Full text: A bis Arad (Band 1)

    
   
   
   
   
  
    
  
    
  
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
176 Adal Adalbert (Erzbiſchof) 
Adâl oder Adel, das zwiſchen den Oſtabfällen des abyſſin. Hochlandes und dem Rothen 
Meere, dann ſüdlih über Bab-=el-Mandeb hinaus bis zum Lande der Somali und Harar 
(Harrur) ſich erſtre>ende Küſtenland, welches von den Adail oder Adaïel (arab. Pluralform 
von Adelt), einem Zweige der Danakil (\. d.), und zwar der Debenek-Wuëma-Danakil, feinen 
Namen führt. Längs des Nothen Meeres iſt das Land flach und ſandig, öde und waſſerarm, 
höchſtens mit Wüſtenvegetation bede>t. Im S. und im W. nah dem Innern zu geſtaltet es 
ſih dagegen wellig, höher, wechſelvoller, hat treffliche Weiden und in den Längenthälern, zwi- 
ſchen den von N. gegen S. hinſtreihenden Parallelketten, zur Regenzeit üppigen Graswuchs. 
Zur Agricultur geeigneter Boden ſcheint jedoh nur im Thale des Hawaſch vorhanden zu ſein. 
Etwa 10 M. im S. von Bab=el=Mandeb dringt bei dem Vorgebirge Räs-Bir ein 10 M. 
langer, ſehr tiefer Meeresarm ein, welcher A. vom Lande der Somali trennt und Golf von 
Tadſchurra heißt. Den Namen führt dieſer Golf nah der Hafenſtadt Tabſchurra, der Re- 
ſidenz des Scheichs oder Sultans der Adaïl und Debenek-Wuëma. Die wichtige Handelslage 
dieſer Küſte hat die Engländer bewogen, 1858 die 5 M. öſtlih von Tadſchurra gelegene Inſel 
Moſcha oder Muſchach in Beſitz zu nehmen, und 1862 haben die Franzoſen, welche große 
Anſtrengungen machen, im Rothen Meere und an deſſen Zugängen den Engländern gegen- 
über Poſition zu faſſen, den guten Hafenplaß Obok, etwas weſtlih von Näs-Bir, gekauft, in 
deſſen Nähe ſih Thermalquellen und ein beſtändig thätiger Vulkan befinden. Die Adaïl ſind 
ein robuſter Menſchenſchlag, von verhältnißmäßig ſehr lihtem Teint, fanatiſhe Mohamme- 
danex, indolent, arbeitsſheu, eigennüßig. Sie leben im allgemeinen kärglich, \{<welgen da- 
gegen, wo es auf Koſten anderer geſchehen kann. Einige Meilen vom Golf von Tadſchurra 
liegt der berühmte Salzſee Aſal, tiefer im Innern der ebenfalls Salz abſezende Abhebbadſee, 
welcher den von den Hochlanden des ſüdl. Abyſſinien kommenden Fluß Hawaſch aufnimmt. 
Am Hawaſch, einige Meilen oberhalb der Mündung, liegt Auſſa oder Aoſa, die Reſidenz des 
mächtigen Sultans der Modeido - Danakil, welche nicht ſelten die Adaïl befehden. 
Adalbert von Prag, Apoſtel der Preußen, der Sohn eines vornehmen Böhmen Slawnik, 
erhielt in der Schule des Morißkloſters zu Magdeburg unter der Leitung des berühmten Othe- 
ri ſeine Bildung, kehrte 979 nah Böhmen zurü> und wurde nah dem Tode Dietmar’s 983 
zum Biſchof von Prag erwählt. Der durch ſeine unzeitige Strenge gegen die neubekehrten 
Böhmen erzeugte Haß zwang ihn jedoh 988, ſi< in das Kloſter Montecaſino und von da in 
das des heil, Alexius in Nom zu begeben, von wo ihn die Böhmen 993 in ſein Bisthum zu- 
rüd>riefen. Allein ihre Wildheit trieb ihn ſhon nah zwei Jahren wieder fort. Auf dem Nück- 
wege uach ſeinem Kloſter durch Ungarn taufte er zu Gran in Gegenwart des Kaiſers Otto IT. 
den Prinzen und nachherigen König Stephan den Heiligen. 996 begab er ſih von Nom zum 
Kaiſer nah Mainz, beſuchte die Klöſter zu Tours und Fleury, und ging dann nah Polen zum 
Herzog Boleslav, wo er den bereits früher gefaßten Entſchluß, den heidniſchen Völkern und 
zunächſt den Preußen das Chriſtenthum zu predigen, in Ausführung brachte. Mit feinen 
treuen Begleitern Gaudentius und Benedict fuhr er die Weichſel hinab nah Danzig, pre- 
digte und taufte hier, umd fette dann feine Reiſe nah Preußen fort. Er landete auf einer 
Heinen Infel, wahrfcheinlich am Ausfluſſe des Pregel. Sein erſter Verſuch, den heidniſchen 
Preußen zu predigen, misglüdte, den zweiten bezahlte er mit feinem Leben. Ein heidniſcher 
Prieſter ſtieß ihm (997) den Wurffpieß durch die Bruſt. Den Leichnam löſte Herzog Boleslav 
ein und brachte ihn in die Metropolitankirhe nah Gneſen. Ob die Ueberreſte ſih dort noh 
befinden, oder ob dieſelben 1038 von den Böhmen nah Prag geführt worden ſind, iſt ſtreitig. 
Die kirhlichhe Gedächtnißfeier des Heiligen und Märtyrers fällt auf den 1. Juni. 
Adalbert, Erzbiſchof von Bremen und Hamburg, aus dem alten ſächſ. Geſchlechte der 
Grafen von Wettin, einer der hervorragendſten Kirchenfürſten des 11. Jahrh., war anfangs 
Probſt in Halberſtadt und erhielt 1043 dur<h den ihm befreundeten Kaiſer Heinrich Il. im 
Alter von etwa 30 Jahren den vereinigten Bifchofsfig von Hamburg und Bremen, deſſen 
Sprengel ſih über ganz Skandinavien und die Slawen des Nordens erſtre>te. A. begleitete 
Heinrich UT. auf deſſen Nömerzuge und ſollte nah des Kaiſers Abſicht den päpftl. Stuhl be- 
ſteigen, was er jedoh ablehnte. Papſt Leo IX. ernannte ihn 1050 zum Legaten im Norden. 
Der Auſſhwung, den das junge Chriſtenthum im Norden nahm, die Gunſt des kaiſerl. Freun- 
des und das Anſehen, welches er ſelbſt gegenüber der verachteten röm. Hierarchie genoß, ließ 
in ihm den kühnen Gedanken aufkommen, auf ſolher Grundlage ein nordiſches Patriarchat 
zu gründen. So günſtig ihm auh anfangs die Verhältniſſe waren, und ſo befriedigend ſeine 
Verhandlungen mit dem Dänenkönige Swen und dem Slawenfürſten Gottſchalk ausfielen, 
  
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