Full text: Erläuterungen zu den Eisenbeton-Bestimmungen 1932

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375 000 bzw. 330 000 kg/cm?. Das Verfahren besteht nun darin, 
daß zunächst die Durchbiegung f am Bauwerk gemessen, sodann 
mit diesem Wert f aus der jeweils nach den Lehren der Statik 
sich ergebenden Gleichung für die Durchbiegung der Wert E„ be- 
rechnet und endlich in Gl. 4 eingesetzt wird, so daß man in 
dem so gefundenen Wert der Prismenfestigkeit K, oder der 
Würfelfestigkeit W; —*.xXKy,einen Gütemaßstab für denBau- 
werksbeton erhält. So fand M. Ro$ bei der Aa-Brücke an der 
Wäggitalsperre®) aus den gemessenen und berechneten Summen- 
einflußlinien der Durchbiegungen Em = 340 000 kg/cm? (und 
aus parallel durchgeführten Biegeversuchen im Laboratorium 
Em = 331 000 kg/cm?), so daß sich nach Gl.4 errechnet 
K, = 243 kg/cm? (bzw. Ku 227 kg/cm?), während als mittlere 
Prismen-Druckfestigkeit in der Versuchsanstalt Ky = 220 kg/cm? 
unmittelbar festgestellt wurde. 
Dieses Verfahren kann wohl bei Brücken-Tragwerken mit 
verhältnismäßig klaren Auflagerbedingungen zum Ziele führen, 
dagegen ist die einwandfreie rechnerische Ermittlung der Durch- 
biegung bei vielseitig aufgelagerten und statisch unbestimmten 
Tragwerken des Hochbaues mit außerordentlichen Schwierig- 
keiten verbunden. 
II. Baustoffe und Bauausführung. 
$ 7. Die Baustoffe. 
1. Zement. Verwendet werden darf nur normalbindender 
Zement, der den jeweils gültigen, vom Reichsverkehrsminister 
anerkannten deutschen Normen für Zement entspricht. 
Es ist Zement von Werken zu verwenden, die sich der dauernden 
Ueberwachung ihrer Erzeugung durch das (zuständige) Laboratorium 
des Vereins Deutscher Portland-Cement-Fabrikanten, des Vereins 
deutscher Eisenportlandzement-Werke bzw. des 
Vereins deutscher Hochofenzementwerke oder 
durch ein staatliches Materialprüfungsamt unter- 
worfen haben?2). 
8a) Als Zeichen für diese dauernde Ueber- 
wachung trägt der Normenzement solcher Werke 
auf der Verpackung das nebenstehende Waren- 
zeichen (vgl. Zementnormen $|]). 
*) Vgl. M. Ro$, Diskussionsbericht Nr. 8, 11. Teil „Das elastische 
Verhalten von ausgeführten Beton- und Eisenbeton-Bauwerken“, Zürich 
1925, wo über die Anwendung dieses Verfahrens auf neun verschiedenen 
Eisenbetonbauwerken berichtet wird. 
  
  
  
 
	        
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