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Adonis (Pflanze) Adoptianiſcher Streit 225
dritten Theil des Jahres bei der Aphrodite, ein zweites Drittheil bei der Perſephone leben
ſollte; über das legte Drittheil folle er jedoh frei verfügen können. Später ſtarb A., von
einem Eber bei der Jagd verwundet. Aus dem Blute des A. erwuchs die Roſe oder die Ane-
mone. Dieſe grieh., von den Dichtern vielfah ausgeſhmückte Sage ſowie der Adoniscultus
ſind phöniz. -ſyr. Urſprungs, wie ſchon der Name bekundet, der im Phöniziſchen (Adon) wie
auch im Hebräiſchen Herr bedeutet und befonders auch von dem Sonnengotte (Baal) ge-
raucht wird. Namentlich wurde A. als Naturgottheit in Byblos und deffen Umgebung, am
Libanon ſowie zu Amathus auf Cypern verehrt, und von dieſen Mittelpunften aus gelangte
der Cultus wahrſcheinlich zur Zeit der Berferkriege zu den Griechen, die den A. in einen Halb-
gott verwandelten und den aſiat. Mythus in jene poetiſhe Sage umgeſtalteten. Der Cultus
ſelbſt blieb jedoch den Grundzügen nah im Orient wie in Griechenland derſelbe. Die griech.
Adonisfeter (Adonia), welche ſih beſonders auf den von der Aphrodite betrauerten Tod
des ſhönen Jünglings bezog, wurde alljährlich in der heißen Sommerzeit (Juli) oder zu Ende
des Frühlings, und zwar vorzugsweiſe von den Frauen, begangen. Die Feier beſtand aus zwei
Theilen: einem Trauerfeſte, das ſich auf den Abgang des A, nach der Unterwelt, und einem
Freudenfeſte, das ſih auf ſeine Rückkehr zur Aphrodite bezog. Im Orient, wo die Adonien
mit großem Pomp vor ſich gingen, drückte man zuerſt das Verſchwinden des A, ſinnbildlich
aus und beklagte ihn dann als Verſtorbenen dur<h Ausftellung feines Bildes unter düſtern
Klaggeſängen und allen Gebräuchen eines Leichenbegängniſſes. Hierauf folgte ein Freudenfeſt,
das der Wiederkehr des A. aus der Unterwelt gewidmet war, In Griechenland, beſonders zu
Athen, war die Feter einfacher; doch fehlten auch hier nicht die Ausſtellung des Leichnams und
die heftigen Klagen der Frauen. Außerdem ſpielten bei dieſer Feier die ſogenannten Adonis-
gärten eine Rolle, Dieſelben waren irdene Gefäße mit allerlei zarten Pflanzen, die man in
wenigen Tagen trieb und nah ihrem raſchen Verwelken ins Waſſer warf. Man wollte damit
die vergängliche Blüte des Jahres und des Lebens, wie ſie in der Geſchichte des A. veranſchau-
licht iſt, andeuten. Die Pracht der Ausſtellung des Adonisbildes an dem Hofe von Alexandria
zur Zeit der Ptolemäer wird von Theokrit in einem reizenden Gedichte, den « Adoniazuſen »,
geſchildert. Der Adoniscultus ſymboliſirt den Wechſel des Naturlebens, wie er alljährlich in
der friſh erblühenden und wiederum hinwelkenden Vegetation zur Erſcheinung kommt. Es
ſpricht ſich in ihm der Schmerz über die hingeſtorbene Schönheit der Natur, zugleich aber au
die Hoffnung auf ihr Wiedererwachen aus. Die bildende Kunſt und die Malerei haben die
Sage vom A. und die Adonisfeier durch manche {höne Compoſitionen auf Wandgemüälden,
Spiegeln und Sarfophagen verewigt, Oft ſollen dieſe Darſtellungen nur den ſinnlichen Reiz
der Schönheit ausdrüden, nicht felten aber zeigt fich auch in ihnen, namentlich in ihrer Ueber-
tragung auf Sarkophage, der tiefere Sinn. Vgl. O. Zahn, «Archäol. Beiträge» (Berl. 1847);
Brugſch, «Die Adonisklage und das Linoslied» (Berl, 1852). In Bezug auf die ſtrahlende
Schönheit, die man dem A. beilegte, bezeichnet man auh häufig damit einen ſ{<önen Mann.
Adonis (Adonisröschen) heißt nach Linné eine-Kräutergattung aus der Familie der Ra-
nunculaceen, aus der 13. Klaſſe des Linné'ſchen Syſtems, von welcher vier Arten in Deutſch-
land wild wachſen. Alle Arten haben ſehr fein und vielfach zertheilte Blätter und end - und
einzelnſtändige, regelmäßige Blüten von gelber, feuer- oder purpurrother Farbe. Es ſind des-
halb mehrere Arten zu Zierpflanzen geworden; namentlich findet man oft in Gärten zwei peren-
nivende Arten mit großen (2—3 Zoll breiten), gelben Blumen: den fehr zeitig (oft {hon An-
fang März) blühenden Frühlingsadonis (A. verna), welcher auf Kalfhügeln in Sid- und
Mitteldeutfchland wild vorkommt, und den Pyrenäenadonis (A. pyrenaica). Seltener. werden
die übrigen, blos einjährigen Arten, wovon die deutſchen als Unkräuter unter der Saat auf-
treten, als Zierpflanzen benußt, am häufigſten noch der purpurbliütige Sommeradonis (A. aesti-
valis). Alle Arten gedeihen am beſten auf einem leichten, kalkhaltigen Boden.
Adoniſher Vers (Versus Adoniacus) iſ eine Versart, welche aus einem Daktylus und
einem Spondeus oder Trochäus beſteht (2. — =), z. B. liebliche Roſe. Sie eignet ſich
wegen ihres lebhaften Ganges zu muntern und fcherzhaften Liedern. Längere Gedichte würden
jedoch zu große Einförmigkeit durch ſo kurze, ohne alle Abwechſelung wiederkehrende Verſe er-
halten, weshalb man fie gewöhnlich als Nachſatz zu andern Verſen in der lyriſchen Poeſie, wie
3. D, bei den Sapphifchen Strophen, anwendet.
Adoptianiſcher Streit war ein Nachklang: des Arianiſchen Streits (\. d.) und entſtand
auch in Spanien, wo ſich die Lehre des Arius vorzugsweiſe lange erhalten hatte. Unter theils
Converſations - Lexikon. Elfte Auflage. 1. 15