VI. 2. Frankfurt a.O. 5
Göriger Typus kennzeihnenden Form, vgl. Kreis Lebus Abb. 74. (Frankfurt,
Slg. Jacob).
Urne des Göriger Typus mit Brandknochen vom Galgenberg auf der Köhlmannſchen
Stärkezuckerfabrik. (Frankfurt, Lienau-Haus).
Helios XVI, 1899, S. 18, 81.
Einige Urnengräber der Latene-Zeit beim Gurſch-Stift; es ſind Einzelurnen mit
De>elſchale (Abb. 15) ohne Beigefäße und ohne Steinpacungen. (Frankfurt, Slg.
Realgymnaſium).
E? Bei Kanaliſierungsarbeiten an der Südſeite der Nikolaikirhe beobachtete man
Spuren einer Anſiedelung: Pfoſtenlöcher, Wandbewurfſtücke, Tierknochen und Scherben,
die vielleicht eifenzeitlich find, für
eine fichere Datierung aber feine
Handhabe bieten. (Frankfurt, Lie-
nau-Hausz Slg. Realgymnaſium).
E-R Zwiſchen der Artilleriefkaſerne und
Nuhnen liegt eine ausgedehnte
Anfiedelung, die nach den bisher
beobachteten Reſten von der jün-
geren Latene-Zeit an bis in die
römiſche Kaiſerzeit beſtand. In der
hier befindlichen Sandgrube wurden
i, 3. 1899 eine mehrere Meter
lange und zwei kleinere Brand-
ſtellen mit gefchwärzten Steinen
und Scherben feſtgeſtellt. 1909 und 1910 grub hier Berſu die Überreſte zweier
Pfoſtenhäuſer und einer Wohngrube aus. Die Häuſer hatten je zwei Räume, ihre
Pfoſten ſtanden in regelmäßigen Abſtänden von 1,25 m, die aufgehenden Wände
beſtanden aus einem Fachwerk von ſauber behauenen Balken, deſſen Fächer mit ge-
flohtenen Äſten geſchloſſen waren. Die Wände waren mit Lehm beworfen und
innen wie außen ſauber abgeſtrihen. In einem der Häuſer war eine große recht-
e>ige Grube 0,70 m tief eingeſenkt und mit Holz verſchalt. Ein Raum des anderen
Hauſes war gepflaſtert. Die Wohngrube, die vermutlich mit einem Dach überdeckt
war, war rehte>ig (4:5 m) 1,90 m tief eingegraben und hatte einen Holzboden
und Wandverfchalung. In der Kulturfchicht wurden gefunden die Bruchſtücke zweier
Mühlſteine, verkohltes Hirſebrot, ſehs Webegewichte, ein Siebgefäß, Scherben von
groben und feinen Gefäßen und zahlreiche aufgefchlagene und bebrannte Knochen von
Hirſch, Reh, Pferd und Schwein. Ein in Scherben vorhandenes Gefäß mit fchwachem,
Ihräg geferbtem Baucyfniet und Teicht ausgebogenem Rand (Abb. 16) beſteht aus
einer mit Graphit ſtark durhſeßten Maſſe, wie gewiſſe aus der keltiſchen Spät-
Latene-Kultur bekannte Gefäße. (Berlin MV. — Frankfurt, Lienau-Haus ; Slg. Jacob).
Helios XVI, 1899, S. 84; XVII, S. 17. — Märkiſche Blätter, Beilage der Frankfurter Oderzeitung
1. Oft. 1910, Nr. 230.
Abb. 16. Mit Graphit durchſezte Gefäßſcherbe von der
Artilleriekaferne (!/s).