Full text: Krankheiten des chylopoetischen Systems (6. Band, 1. Abtheilung)

  
  
  
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418 Bamberger, Krankheiten des Darmcanals. 
das Magist. Bismuth. (Recamier). — Sie werden innerlich und in Kly- 
stierform, für sich oder in Verbindung mit Opium und andern der oben 
genannten Mittel angewendet. Manche geben die adstringirenden Mittel 
zu jeder Periode der Krankheit, andere beschränken sie auf das chroni- 
sche Stadium. Ich fand stets, dass mehr die Intensität des Schmerzes 
und des Tenesmus als die Periode der Krankheit auf ihre Wirkung von 
Einfluss sei. Je bedeutender jene, desto weniger wird ihre innere und 
äussere Anwendung ertragen oder es ist wenigstens unumgänglich noth- 
wendig, sie mit Narecotieis zu verbinden. Ihre grösste Wirksamkeit zeigen 
sie desshalb allerdings in chronischen Fällen, wo jene Symptome in der 
Regel weniger bedeutend sind, allein sie können mit der gedachten Be- 
rücksichtigung, auch ohne Anstand, während des acuten Zeitraums ange- 
wendet werden. — Bei den eigentlich adstringirenden Mitteln ist, wie 
diess bereits oben erwähnt wurde, die Anwendung in Klystierform, der 
inneren stets bei weitem vorzuziehen, die tonischen und bittern Mittel 
dagegen werden besser innerlich gereicht und passen dann vorzugsweise 
für die chronische Form der Krankheit, wo sie nebst ihrer Localwirkung 
auch zur Hebung der gesunkenen Ernährung und des Kräftezustandes 
beitragen. 
7) Scehleimige und einhüllende Mittel, wie die Abkochungen 
von Althaea, Salep, Arrow-root, Lichen island. und Caraghen, von Gerste, 
Grütze, Reis, das Eiweiss (in grösserer Menge von 20—25 Eiern, wo es 
zugleich leicht abführende Wirkung hat, von dem Mondiere besonders 
günstige Resultate sah), das Wachs (Discorides, Monro, Pringle, 
Arnold), die Milch (Alex. Trallianus, Aurel. Aurelianus, Borell, 
de Haön u. A.), die Molken, (Bagliv, Richter). Sie werden ebenfalls 
theils innerlich, theils in Klystierform, allein oder mit Narecotieis gereicht 
und passen besonders für den Beginn der Krankheit und für leichtere 
Fälle, in schwereren darf man von ihnen keine besondere Wirksamkeit 
erwarten. 
8) Alealische und absorbirende Mittel, sowie Säuren. 
Von jenen wurde das Kalkwasser allein oder mit Milch (Grainger, 
Geach, Brefeld, Lange), das Ammonium (Martinet, Keck, — Ei- 
senmann mit Terpentinöl), die Magnesia, die Kohle (Beust, Juch, 
Scheibler), die Thonerde (Ficinus), der gebrannte Kaffee (L. Frank, 
Vest) — von den Säuren, die Citronensäure (Wright), die Weinsteinsäure 
(Cheyne, Goeden), die Salpetersäure (Hope) empfohlen. Säuerliche 
Früchte und Beeren werden an manchen Orten als Volksmittel ange- 
wendet. 
9) Endlich sind noch das Chlor (Toulmouche), das Natron- und 
Kalk-Chlorür (Copland, Garnett), der Campher in der sogenannten 
adynamischen Form; das Terpentin (Copland), der Balsamus Copaivae 
(Cheyne, Pemberton) gegeben worden. In neuerer Zeit hat die Kalt- 
wasserbehandlung einzelne Lobredner gefunden. Von äussern Mitteln 
erweichende und narcotische Cataplasmen, reizende und aromatische Ein- 
reibungen und Bäder. 
Anhang 
Seeundärer Croup der Darmschleimhaut. 
$. 124. Unter dem Einflusse gewisser Allgemeinkrankheiten wird 
die Darmschleimhaut, besonders jene des Dickdarms der Sitz einer secun- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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