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ARMENSCHULE
59. Armenschule. Jetzige Marienschule mit neuer Mitteltür.
Die Türen ursprünglich in den beiden Vorsprüngen
ARMENSCHULE 1837
Für die dringende Aufgabe, eine Armen- oder Frei-
schule zu schaffen, hatte der Magistrat von Potsdam
sich veranlaßt gesehen, bereits am 2. Januar 1835 die
Dielitz- und Ullbrichschen Häuser in der Jägerstraße 3
und 4 für insgesamt 5500 Taler anzukaufen. Der Bau-
anschlag sah dann aus dem Immediatbaufonds für 1837
und 1838 zusammen 17420 Taler vor. Im Sommer 1838
kam es zur Beendigung des Gebäudes. Es war für 600
bis 700 Kinder bestimmt, und die Regierung meldete
unterm 22. Dezember 1838: Das Gebäude ist völlig
beendet, und mit Eintritt des Frühlings werden die
bisher noch einzeln bestehenden Schulen sämtlich dahin
verlegt werden (Abb. 59). Zu dem Entwurf hatte sich
auch die Oberbaudeputation, Schinkel und Schmid,
geäußert. Es heißt in dem Bericht an den Minister Rother
unterm 5. April 1837:
«Zu der ganz beifallswerten Fassade haben wir nur eine
geringfügige, auch im Anschlage bemerkte Änderung der
gekuppelten Fenster vorgenommen. Die zurücktretenden
Eindpfeiler der Vorderfront werden aber eine etwas größere
Breite und das Haupigesims in der Verkröpfung eine
etwas geringere Ausladung der Glieder erhalten müssen,
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damit das Gesims, welches wegen der nachbarlichen Ver-
hältnisse doch nicht horizontal über die Giebel geführt
werden kann, nicht mit einer hervortretenden Kröpfung
versehen zu werden braucht. »
Demgemäß wurde dann auch verfahren. Das ansehn-
liche dreigeschossige Schulhaus besitzt eine Breite von
11 Achsen, wobei die Endpfeiler aber etwas vortreten
und je zwei gekuppelte Fenster in den Obergeschossen
aufzeigen. Alle Fenster der Obergeschosse zeigen die
horizontalen Verdachungsgesimse des Schinkelstils auf,
nur sind die des ersten Oberstocks mit eigentümlicher
Überhöhung des Sturzes angebracht, während die im
Sockelgeschoß glatt in die Quaderung eingeschnitten
sind. Im Jahre 1932 bis 1933 ließ die Stadt das Haus
umbauen und bestimmte es für die katholische Marien-
schule. Die beiden Türen und Treppenhäuser in den
Endpfeilern rechts und links verschwanden und machten
einer neuen breiten Mitteltür mit dahinter liegendem
großen Treppenhause Platz. Die alte Inschrift blieb
erhalten: «Schulhaus durch die Gnade Friedrich
Wilhelms III. erbaut MDCCCXXXVIII. »