DIE ST. NIKOLAIKIRCHE
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31. Durcehschnitte durch die geplante Kuppelkirche (noch ohne Kuppel).
Zeichnung Schinkels von 1829
Schinkel sah sich nun aber gezwungen, da dem König
der dem vorhergehenden Bericht beigefügte Turment-
wurf mißfiel, auf das Vorbild von Upsala zurückzu-
greifen, und er erläuterte einen neuen Plan in diesem
Sinne in einem Schreiben an Albrecht vom 18. De-
zember 1829 (Abb. 18):
«In betreff der Potsdamer Kirche habe ich versucht,
auf der hier angefügten neuen Zeichnung G ein Paar
andere Türme zu entwerfen, welche, obgleich etwas reicher
ausgefallen, sich noch mit dem antiken und strengen Stil
des Gebäudes vertragen können und mehr an die Türme
von Upsala erinnern. Es war jedoch nicht möglich, diese
Form der Türme mit dem Projekte der Blätter G? zu
verbinden, sondern sie konnten nur bei dem Projekte der
Blätter E3 stattfinden, weil letzteres Projekt neben dem
Portikus eine breitere Masse zur Basis für die Türme dar-
bot, die erforderlich ist, damit die Verjüngung der Türme
in Absätzen, für deren oberstes Geschoß keinen zu gering-
fügigen Durchmesser ließ, wodurch die Wirkung kleinlich
ausgefallen wäre. Es wird daher der Kostenaufwand nach
den bisherigen Anschlägen für das Projekt sich stellen, für
die Kirche auf 294 706 Taler, für die Türme auf 30 000
Taler, in Summa auf 324706 Taler (Abb. 18).
In betreff der Verminderung der Kosien für dies
Kirchenprojekt bemerke ich alleruntertänigst, daß Seine
Majestät das Projekt in korinthischer Architektur gewiß
sehr richtig für den Ort gewählt haben, dessen Umgebungen
einen Stil dieser Art fordern. Aber auch bei diesem Ent-
wurfe sind nur die zum Stil gehörigen wesentlichen Ver-
zierungen angebracht. Wollte man vorläufig etwas von der
Malerei im Innern der Kirche fortfallen lassen, welches
jedoch dem Werke sehr nachteilig sein kann, so würden
vielleicht 6000 Taler aus den Kostenberechnungen fortfallen
können. Wollte man außerdem statt der in diesem Projekt
angenommenen gewölbten Decke eine Balkendecke ein-
treten lassen, welches freilich für das Innere ein großer
Verlust sein würde, so könnten allenfalls 10000 Taler aus
den Berechnungen gestrichen werden, folglich würde so-
dann dieser Kirchenbau mit zwei Türmen mit einer
Summe von 298506 Talern bestritten werden können. »
Den Abschluß dieser entscheidenden Entwicklung der
Dinge gibt schließlich eine Mitteilung Schinkels an
Albrecht vom 3. April 1830:
« Bei dieser Gelegenheit bin ich so frei, nochmals in
Beziehung auf die Kirche in Potsdam zu bemerken, daß
der zuletzt von Seiner Majestät genehmigte Fassaden-
entwurf mit zwei Türmen, welche noch abgekürzt werden
sollen, sich auf die Baurisse E! bis E? bezieht, welches ın
der Allerhöchsten Kabinettsordre genau angegeben werden
müßte, wo wegen der größeren Breite des Grundplans zu
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