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Aëroſtatiſhe Preſſe Aëroſtiers 243
wie ein außerhalb des Zimmers, unter freiem Himmel liegendes, gleichgroßes Stitd der Erd-
oberfläche, Dies geſchieht auh, wenn das Zimmer verſchloſſen iſt, denn die noc übrigbleiben-
den Ribe, Spalten und Poren genügen, um den Atmoſphärendru> nach innen zu vermitteln.
Die Größe des Luftdru>es auf die Erdoberfläche und die fortwährenden localen Veränderungen
deſſelben laſſen ſi<h mit Hülfe des Barometers (\. d.) beſtimmen. Man kann im Durchſchnitt
annehmen, daß die Luft auf die Erde ebenfo ftark drüdt wie, nach Wegnahme der Luft, eine
über die Erde ausgegoffene, 28 par. Zoll hohe Duedfilberfchicht, oder wie eine 32 $. hohe
Waſſerſchicht drü>en würde. Dies gibt im Mittel auf den Quadratzoll einen Drud von
15 Pfd., und diefen Yeßtern Drud braucht man gewöhnlich beim Meffen des Drudes von Ga-
ſen und Dämpfen unter dem Namen « Atmoſphärendru>» als Maßeinheit, Die zu dieſen
Meſſungen dienenden Apparate nennt man Manometer (\. d.). Man hat durch Verſuche
gefunden, daß der Dru, unter welchem ſi eine Luftmenge befindet, in ganz genauem Ver-
hältniß zur Dichtigkeit derſelben und zum Raume, den ſie einnimmt, ſteht. Vermehrt man
¿+ B. den auf 1 Kubikf. Luft laſtenden Dru> der Atmoſphäre auf zwei Atmoſphären, fo
ſ{hrumpſt die Luft auf "/, bei drei Atmoſphären auf !/, Kubikf. zuſammen; ihre Dichte
wird dabei doppelt, beziehendlich dreimal fo groß. Vermindert man dagegen den Dru> auf
eine halbe Atmoſphäre, ſo wird die Luft auh nur noch die halbe Dichte zeigen, aber auf
2 Kubilf. angeſhwollen ſein. Das Mariottefche oder richtiger Boyle’ſhe Geſe formulirt
dieſe Beziehungen kurz ſo: das Volumen eines Gaſes ſteht im indirecten, ſeine Dichtigkeit aber
im directen Verhältniß zum Dru>e. Taucht man ein beiderfeitig offenes Rohr in eine Flüſ-
ſigkeit und entfernt durch Saugen die Luft zum Theil aus demſelben, fo ſteigt durch die Ver=
minderung des innern und das Gleichbleiben des äußern Luftdru>es die Flüſſigkeit in dem
Rohre empor. Bei gänzlihem Ausſaugen der Luft würde Waſſer 32 F. hoh, das 14mal
ſhwerere Queſſilber aber nur /, , davon, alſo ungefähr 28 Zoll hoch fteigen. Hieraus er-
Härt fi die Wirkungsweife des Hebers (f. d.) fowie der auch zur Hebung von Flüſſigkeiten
dienenden Saug- und Drudpumpen. (S. Pumpe.) Dieſen ganz ähnliche Vorrichtungen
braucht man, um in geſchloſſenen Räumen eine Luftverdiinnung oder Verdichtung herzuſtellen,
und nennt die Vorrichtungen dann Dilatations=- oder Eompreffionspumpen, gemeinhin Luft-
pumpen (|. d.). Andere Apparate, deren Wirkungsweife ebenfalls ihre Erklärung durch die
Principien der A. findet, ſind die Aëroſtatiſhe Preſſe, die Atmoſphäriſche Eiſenbahn, die
Öeuerfprige, der Herongball, der Heronsbrunnen, bie Taucherglo>e und die Windbiichie,
(Vgl. dieſe ſowie den Art. Atmoſphäre.) i :
Aëroſtatiſche Preſſe oder Luftpreſ\ e wird eine von Romershauſen angegebene Vorrich-
tung genannt, welche hier und da in pharmaceutiſchen Laboratorien zum Extrahiren benutzt
wird. In dem mittlern Theile eines metallenen, oben offenen Cylinders befindet fich ein dop-
pelter Siebboden, zwiſchen welchem die zu extrahirende Subſtanz im gepulverten oder ſonſt
zerlleinerten Zuſtande feſt zuſammengedrüct wird. In den über dem Siebboden befindlichen
Theil des Cylinders gießt man Waſſer, Weingeiſt oder ſonſt eine geeignete Flüſſigkeit und
pumpt dann den unter dem Siebboden befindlichen Theil des Cylinders durch eine damit in
Berbindung ftehende Luftpumpe möglichſt luftleer. Infolge dieſer Luftverdünnung unter-
halb wird die oberhalb befindliche Flüſſigkeit mit Gewalt durch die Siebboden und die da-
zwiſchen eingepreßte Subſtanz hindurhgeſaugt und auf dieſe Weiſe die Extraction {nell und
gründlich bewirkt.
Aëroſtiers, d. i. Luftſchiffer. Unter dieſem Namen wurden 1794 in Frankreich bei der
Sambre- und Maas-Armee zu militäriſchen Recognoſcirungen mittels Luftballons zwei Com-=
pagnien organiſirt, deren Commando als Oberſt der Chemiker Coutelle erhielt, Jede republi-
laniſhe Armee ſollte zwei Compagnien ſolcher Luftſchiffer haben, und es wurde zugleich auch
ein Director der Aeroftaten oder Luftſchiffe ernannt. Bei Maubeuge, bald darauf vor Charleroi
und endlih neun Stunden lang während der Schlacht von Fleurus (26. Juni 1794) fanden
Luftballons ihre militäriſche Anwendung. Die Ballons waren in der Regel mit zwei Offizieren
beſet, deren Mittheilungen entweder dur Flaggenſignale oder fchriftlich auf Kartenpapier, mit
Blei beſchwert, an einer herabhängenden Schnur geſchahen. Die für die Beobachtung günſtigſte
Höhe fand man bei 8—900 F.; man war jedoh bis 2500 F. geſtiegen. Die Einrichtung
erwies fich jedoch nicht praktiſch, und ihre fernere Anwendung unterblieb. Neuere Verſuche in
Algier 1830 und in den neueſten ital, Kriegen haben zu keinem beſſern Reſultat geführt. 1849
wandten die Oeſterreicher vor Venedig Luftballons mit 60 Pfd, ſhweren Bomben (Aëro-
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