Full text: Potsdam ([Band 1])

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DIE ST. NIKOLAIKIRCHE 
  
Il. Kirche St. Fhilinpe du Houlein Parıs 
werden. Den oberen Abschluß bildet ein Kranzgesims 
Hatte die Halle zu 
Nr. II sechs Säulen in der Front, hinter den Ecksäulen, 
mit untergelegten Kragsteinen. 
von der Seite her sichtbar, noch je eine, so hat der zu 
Nr. V seitlich feste Wände, die aber nicht bis zu den 
Der 
Innenraum ist ähnlich gegliedert wie bei Nr. II, nur ist 
Ecksäulen reichen, sondern vorher abbrechen. 
an die Stelle einer inneren Fintrittshalle mit zwei Säulen 
An den Ecken 
unter dem Kranzgesims erscheinen, für die flachen 
eine solche mit vier Säulen getreten. 
Glocken bestimmt, zwei dreigeteilte Fenster nach dem 
Platze zu. Die in Quaderung gehaltenen Seiten des 
Gebäudes nach Osten und Westen hin weisen je drei 
mächtige, durch zwei Geschosse laufende Kämpfer- 
bogenfenster auf, deren Oberlichte den oberen Innen- 
Bei Entwurf II und V handelt 
es sich also, dem evangelischen Grundsatz entsprechend, 
raum seitlich erhellen. 
um protestantische Predigtkirchen mit den üblichen 
Emporen. Nach Entwurf II sollten 1300 bis 1500 Hörer 
Platz finden, Plan V empfiehlt sich durch die Mösglich- 
keit, 2000 Hörer aufzunehmen, weil es die größere 
Breite des Baues zuläßt (Abb. 14). 
Die Zeichnung Nr. III zeigt außen seitlich große 
Bogenfenster, ein Satteldach mit Engel auf der Giebel- 
spitze, auf dem Giebel der Vorhalle drei Figuren, die 
Glaube, Liebe und Hoffnung darstellen sollen, und am 
Portikus die beiden seitlichen Säulen von Nr. II. Eigen- 
artig ist, daß Schinkel vermieden hat, das christliche 
Kreuz an der Außenseite der Kirche in die Erscheinung 
treten zu lassen. Es muß seinem künstlerischen Gefühl 
mehr entsprochen haben, an seine Stelle Bildwerke zu 
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setzen. Das Kreuz hatte er für den Altarraum vorbe- 
halten. Im Innern dieses Baues sehen wir nun vier nach 
der Mitte zu gerückte Säulen, von denen je zwei, über 
einem Gebälk mit den Eckpfeilern durch mächtige 
Kämpferbogen verbunden sind. Diesen wiederum ant- 
worten die Oberlichte der Fenster. Hinter den Kämpfer- 
bogen liegen die niedrigen Emporen im ersten Stock. 
Der Raum ist für eine Zuhörerschaft wie bei Nr. II von 
1300—1500 Menschen berechnet. 
und durch Entfernung störender Zwischenglieder für das 
Sehen übertrifft diese Kirche den zweiten Entwurf bei 
weitem (Abb. 15). 
Blatt Nr. IV zeigt ein großes Rechteck; durch Vor- 
schieben und Verschmälerung der Halle, die nur die 
An Großräumigkeit 
sechs Vordersäulen aufweist, ist beträchtlicher Raum 
gewonnen worden. Während die Aufgangstreppe bis 
dahin in der Linie des ehemaligen Portals aus der Zeit 
Friedrichs des Großen lag, ist sie nunmehr bis zu einer 
Linie vorgerückt, die im Zuge der Nordseite der Schar- 
renstraße läuft. Die Außenansicht dieser Kirche ähnelt 
in ihrer blockhaften Gestalt dem Entwurf V, das Zelt- 
dach tritt wieder hinter einem Kranzgesims zurück. Die 
Langseiten werden nunmehr durch vier große Bogen- 
fenster gegliedert, das Gebälk unter dem Oberlicht wird 
von einer säulenartigen Stütze in der Mitte getragen, 
und die Oberlichte weisen selber Mittelstützen auf. Die 
Halle von sechs Säulen hat hinter sich, in das Gebäude 
eingebunden, noch eine zweite Reihe von vier Säulen, 
an den oberen Ecken der Vorderseite erscheinen wieder 
die dreigeteilten Fenster für die Glocken. Das groß- 
räumige lichte Innere empfängt seine auszeichnende 
Die 
Teilung in drei Schiffe ist festgehalten; die Seitenschiffe 
Note durch die Fortlassung der oberen Emporen. 
aber haben eine höhere Lage als das mittlere, man steigt 
zu ihnen auf acht Stufen empor. Auf eine innere Vor- 
halle ist Verzicht geleistet. 
Ordnung, wie das auch bei den übrigen Entwürfen der 
Die Säulen korinthischer 
Fall ist, beginnen und endigen mit je einer auf jeder 
Seite vor einem vortretenden Pfeiler der Nord- und 
Südwand; über einem Gebälkausschnitt, den die beiden 
tragen, schwingt sich dann ein Bogen zum nächsten 
Die je sechs Säulen des Schiffs sind 
nämlich zu zweien geordnet, eine bei Schinkel ganz un- 
Säulenpaare. 
gewöhnliche Form, über jedem Säulenpaar dient ein 
Gebälkausschnitt als Kämpfer für die Kämpferbogen. 
Der Leichtigkeit dieses Aufstiegs hält eine gemalte 
Felder-Flachdecke die Waage. Die Apsis wird auffallen- 
derweise — ein Motiv aus St. Philippe du Roule! — 
durch ein von der Wand stark abgerücktes Halbrund 
von sechs Säulen gegliedert. Der Innenraum soll etwa 
1500—1600 Menschen aufnehmen können, also im 
Höchstfalle dreihundert mehr als in Nr. II (Abb. 16). 
Alle Kraft hat nun der Meister an den letzten, 
den Entwurf VI der ganzen Reihe, gesetzt. Die Vor- 
züge der früheren sind zu einem. sinnvollen Ganzen 
vereinigt, die Großräumigkeit ist noch gesteigert durch 
Die 
Emporen sind wieder aufgenommen; die sie stützenden 
die Weglassung jeder Verstellung des Raumes. 
sechs Säulen weichen zurück, vier mächtige Eckpfeiler 
tragen einen Kuppelring. Dieser ist von einer Flach-
	        
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