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wenige, wie der langarmige Gibbon (Hylobates lar), ſind monogamiſh. Zwillingsgeburten
ſcheinen bei ihnen ebenſo wie im Menſchengeſchlehte ſelten zu ſein. Die Jungen werden von
den Müttern mit vieler Liebe gepflegt und zeitig abgerichtet, auf geſchi>te Weiſe zu ſtehlen.
Ihre Gemüthsäußerungen find je nad) den Arten verſchieden. Einige Nachtaffen ſind äußerſt
träge, die größern in der Kegel menjchenähnlichen A. meiſt melancholiſch, beſonders im Alter,
in der Jugend dagegen fanftmüthig und zuthulich, während die Papiane wilde und ſtörriſche
Beſtien ſind. Die meiſten gewöhnlichen A. dagegen ſind außerordentlich lebhaft, lüſtern, liſtig,
neugierig, wachſam und felbft muthig und durch dieſe Eigenfchaften fowie durch ihre große
Behendigkeit eine wahre Landplage für den Menſchen in denjenigen Gegenden, welche ſie bewoh=
nen. Im allgemeinen ſind ſie auf die tropiſhe Palmenzone beſchränkt, die ſie nur an wenigen
Orten, wie z. B. die gemeine Meerkatze bei Gibraltar, überſchreiten. Da das Gehirn des A.
durchaus nach dem menſhlihen Typus gebaut. iſt, ſo darf man auch bei den meiſten eine hohe
Intelligenz erwarten, die beſonders in der Jugend ausgebildet iſt, während im höhern Alter
zugleich mit der Entwickelung der Kiefer die thieriſhen Affecte vorwiegen. Junge A. laſſen
ſich ſtets zähmen, alte nur ſelten.
tan unterſcheidet gewöhnlich die Halbaffen oder Aeffer (Prosimü) von den eigent-
lichen A. (Simiae). Erſtere, zu denen die Makis und Loris gehören, gleichen ſhon mehr den
Infeltenfreffern durch Gebiß und nächtliche Lebensweiſe. Unter den eigentlichen A. unterſchei=
det man wieder als große Familien die A. der neuen Welt (Simiae platyrrhinae) mit 36
Zähnen, breiter Naſenſcheidewand, ſtets mit langem Schwanze, ohne Backentaſchen und Gefäß:
ſhwielen, an deren Armen die Hand und beſonders der Daumen meiſt weniger entwi>elt iſt
als an den Füßen. Sie leben in Südamerika zwiſchen der Landenge von Panama und dem
25.“ ſüdl. Br. ſtets nur in Wäldern. Es gehören dahin die Brüllaffen (Mycetes), die Spinnen-
affen (Ateles), ollaffen (Cebus), von denen die legtern namentlich fehr häufig zu fehen
ſind. Eine beſondere Gruppe bilden die Krallenäffchen (Arctopitheci) ohne Daumen an den
Borderfügen und mit Krallen, ftatt Nägeln, an den meiſten Fingern, zu denen die niedlichen
Uiſtitis und Löwenäſſchen gehören. Die A. der alten Welt (Zimiae catarrhinae) bewoh-
nen die tropiſchen Gegenden Aſiens und Afrikas. Sie haben 32 Zähne, wie der Menſch, eine
ſhmale Naſenſcheidewand, oft Backentaſchen und Geſäßſchwielen, nie einen Wielſhwanz.
Es gehören hierher die Paviane (Cynocephalus) mit ungeheuern E>zähnen in dem Hunds-
fopfe, na>ten Stellen im Geſicht und Hintern, die oft ſeltſam gefärbt find; die Meerfagen
(Vercopithecus) von zierlichen Formen, mit meiſt langem Schwanze; die Stummelaffen
(Colobus) mit meiſt verfümmerten Daumen an den Händen; die Langarmaffen oder Gib-
bons (Hylobates) mit ungeheuer langen Armen und ohne Schwanz; endlich die Menjchen-
affen oder Waldmenfchen (Pithecus), große, menfchenähnfiche A. ohne Schwanz, Geſäß=
ſhwielen und Backentaſchen. Von dieſen letztern kennt man jetzt drei Arten, die alle ſchon
lebend nah Europa gebracht wurden: den Drang -Utang (P. satyrus), mit langen Armen,
von braunrother Färbung, auf den Sundainſeln, beſonders auf Borneo; den Schimpanſe
(P. troglodytes) in Guinea, von ſ<warzer Färbung, mit großen Schlappohren; den Gorilla
(P. Gorilla) am Gabun, den größten und fur<htbarſten aller A., der ſhon von Hanno dem
Karthager aufgefunden, ſpäter aber vergeſſen und erſt in neueſter Zeit wieder entde>t wurde.
Jeder dieſer drei menſchenähnlichen A. hat gewiſſe Charaktere, durch die er dem Menſchen
näher ſteht, der Gorilla dur< die Hände und Füße, der Schimpanſe durch die Zähne, der
Orang durch das Gehirn. Ueber den Grad ihrer Verwandtſchaft iſt in neueſter Zeit viel ver=
handelt worden, worüber man namentlich die Werke von Owen, Huxley und K. Vogt nachſehen
fann. Aeltere Arbeiten ſind von Cuvier, Spix, Müller, Schlegel, Camper, d’Alton, Geoffroy
St.-Hifaire u. a. geliefert worden. Das Leben der A. im wilden Zuſtande wie in der Gefangen-
ſchaft ſchildert in anziehender Weiſe Brehm in ſeinem «Thierleben» (Hıdburgh. 1863 fg.). Im
nördl. Europa gehen die A. meiſt durh Lungenſhhwindſucht zu Grunde. Man begegnet dieſer
Krankheit bei den A. jegt in den Thiergärten mit Erfolg durch Gaben von Leberthran.
Affect iſt das Gegentheil der Gemüthsruhe und bezeichnet daher jede Abweichung von dem
Gleichgewichte des beſonnenen Denkens und Wollens. Starke und heftige, vorzüglich unvor-
hergefehene Eindriicke, infofern fie in ihren Folgen den Gemiithszuſtand des Menfchen berühren
und plöglich verändern, find daher die gewöhnlichen Urſachen der A., die jo mannichfaltig fein
önnen wie die Art und Weiſe, in welcher das innere Gleichgewicht, die Haltung des Men-
ſchen, geſtört werden kann. Die ältere Pſychologie rechnete die A, zum Gefühlsvermögen,
während man die Leidenſchaften dem Begehrungsvermögen zuſchrieb. Mit der Lehre von den