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Regino Regiſter 7
manchen Staaten nah Negimentern abgetheilt, obgleich im Kriege überall nur die Einheit
der Batterie genannt iſt.
Negino oder Nhegino, einer der beſten deutſchen Chroniſten des Mittelalters, ſoll
zu Altrepium am Rhein geboren und 892 Abt des Kloſters Prüm in den Ardennen gewot-
den ſein. Von neidiſchen Nebenbuhlern im J. 899 vertrieben, begab er ſich in das Kloſter
des heil. Martin bei Trier, wo er als Abt 915 ſtarb. Jn der einſamen Nuhe dieſes Kloſters
rieb er ſein berühmtes „Chronicon“/, welches von Chr. Geb. bis zum 3.907 reicht. Daf-
ſelbe beſteht bis zum 3. 814 aus überarbeiteten Nachrichten aus Beda und ältern Annaliften;
von 814—870 beruht es meiſt auf unficheen Überlieferungen; von 870 an theilt R. ſeine
eigenen Wahrnehmungen mit. Ein Mönch in Trier hat R.’s „Chronicon“ bis 967 fortge-
fegt und es enthält diefe Fortfesung von 909 an viel Eigenthümliches. Die erfte Ausgabe
des „Chronicon“/ erſchien zu Mainz (1521, Fol.)z die neueſte und beſte iſt die von Perg in
den „„Monumenta Germaniae’historica” (Bd. 1, Hannov. 1826, Fol.). Auf Befehl des
Erzbiſchofs Ratbod von Trier ſchrieb er „De ecclesiasticis disciplinis et religione christiana‘
(herausgeg. von Baluzzi, Par. 1671).
Negiomontanus, eigentlich Joh. Müller, ein verdienter Mathematiker, wurde
zu Königsberg in Franken am 6. Juni 1436 geboren. Er bildete fich feit 1451 unter dem
berühmten Mathematiker Georg von Peurbach und lehrte dann mehre Jahre hindurch die
Mathematik mit großem Beifall zu Wien. Seine Begierde, die griech. Sprache zu lernen,
bewog ihn, 1461 mit dem Cardinal Beſſarion nach Jtalien zu gehen. Nach ſeiner Rükkehr
aus Italien lebte er am Hofe des ungar. Königs Matthias Corvinus, bis er fich 1471 zu
Nürnberg niederließ, wo er in genauer Verbindung mit Bernh. Walther ſtand und eineBuch-
dru>erei anlegte, die wegen der Correctheit der darin gedru>ten Bücher berühmt iſt. Jm
3. 1474 wurde er vom Papfte Sirtus IV. wegen der Kalenderreform nach Nom berufen
und nachmals Biſchof von Regensburg. Hier ſtarb er am 6. Juli 1476, nach Einigen an
der Peſt, nach Andern ermordet von den Söhnen des Georg von Trapezunt, die den Schimpf
ihres Vaters, in deſſen Überſezungen R. grobe Fehler aufgede>t hatte, rächen wollten. R.
war in Deutſchland der Erſte, der ſich mktt Eifer auf das Studium und die Verbeſſerung der
völlig vernachläſſigten Algebra legte; der Trigonometrie gab er höhere wiſſenſchaftliche Voll-
kommenheit und führte den Gebrauch der Tangenten einz au die Mechanik verdankt ihm
unendlich viel. Seine vielen Schriften über Waſſerleitungen, Brennſpiegel, Gewicht und
andere ahnliche Gegenſtände zeugen von vielumfaſſender Gelehrſamkeit und ſeltenem Scharf-
ſinn. Seine aftronomifchen Beobachtungen „‚Ephemerides ab a. 1475— 1506” (Nürnb.
1474), fortgeſest von Bernh. Walther, der nah R.'s Tode deſſen Papiere kaufte, und
herausgegeben von Schonerus (Nürnb. 1544), ſind ſehr genau und erwarben ihm großen
Ruhm. Auch nügte R. der Aſtronomie durch ſein Beiſpiel; mehre Männer wurden durch
ihn zum Studium derſelben angefeuert, und Nürnberg wurde der Sig bedeutender Aftrono-
men. Von der großen Menge ſeiner übrigen Schriften ſind die wichtigern ſein „Calenda-
rium“, in lat. und deutſcher Ausgabe (Nürnb. um 1473, 4.)z „Tabula magna primi mo-
bilis‘ (Nürnb. 1474, 4.); „De reformatione calendarii/“ (Ven. 1489, 4.)z „De cometae
magnitudine longitudineque“/ (Nürnb. 1531, 4.); „De triangulis omnimodis““ (Nürnb.
1533, Fol.), und „Tabulae directionum profectionumque in nativitatibus multum utiles“
(Ben. 1535, 4.). Wahrſcheinlich unecht find die unter feinem Namen ir sat. Sprache
erſchienenen „Chiromantia“/ und die „Physiognomia?,
Regiſter, entſtanden aus dem mittellat. Wort regesta, heißt im Allgemeinen ein Ver-
zeichniß, z. B. der Eingaben, welche bei einer Behörde gemacht werden, oder der mündlich
angebrachten Sachen, und daher regiſtriren ſoviel als eintragen, Negiſtrator Der-
jenige, welcher das Eintragen und die Aufzeichnung zu Seforgen hat, Regiſtrande das
Derzeichniß der gemachten Eingaben, und Regiftratur die Aufzeichnung des mündlich An-
gebrachten. — Bei der Orgel werden die an den Seiten der Taſtatur angebrachten Schiebec
Regifter genannt, die dazu dienen, die Windlöcher der Orgelſtimmen zu öffnen oder zu
ſcließenz ferner die Drgelftimmen ſelbſt, oder die zufammengehörigen Pfeifen gleicher Gat-
tung, durch welche eine beſtimmte Klangart hervorgebracht wird. Jn dem Regiſtriren,
de i, in der Wahl und zwe>mäßigen Verbindung der Orgelſtimmen heim Orgelſpiel, zeigt