Full text: A bis Arad (Band 1)

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Aarhuus Aaron 13 
eidgenöſſiſchen Frage wurde. Am 31. Aug. 1843, nachdem die aargauiſhe Regierung die 
Wiederherſtellung der vier Nonnenklöſter zugeſtanden, erklärte ſih endlih die Mehrheit der 
Stände auf der Tagesfagung befriedigt und die Streitfrage für abgethan. Die Minderheit 
proteſtirte, darunter Luzern, bei deſſen Verfaſſungsreviſion die Prieſterpartei den vollſtändig- 
ſten Sieg erlangt hatte, und das nunmehr der Hauptſitz der klerikalen Beſtrebungen wurde. 
Die aargauiſche Kloſteraufhebung und die Jeſuitenberufung Luzerns gaben die Hauptmotive 
ab zur Stiftung des Sonderbundes der ſieben kath. Stände, welcher im Nov. 1847 von der 
Eidgenoſſenſchaft mit Waffengewalt aufgelöſt wurde. Die Staatsverfaſſung des Cantons A. 
erfuhr ſeitdem noh zweimal Reviſionen, nämlih 1852 und 1862. In leßterm Jahre ent- 
wi>elte dabei die ultramontane Partei unter ihrem Führer Schleuniger von Klingnau wieder 
große Thütigkeit, gelangte aber bei der Verfaſſungsreviſion nicht zu entſcheidendem Siege. 
Einen um ſo größern Triumph dagegen errang ſie durh Abberufung des Großen Raths 
(27. Zuli 1862), welcher durch ein Geſet die bürgerliche Gleichſtellung der im Canton anſäſ- 
figen Zuden mit den Chriſten beſtimmt hatte, ſowie (im Nov. 1862) durd) Verwerfung des 
Zudengeſetzes ſelbſt in der allgemeinen Volksabſtimmung. Die dadurch im Canton hervorgerufene 
Bewegung war in der Mitte des Jahres 1863 noch zu keinem Abſchluß gekommen. Vgl. Bron- 
ner, «Dex Canton A,, hiſtor., geogr., ſtatiſt. geſchildert» (2 Bde., St.-Gallen 1844—45). 
Aarhuus (ſpr. Ohrhuus), Hauptſtadt eines Amts und Stifts im öſtl. Jütland, jebt der 
bedeutendſte und auch bevölkertſte Ort dieſes Theils der dän. Monarchie, liegt in einer ange- 
nehmen und fruchtbaren, nah drei Seiten von bewaldeten Hügeln umkränzten Ebene, an 
einer Bucht des Kattegat und an der Ausmündung der Mölle-Aa, des Ausfluſſes des Bra- 
band- oder Aabyeſees. Die Stadt iſt Sitz eines prot. Biſchofs und eines Stiftsamtmanns, 
und zählte Ende 1860 bereits 11009 E. (1801 nur 4102). Das merkwürdigſte Gebäude 
der Stadt iſt die goth. Domkirche, deren Bau 1201 begonnen ward, und die zu den anſehn- 
lichſten und ſchönſten Kirchenbauten des ganzen Nordens gehört. Von höhern Lehranſtalten 
finden fich zu À. ein Gymnaſium und eine Realſchule, Die Bewohner treiben außer Fiſcherei 
Tabad-, Sut= und Handfchuhfabrifation, und unterhalten aud) Zuderraffinerien, Tuch» und 
Baumwollmannfactıren. Der Handel mit den übrigen Theilen Dänemarks wie mit dem 
Auslande iſt in ſtetem Fortſchritte begriffen, wenn auh A. ſelbſt nur 71 eigene Schiffe mit 
2016 Commerzlaſt Tragfähigkeit beſizt. Fahrzeuge von geringerm Tiefgange legen in dem 
durch die Mölle-Aa gebildeten, 15 F. tiefen und mit einem Molo verſehenen Hafen an, der 
zwar klein, aber ſehr brauchbar iſt. Größere Schiffe ankern auf einer Nhede, 1/4 St, vor dem 
Molo, oder in der Bai von Kalde. Durch regelmäßige Dampfſchiffahrt iſt die Stadt mit 
Kallundborg verbunden. A. iſt eine der älteſten Städte Dänemarks, erhielt die erſte chriſtl. 
Kirche im Lande und bereits 948 einen Biſchof. Die alte Stadt lag in der Gegend von Lys- 
bjerg, 2/, M. weiter nördlich, wurde aber 1049 von Harald Hardrad geplündert und nieder- 
gebrannt. Erſt um 1100 baute man fie auf ihrer jegigen Stätte wieder auf. Bei A. nöthigte 
der preuß. General Hirſchfeld 31. Mai 1849 die Dünen unter General Aye nad) einen 
Gefecht zum Rückzug. Das Amt A. iſt zwar ſeinem Areal nach (14,4 Q.-M.) das kleinſte der 
jütländ. Aemter, beſitzt aber fehr fruchtbaren Boden und iſt daher ſtark bevölkert (48489 E. im 
3.1860). Es bildet mit den Nemtern Randers und Skanderborg (89,2 Q.-M. mit 194808 E.) 
nebſt Theilen der Aemter Viborg, Holbek (Inſel Samſbe) und Veile das Stift A., welches 
im ganzen auf 115%, Q.-M. etwa 240000 E. zählt und noh denſelben Umfang bewahrt, 
den es zur Zeit des Katholicismus hatte. 
Aaröe (ſpr. Ohrs), eine kleine, zum Amte Hadersleben in Schleswig gehörige Inſel im 
Kleinen Belt, iſt nur dur einen 2400 8. breiten Sund vom Feftlande getrennt, Y, M. lang 
und Y,M. breit, und ziemlich fruchtbar. Auf ihr Tiegt das Fiſcherdorf Aaröebye. Der 
Inſel gegenüber, auf dem Beftlande, befindet ſih an der Küſte der Poſt- und Fährhof Aaröe- 
ſund, mit einem guten, 9—10 F. tiefen Hafen, deſſen Einfahrt nur 36 F. breit iſt. Von 
hier aus geht die regelmäßige Ueberfahrt nah Aſſens auf Fünen. Im Frühjahr 1848 fand 
unweit A. zwiſchen dän. Schiffen und den deutſchen Freiſcharen unter von der Tann und 
Aldoffer ein Gefecht ſtatt. A. iſ nicht zu verwechſeln mit der größern Inſel Arröe (1. d.). 
Aaron (hebr. Aharon), der älteſte Bruder des Moſes, war ein Sohn Amram's und der 
Jochebed, aus dem Stamme Levi. Als Moſes den göttlichen Auftrag zur Befreiung ſeines 
Volks erhielt, ward A. zu ſeinem Beiſtand und Redner beſtimmt, und dur die moſaiſche Ge- 
ſezgebung überkam er für ſih und ſeine Nachkommen das Prieſterthum als erblihe Würde. 
Bei dem Zuge durch die Wüſte fertigte er den Iſraeliten, die über Moſes? Abweſenheit auf 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
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