140 Achaltſihe Awhämeuiden
bede>ten, ſind jedoch jezt ſehr gelichtet. Die älteſten Bewohner A.s, das in früheſter Zeit auh
den Namen Aegialeia führte, waren Pelasger und Jonier, welche ſih jedoch nach der dori-
ſhen Wanderung den mehr und mehr aus-dem ſüdl. Peloponnes verdrängten Achäern unter-
werfen mußten. Schon zur Zeit der Jonier bildete A. einen Bund von 12 Gemeinden. Die
Achäer behielten dieſe Gauverfaſſung bei, nur daß ſie die früher offenen Flecen in feſte Städte
verwandelten. Dieſelben hießen, von W. nah D. gerechnet: Dyme, Olenos, Pharä, Tritäa,
Paträ, Nhypes, Aegion, Helike, Bura, Aegä, Aegeira und Pellene. Anſtait Olenos, Rhypes
und Aegä, die ſchon frühzeitig von ihren Bewohnern verlaſſen wurden, traten ſodann Leontion
und Keryneia als ſelbſtändige Bundesglieder bei. Helike ward 373 v. Chr. infolge eines Erd-
bebens vom Meereverſchlungen. Da zu den Zeiten Homer's die Achäer ein gewiſſes Ueber-
gewicht über die andern griech. Stämme hatten, ſo ward der Name A. bisweilen für ganz Grie-
henland aebraucht. Derfelbe Sprachgebrauch wurde von den Römern wieder aufgenommen,
indem fie nad) der Unterwerfung Griechenlands das ganze Hellas, mit Ausnahme von Theffa-
lien, Afarnanien und Xetolien, als Provinz A. zufammenfagten. — Gegenwärtig bildet die
peloponnefifche Yandfchaft A. mit Elis die Nomarchie Achaja und Elis des neuen König-
reihs Griechenland. Dieſelbe umfaßt 94,31 Q.-M., zählt (1860) 113719 E., zerfällt in
4 Eparchien und 25 Demen und hat zur Hauptſtadt Patras.
Athaltſihe, Akhalzikh (georg., d. i. neue Feſtung), auh Ach yskha, eine ſtark befeſtigte
Stadt im ruſſ. Gouvernement Kutais in Transkfaukaſien, liegt in den Kaldirbergen am Poskho,
einem Nebenfluſſe des Kur, und zählt 13300 E., welche Waffen, Gold = und Silberwaaren
und Leder fabriziren. Der früher weit bedeutendere Handel iſt jezt noch beträchtlich in Bezug
auf Vieh, Häute, Talg, Honig und Wachs. In der Citadelle, in welcher früher der türk.
Paſcha reſidirte, befindet ſih eine ſehr ſhöne Moſchee, mit welcher eine höhere Unterrichts
anſtalt und eine reiche orient. Bibliothek verbunden iſt. Außer einigen andern Moſcheen, die
jedocd) in Trümmern liegen, gibt es in A. von gottesdienſtlihen Gebäuden noh aht hriftl,
Kirchen und eine Synagoge. Bei der ſehr hohen Lage der Stadt (7760 par. F. über dem
Meere) ſind die Winter ſehr ſtreng, die Sommer aber ſehr heiß. A. war früher die Hauptſtadt
der georg. Provinz Sſa-Abatago, ſeit dem 16. Jahrh. die von Türkiſh-Georgien. Am 27. Aug.
1828 wurde die Stadt vom ruſſ. Feldmarſchall Fürſt Paskewitſch eingenommen und mit einer
ruſſ. Beſatzung verſehen. Ein Verſuch der Türken unter Achmed-Pafcha, die Feftung wieder zu
erobern, wurde im März 1829 durch die Tapferkeit dev Nuſſen unter General Bebutow ver-
eitelt, Durch den Frieden von Adrianopel ward hierauf A. mit dem ganzen türk. Georgien (etwa
140 Q.-M.) an Rußland abgetreten und fpäter als ein Kreis zu dem ruſſ. Gouvernement
Kutais gefchlagen. Jn dem legten ruff.=türf. Kriege lieferten 26. Nov. 1853 bei X. die Kuf-
jen unter Androntlow den Türken unter Ali-Paſcha ein ſiegreiches Treffen. In dem Kreiſe À.,
etwa 8 M, ſüdöſtlich von deſſen Hauptſtadt, liegt die Feſtung Achalkhalakhi mit 2000 E.
Achämeniden iſt der Name der altperſ. Königsdynaſtie, aus wel<her Cyrus, der Stifter
einer der Weltmonarchien des orient. Alterthums, hervorging. Die A. bildeten urſprünglich eine
Abtheilung (Clan) der Paſargaden, des edelſten Stammes der alten Perſer, und führten ihren
Namen von Achämenes (altperſ. Hakhämanis), dem älteſten bekannten und bereits von Herodot
angeſührten Stammhaupte oder Clanfürſten der Paſargaden. Aller Wahrſcheinlichkeit nah
herrſchte ex in der Landſchaft Perſis unter aſſyr. Oberhoheit, benußzte aber die Zeit der Schwä-
hung der aſſyr. Macht unter Sanherib (um 711 v. Chr.), um fidh ſelbſtändig zu machen.
Jedoch ſchon nach kurzer Zeit war er genöthigt, ſih dem Phraortes, dem Könige von Medien,
zu unterwerfen, der thm als Vaſallenfürſten die Regierung in Perſis überließ. Ihm folgte
in dexſelben ſein Sohn Teispes (altperſ. Caispis), nach deſſen Tode das inzwiſchen erweiterte
Lehnsfürſtenthum, jedenfalls mit Einwilligung des Aſtyages, des damaligen mediſhen Ober-
fönigs, unter ſeine zwei Söhne Kambyſes (altperſ. Kambudſchiya) und Ariaramnes (altperf.
Ariyârâmna) getheilt ward. Dieſe beiden Brüder waren die Stiſter zweier Linien, die ſpäter
wieder zuſammenfloſſen. Kambyfes wurde Vater des großen Cyrus (f. d.), der 560, nach des
Baters Tode, das Unterfönigthum in Berfis erhielt und während feiner Kämpfe um die Welt-
herrfchaft die Verwaltung des Stammlandes feinem Neffen Arfüna, dem Sohne des genannten
Ariaramnes, übertrug, von welchem dieſelbe ſpäter auf deſſen Sohn Hyſtaspes (altperf. Viſtaçpa)
überging. Cyrus ſelbſt hatte von Kaſſandane, der Tochter des Achämeniden Pharnaspes, zwei
Söhne: den Kambyſes, ſeinen Nachfolger als perſ. Oberkönig, und den Smerdes (altperf.
Bardiya), ſowie mehrere Töchter, von denen Atoſſa erſt Gattin ihres Bruders Kambyſes, dann
des Pſeudo-Smerdes und zulezt Darius’ I. wurde. Da Smerdes geſtorben und Kambyſes