niemals eine direcie Behandlung, einfaches Bedecken
der Gesehwulst reicht hin, und nur wenn die örtlichen Symptome bedeu-
Visentzin. | tender sind, wendet man dasselbe symptomatische Verfahren an, wie bei
®—)n , der idiopathischen Form.
ekichze A Auch bei der metastatischen Parolitis muss die zu Grunde liegende
un Krankheit vorzugsweise berücksichtigt werden. Die Geschwulst wird durch
blosses Bedecken, oder besser durch Heftpflasterstreifen geschützt. Oertliche
' Blutentziehungen sind hier nur sehr selten nothwendig, häufig sogar we-
' gen des Charakters der ursprünglichen Krankheit schädlich. Bei einire-
tender Suppuration ist die baldige Eröffnung hier besonders nöthig. Bei
länger dauernder Eiterung ist meist ein roborirendes Verfahren nothwendig.
Treten pyämische Erscheinungen ein, so müssen Mineralsäuren und China
angewendet werden.
Hypertrophie der Parotis.
J. Zeller, De morbis ex structura glandular. praeter naturam natis. Tübing. 1694
(in Haller’s Collect. Disput. VL). — E. G. Schmidt, Abh. von den grossen Ge-
schwülsten am Halse ete. Braunschweig 1775. — P. F.a Walther, De indu-
ul ratione et exstirpatione glaudulae parotidis. Bonnae 1820. — J. Frank, Prae-
S Del cepta etc. P. II. Vol. I. $S.1.p. 80. — Berard, Maladies de la glande paro-
; Aurel tide. Paris 1841, — Köhler, die Krebs- und Scheinkrebskrankheiten. Stutt-
gart. 1853.
a $. 142. Die Hypertrophie der Parotis ist entweder eine gularlige
oder eine bösarlige.
Die gutartige Hypertrophie ist Folge einer verausgegangenen Entzün-
dung, wobei das. abgelagerte Exsudat sich verdichtet und organisirt hat.
Sie betrifft vorzugsweise das zwischen den Drüsenläppchen befindliche und
die Drüse umgebende Zellgewebe, und es ist mindestens zweifelhaft, ob es
eine durch Massenzunahme der eigentlichen Drüsensubsianz bedingte Hy-
perirophie der Parotis gebe. Oefters scheint sich die Drüse unter diesen
Umständen sogar im Zustande der Compression und Atrophie zu befin-
den, wie sich diess in analoger Weise bei der unächten Hypertrophie auch
anderer drüsigen Organe zeigt. In anderen seltneren Fällen ist die Ver-
srösserung durch gutartige Neugebilde: Fibroide oder Enchondrome, Fett-,
Balggeschwülste u. dgl. bedingt.
Als bösarliges Aftergebilde kömmt der Krebs in der medullären Form
und als Faserkrebs vor, er entwickelt sich im Drüsengewebe selbst, häu-
figer aber in dem umgebenden Zellgewebe und den benachbarten Lymph-
drüsen. Selten tritt er isolirt in der Parotis auf, häufiger erscheint er
gleichzeitig mit Krebsablagerungen in andern, besonders drüsigen Orga-
nen, vorzüglich der Hals- und Mediastinaldrüsen. — Die Tubereulose
kömmt in der Paro.is nicht vor. Serophulöse Anschwellungen in dieser
5 Gegend betreffen nicht das Gewebe der Speicheldrüsen, sondern die an
ze, 0° denselben, besonders an ihrem untern Ende gelegenen Drüsen, und das
Zellgewebe.
re Ge SYMPTOME UND DIAGNOSE.
nl Al 8.143. Die Geschwülste und Hypertrophieen derParotis kommen meist
er nur aufeiner Seite vor, und entwickeln sichin der Regel langsam, ohne be-