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Acefum Achaja 139
Acetum, ſt. Eſſig.
Acetyl if nei noch nicht iſolirt dargeſtellter Stoff, welcher als das Radical
der Eſſigſäure und einer Reihe anderer Verbindungen betrachtet werden kann. Es beſteht aus
Kohlenſtoff und Waſſerſtoff. : |
Ah een I ai < und Ache geſchrieben, iſt der Name verſchiedener kleiner Flüſſe
im ſüdl. Deutſchland. Die A. oder Aach im bad. Seekreiſe quillt unweit des Städtchens Aach
plöglich in einem Be>en fo mächtig hervor, daß ſie alsbald Mühlen zu treiben vermag, durh-
fließt den Hegau und ergießt ſich nah achtſtündigem Laufe unweit Nadolfszell in den Boden-
ſee. Eine andere A. im bad. Seekreiſe entſpringt bei Linz an dex hohenzoll. Grenze und miindet
zwiſchen Ueberlingen und Meersburg ebenfalls in den Bodenſee. Demſelben See geht auch
noch eine dritte A. oder Ache aus Vorarlberg zu, welche nad) einem 6 M. langen Laufe bei
Bregenz mündet. Sodann fließt noch eine A. in Baiern, die bei Friedberg entſpringt und
unterhalb Rain in den Lech fällt. : j
Achäer (wahrſcheinlich: die Trefflichen, Edeln) ift der Name eines griech. Stammes, an
welchen ſih die Mythen und ſagenhaften Traditionen der Hellenenwelt von den ruhmreichen
Thaten der Griechen vor der großen theſſaliſh -doriſhen Wanderung knüpfen. Wegen der
hervorragenden Rolle, welche dieſes Volk in jener heroiſchen Zeit führte, wurde fein Name
von Homer, gleich dem der Argiver und Danaer, aud) zur Bezeihtung der Öriechen insge-
ſammt gebraucht, wie denn auh neuere Forſcher die ganze Entwidehngephafe des griech.
Volks, aus dem urſprünglichen Pelasgerthume bis zu dem Hellenenthume im jpätern Sinne,
unter dem Namen des Ach äiſchen Zeitalters zuſammenzufaſſen pflegen. Nach der Sage
leiteten ſich die A. von Achäos, einem Sohne des Xuthos und Enkel des Hellen ab, und ſchei-
nen aus ihrer urſprünglichen Heimat, der Landſchaft Phthiotis in Theſſalien, in den Pelo-
pounes eingewandert oder eingedrungen zu ſein, wo ſie namentlich in Argolis und Lakonika
Neiche gründeten, die zur Zeit des Trojaniſchen Kriegs die mächtigſten in Griechenland waren,
Aus diefen Wohnfigen durch die Dorier, welche um 1104 v. Chr. unter den Herakliden in
den Peloponnes eindrangen, nah harten und langen Kämpfen verdrängt, wandte ſich ein Theil
nah Kleinaſien, wo A. die Hauptmaſſe der ſogenannten äoliſhen Bevölkerung auf Lesbos
und den gegenüberliegenden Küſten bildeten, während ein anderer Theil unter Führung des
Oreſtiden Tiſamenes nach der Nordküſte des Peloponnes vordrang und fich auf die hier an-
geſeſſenen Jonier warf, welche vor den Ankömmlingen weichen und dieſen ihr Land, deſſen
Name Xegialeia jest in Achaja (f. d.) verwandelt wurde, überlaſſen mußten. Die A. wurden
hier in ihren zwölf Städten anfangs von Königen beherrſcht, den Nachkommen des Tiſamenes,
deren leßter Dgyges war. Auf das Königthum folgte nicht, wie fonft faft überall in Griechen-
land, eine ariſtokratiſche Herrſchaft, ſondern eine, wenn auch ſehr gemäßigte Demokratie. Die
12 alten Städte oder Cantone bildeten einen Staatenbund mit einem gemeinſamen Mittel=
punkte zu Helike, Doch trat derſelbe Jahrhunderte lang mit der allgemeinen Geſchichte Grie-
chenlands in keine nähere Berührung; erſt mit dem Peloponneſiſchen Kriege fand ſeine Zurü>-
haltung von der allgemeinen grieh. Politik ein Ende. Nachdem hierauf die A. längere Zeit
ein Werkzeug der ſpartan. Politik geweſen, wurden fie in die Kämpfe mit den Thebanern und
den Macedoniern verwi>elt, während welcher der ſhwache Staatenbund fi) immer mehr
Ioderte, bis derſelbe endlich durch die Eingriffe des Demetrius, Kaſſander und Antigonus auf-
gelöſt ward. Eine Erneuerung fand derſelbe um 280 v. Chr. mit der Vereinigung von vier
der alten Städte, wodurch, der Grund zu dem vorzugsweiſe ſogenannten A < ätfchen Bunde
gelegt wurde, der ſih über Achaja hinaus durch den Beitritt vieler anderer Städte erweiterte,
(S. Griechenland.) Vgl. Gerhard, «Ueber den Volksſtamm der Achäer» (Berl. 1854).
Achaja war im Alterthum der Name der nördl. Küſteulandſchaft des Peloponnes, welche
gegen D., wo der Fluß Sythas die Grenze bildete, an die Gebiete von Sikyon und Phlius,
gegen S. an Argolis, Arkadien und Elis (von welchem ſie der Fluß Lariſos ſchiéd) grenzte
und längs ihrer ganzen Oſt- und Nordgrenze vont Meere beſpült ward. Das Land iſt mit
Ausnahme der Ebene von Dyme ein Gebirgsland und theils von den nördl. Abhängen und
Borbergen der arkadiſhen Grenzgebirge, wie des Erymanthos und Kyllene, theils von einent
weit nah N. vortretenden, breiten Maſſengebirge, den bis 5930 F. auffteigenden Panachaiköon
(jet Voidhiagebirge) erfüllt. Von dieſen Bergen ſtrömen zahlreiche Gewäſſer kurzen Laufs
zum Meere herab, das Land tief zerfurchend und an ihren Mündungen kleine Strandebenen
bildend. Obgleich mit Bergen bede>t, iſ das Land doh ſehr fruchtbar und erzeugt Getreide
und Wein in Fülle. Die wildreichen Wälder, welche früher die höhern Theile des Landes