Full text: Erläuterungen zu den Eisenbeton-Bestimmungen 1932

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3. Wasser. Als Anmachewasser sind alle in der Natur vor- 
kommenden Wässer geeignet, soweit sie nicht stark verunreinigt 
sind. Tonerdezement darf nicht mit salzhaltigem Wasser angemacht 
werden. 
Zu Ziffer 3. Die meisten natürlichen Wässer sind zur Beton- 
bereitung geeignet, Selbst solche natürliche Wässer, die in- 
folge ihres Gehaltes an betonschädlichen Stoffen bei dauernder 
Einwirkung auf Beton Schaden anrichten, sind als Anmache- 
wasser deshalb meist unbedenklich, weil es sich hierbei nur 
um ein einmaliges Zusammentreffen der Salzlösungen mit dem 
Beton handelt und daher die Menge, die in den Beton gelangt, 
sehr klein ist. (Im Gegensatz zu einer dauernden Einwirkung 
solcher Wässer auf fertigen Beton, bei dem das Wasser immer 
wieder von neuem mit dem Beton zusammentrifft.) Wenn aber 
solche salzhaltigen natürlichen Wässer durch fremdes Zutun 
(z. B. auch durch Abwässer) in ihrem Salzgehalt stark erhöht 
werden, so bezeichnet man sie als „stark verunreinigt“. Der- 
artiges Wasser muß auf seine Eignung als Anmachewasser dann 
untersucht werden, wenn es einem Wasserlauf entnommen ist, 
der durch ölige, fettige Bestandteile, durch kalisalz- oder zucker- 
haltiges Abwasser von Werkstätten oder Fabriken stark ver- 
unreinigt ist. Bei einem hohen Gehalt an Sulfaten ist besondere 
Vorsicht geboten. Auszuschließen ist Wasser, das über 0,3% 
SO, (in schwefelsauren Salzen) oder über ı % Chlornatrium (Koch- 
salz) oder Chlormagnesium oder über 0,1% Humussäure enthält. 
Der Ausdruck ‚stark verunreinigt“ kann insofern irreführen, als 
lehmige, also etwas trübe Wässer als Anmachewasser noch ge- 
eignet sein können, während klares, aber stark gipshaltiges Wasser 
schaden kann. Nach den Versuchen des Moor-Ausschusses im 
Deutschen Ausschuß für Eisenbeton, Heft 49, ergibt sich, daß 
auch Moorwasser trotz seiner oft rostbraunen Farbe zum An- 
rühren unbedenklich verwendet werden kann. Im Zweifelsfalle 
ist lieber ein eigener Brunnen zur Gewinnung einwandfreien 
Grundwassers zu bohren, was aber nur sehr selten erforder- 
lich wird. 
Auch unter Verwendung von Seewasser (Meerwasser)*) 
kann einwandfreier Mörtel oder Beton hergestellt werden. Prof. 
  
*) D. A. f. E. Heft 49: Gary, Versuche über das Verhalten von Mörtel 
und Beton im Moor, 5. 44. Berlin 1922, Wilh. Ernst & Sohn. 
      
   
  
  
  
   
   
  
  
   
    
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
     
	        
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