Full text: Potsdam ([Band 1])

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6. Kuppelentwurf im Achteck. 
drei Projekte als endgültiges Ergebnis einer längeren 
Entwicklung vorgelegt worden. Am |. April 1826 
nämlich schreibt Albrecht, augenscheinlich gleich nach 
der Vorlage, an Schinkel: Das Projekt Nr. 2 im Achteck 
habe Seine Majestät besonders angesprochen, es solle 
aber nur ein Ausbau nach der dem Obelisk zugekehrten 
Seite stattfinden. Bevor sich Seine Majestät aber zu 
dem Projekt von Nr. 4 (Zwölfeck) entschließen könnten, 
wäre ein Überschlag der Kosten zu machen. Nr. 2 
sei bedeutend billiger als Nr. 4 mit drei Etagen. Man 
sieht, der König hatte jetzt die eigene Idee zugunsten 
der des Kronprinzen zurückgestellt, immerhin beun- 
ruhigte ihn die Kostenfrage, und das Projekt des 
Achtecks, das billigste, war wohl nur neu aufge- 
nommen, um ihn dem ganzen Unternehmen günstiger 
zu stimmen. Aber man kam auf diesem Wege nicht 
zum Ziele, die hohe Ausgabe muß den sparsamen 
Fürsten erschreckt haben, und schließlich griff er doch 
aufseine Lieblingsidee, die Basilika,nachdrücklich zurück. 
In der Nikolaigemeinde herrschte zu gleicher Zeit 
freudige und zuversichtliche Stimmung, schien doch der 
Neubau nun endlich gesichert; am 31. März hatte der 
Kirchenvorstand dem Herrscher für den in Aussicht 
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Zeichnung von Schinkel, 1826 
gestellten Neubau und das huldreich verheißene große 
Geschenk, das der Gemeinde damit gemacht werden 
sollte, wärmsten Dank ausgesprochen. Daß noch vier 
Jahre bis zur wirklichen Inangriffnahme der Pläne ver- 
gehen sollten, ahnte man nicht. 
Der Kronprinz muß aber an dem Urplan Schinkels, 
die Kuppel aus technischen Gründen auf einen viel- 
eckigen Unterbau zu setzen, für die Dauer keinen Ge- 
fallen gefunden haben. Hatte er doch schon gleich zu 
Anfang der Planungen Schinkel veranlaßt, wenigstens 
dem Gedanken an ein kurzgedrungenes griechisches 
Kreuz einmal nachzugehen. Wir wissen, daß sich der 
Meister in einem ausführlichen Gutachten ablehnend 
verhielt. Nun griff jedoch der Prinz, wie Zeichnungen 
(Blatt 2 und 18 der Mappe «Nikolaikirche » in der Schloß- 
bibliothek) beweisen, auf Gedanken Schinkels zurück, 
indem er eine zweistöckige Kuppel mit hoher Attika 
über der Trommel auf einen viereckigen Pfeilerbau setzte, 
der ihm die einfachste und gedrungenste Form statt 
des Acht- oder Zwölfecks zu sein schien (Abb. a 10, 
Die Kuppel auf diesem Entwurf hat eine verhältnis- 
mäßig flache Form, der Unterbau deutet nur in vier 
einfach vorgelegten Säulenvorbauten ein griechisches 
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