POMONATEMPEL
62. Pomonatempel.
Vorderseite mit hinterem Flachdach
damer Baumeisters gelegen haben. Aber Oesfeld zog als
Berater den Schüler Friedrich Gillys heran, Schinkel,
der damals 19 Jahre alt war. Von diesem rührt der für
die Maßverhältnisse des neuen Baus wichtige Grundriß
des kleinen Gebäudes her, der sein eigenhändiges
Handzeichen: Schinkel 1800 trägt (Abb. 61). Ein Längs-
schnitt durch den Tempel und Einzelzeichnungen sind
nicht vonihm unterzeichnet. Die Ausführunglageben wohl
in anderen Händen. Jedenfalls ist die Mitwirkung Schinkels
sicher, er wird dem Günstling des Königs einen Gefallen
getan haben. Das läßt sich auch daraus schließen, daß
die einzige unterschriebene Zeichnung außer dem Lust-
hausgrundriß eine Kinderwippe für den Garten ist.
Vielleicht war sie auch für Erwachsene zur Belustigung
gedacht, die Federzeichnung trägt die Aufschrift:
«Banke, auf welcher man durch die Schwingung des
Holzes bewegt wird.» (Abb. 63.)
Der Grundrißentwurf, eine aquarellierte Federzeich-
nung, zeigt eine Vorhalle, die breiter ist als der Haupt-
teil des Gebäudes. Zwei Stufen führen zu ihr empor,
vier Säulen stehen vor der Stirnseite des Häuschens.
Die Halle ist 315 Fuß tief. Eine Tür von 41, Fuß
Breite leitet in den rechteckigen Innenraum, dessen
Wände auf 11, Stein Stärke angegeben sind. Rechts
und links sind zwei Fenster, 41, Fuß breit, dem
Eingang gegenüber an der Schmalwand ein Kamin
von 44, Fuß Breite. An die Hinterwand lehnt
sich eine. längliche am Ende halbrunde Apsis von
einem Stein Stärke, die eine Treppe zum Aufstieg auf
das Flachdach enthält. Die hinteren Mauerflächen, die
neben der Apsis in die Erscheinung treten, sind auf je
4 Fuß 41% Zoll bemessen. Die handschriftlichen Be-
merkungen lauten:
«Die Fenster gehn nach dem Profil bis auf den Fuß-
boden und bilden Türen mit einem eisernen Güter in
Brüstungshöhe. Der Säulenschaft ist an dem Schaft-
gesimse 11 Zoll im Durchmesser, am Kapitäl 14 Zoll.
Der Schaft tritt an den Ecksäulen gegen den Pilaster
um 1'/s Zoll heraus. Alsdann trifft die Mitte der Säule
auf die Mitte des Pilasters. »
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