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30. Entwurf für die Malerei in der Chornische, zweite Fassung des Christus,
Guasch von Schinkel 1834
Schinkel in Potsdam, und zwar um 10 Uhr in der
Kirche sein, um mit Rosendahl noch einiges zu be-
sprechen, am 20. August weist er Persius an, einen Ko-
penhagener Architekten das Zinkdach der Kirche sehen
zu lassen. «Sehr angenehm waren mir Ihre Nachrichten
über die Korrekturen des Herrn Rosendahl » [in der Al-
tarnische], bemerkt Schinkel (3. September 1836) im
weiteren Verlauf des Briefwechsels mit Persius, «worüber
er mir am selbigen Tage noch weitere Mitteilungen
machte; da er sogleich wieder nach Potsdam zurückkehrte,
so sagte ich ihm vorläufig, daß ich am Montag nach Pois-
dam kommen würde, es hat sich indes mancherlei bei mir
angefunden, was mich verhindert, und ich kann erst
Dienstag früh dorthin fahren. In Sanssouci soll ein Ge-
heimnis daraus gemacht werden, daß ich komme.» Die
letzte Bemerkung gilt dem Kronprinzen, Schinkel wollte
anscheinend frei von höfischen Verpflichtungen sein und
wohl auch möglichst allein in allen ihn bewegenden
Fragen entscheiden.
Am 17. Oktober 1836 in der Mittagsstunde besichtigte
König Friedrich Wilhelm III. den Kirchenbau. Persius
meldete beglückt, Seine Majestät habe sich gegen den
begleitenden Adjutanten wiederholt geäußert, daß der
innere Kirchenraum wie das Wandbild einen ungemein
großartigen und unerwarteten Eindruck auf Aller-
Auch über das Äußere habe
sich Seine Majestät bereits früher ungemein gnädig
höchstdieselben mache.
ausgesprochen, «wie mir zur Zeit durch den Major
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Daraufhin schreibt
Schinkel erfreut am 19. dieses Monats:
von Thümen mitgeteilt worden.»
«Für die sehr gütige Benachrichtigung der geäußerten Zu-
Jriedenheit Seiner Majestät des Königs bei Besichtigung der
inneren Kirche in Potsdam danke ich Ihnen von ganzem
Herzen. Diese Sache ist mir besonders wegen der Nischen-
malerei von größter Wichtigkeit. Da es aber noch mancher-
lei andere Stimmen in der Welt gibt und solche oftmals be-
deutend nach oben hin wirken, so sind wir über den Fort-
bestand eines solchen Urteils und des guten Eindrucks Aller-
höchsten Orts immer nicht ganz sicher, und deshalb wollen
wir Herrn Rosendahl die Sache um Himmels willen nicht
leicht machen, ihn vielmehr bei seiner Rückkehr veran-
lassen, alle seine Kräfte aufzubieten, um jeden uns noch
auffallenden Fehler, jede Schwäche des Werkes zu ver-
bessern, damit er selbst und wir dadurch die möglichst all-
gemeine Anerkennung gewinnen, und dies ausgedehnte
Werk mit möglichster Vollkommenheit beendet werde.»
Nach diesen Äußerungen Schinkels scheint es doch
so, als ob die Fähigkeiten Rosendahls für seine Aufgabe
nicht ganz ausreichten und Rauch wohl nicht ohne Be-
rechtigung an Rietschel schreiben konnte (den 8. Sep-
tember 1837), er könne nicht begreifen, wie sein Freund
Schinkel den Mut hatte, so etwas einem zwar willen-
vollen jungen Mann zu übertragen, dem aber das Stu-
dium, ja, selbst jede andere Kenntnis fehle, mit welcher
nur ein Kunstwerk entstehen kann.