Full text: A bis Arad (Band 1)

   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
   
   
   
    
   
  
  
  
   
  
   
   
    
    
   
    
   
   
   
  
  
   
  
   
  
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Afranceſados Afrika 255 
Afranceſados oder Joſefinos nannte man in Spanien urſprünglich die, welche die vom 
König Joſeph Bonaparte 1808 proclamirte Verfaſſung beſhworen, dann überhaupt alle, welche 
während der Invaſion der Franzoſen dieſen anhingen. "Mit dem Sturze der Fremdherrſchaft 
wanderten die von allen Parteien verfolgten A. zum großen Theil nah Frankreich aus, wo fie 
eine Emigration von 10000 Köpfen bildeten. Ferdinand VII. erklärte durch) eine Verordnung 
vom 30. Mai 1814 die A. ihrer Würden, Aemter und Güter verluſtig und verbot ſelbſt deren 
Frauen und Kindern die Rü>kehr. Erſt nah Herſtellung der Cortesverfaſſung wurde den A. 
dur< Decret vom 8. März 1820 die Nückehr nah Spanien bewilligt, und ein Beſchluß der 
Cortes vom 21. Sept. gab ihnen die Güter zurü. 
Afrauius (Lucius), ein röm. Luftfpieldichter, war um 143 v. Chr. geboren und ſeit etwa 
103 als Bühnendichter zu Nom thätig. Er ift der eigentliche Schöpfer des röm. National- 
[uſtſpiels oder der Fabula togata, und zeigte fih in ſeinen Stücken als ein Geiftesverwandter 
der neuern attiſchen Komödie, namentlich des Menander. Doch entlehnte er von feinen griech. 
Vorbildern nur den äußern Bau, indem er ſeine Stoſfe aus dem röm. Leben , beſonders den 
mittlern Kreiſen deſſelben, wählte. Seine Derbheit wurde von einigen ältern Kunſtrichtern 
getadelt, ſein Wit und ſeine beredte Lebendigkeit werden dagegen allerwärts anerkannt. Die 
Stüde des A. erhielten ſich das ganze 7. Jahrh. der Stadt hinduxrh auf der Bühne, fanden 
in der Auguſteiſchen Zeit noh den größten Beifall und kamen ſelbſt no in der Kaiſerzeit zur 
Aufführung. Man kennt mehr als 40 von ſeinen Stücken; doh haben ſich nur wenige Frag- 
mente erhalten, die von Bothe in den «Poetae scenici latini» (Bd, 5, Thl. 2) und von Ribbe> 
in den, «Comicorum romanorum reliquiae» (Lpz. 1855) zuſammengeſtellt worden find. 
Aſricanus (Sextus Julius), ein röm. Geſchichtſhreiber, ſtammte aus Emmaus in Pa- 
läſtina, nah andern aus Libyen, war ein Chriſt und lebte in der exften Hälfte des 3. Jahrh. 
unter den Kaifern Heliogabalus und Alexander Severus, Er iſt beſonders bekannt als Ver- 
faſſer eines wichtigen <ronol. Werks, des « Pentabiblion chronologieum » , welches von 
Erſchaffung der Welt bis 221 n. Chr. reichte, dabei aber einer abweichenden Berechnungs- 
weiſe, der ſogenannten Alexandriniſchen Aera, folgte. Das Werk ſelbſt iſt verloren gegangen, 
doch haben ſi einzelne nicht ganz unbedeutende Fragmente, wie z. B. das Verzeichniß der 
olympiſchen Sieger (herausg. von Rutgers, Leyden 1862), bei den chriſtl, Geſchichtſchreibern 
erhalten. Von einem andern großen Sammelwerke, das er « Cesti » (d. i, Gürtel) benannte, 
ſind ebenfalls Bruchſtücke auf uns gekommen. 
Afrika iſt ungeachtet der bewundernswürdigen Fortſchritte, welche ſeine Erforſchung in un- 
ferm Jahrhundert gemacht hat, immer noch der am mangelhafteften befannte Exrdtheil. Seine 
geringe Gliederung, ſeine Armuth an ſchiffbaren Flüſſen, das tödliche Klima ſeiner tropiſchen 
Küſten und Niederungen, feine jonnendurchglühten Wiften, die Barbarei und der religiöſe 
Fanatismus ſeiner Bewohner haben den Verkehr der Culturvölker mit dieſem Continent von 
jeher außerordentlich erſ<wert. Weite Räume des Innern, ſelbſt große Landſtriche in der 
Nähe der Küſten, ſind uns bis auf den heutigen Tag gänzlich unbekannt geblieben; von andern 
wiſſen wir nur, was vereinzelte Reiſende geſehen oder von Eingeborenen erkundet haben. In 
jeder Hinſicht, in Geſchichte, in Geographie, in Natur- und Völkerkunde, ſtoßen wirx hier auf 
die empfindlichſten Lücken, ſodaß ein Erſaſſen des Ganzen, eine zuſammenhängende Ueberſicht 
zur Zeit noh unmöglich iſt. 
n Der Name A. iſt uns von den Römern überliefert, Wie die Griechen den weſtlich von 
Aegypten gelegenen Theil dieſes Continents Libyen (Atßún) nannten, weil ſie zuerſt mit den 
Somwata oder Luba, den Bewohnern ihrer im 6. Jahrh. v. Chr. gegründeten Colonie Cyrene, 
bekannt wurden, ſo wendeten die Römer, die im Gebiete von Karthago zuerſt Fuß faßten, den 
Namen der dort einheimiſchen Afarikas oder Awrighas, von ihnen Afri oder Africani genannt, 
auſ das ganze nördl. Küſtenland an. Wahrſcheinlich haben wir in den Auraghen, einem der 
vornehm ten und ehemals bedeutendſten Targiſtämme, der jet über die Sahara bis an die 
Vies des Niger zerſtreut lebt, die Nachkommen jener Afarikas. Uebrigens bezeichnete bei den 
Römern der Name A. meiſt nur die nördl. Küſtenländer weſtlich von Aegypten, alſo etwa 
das, was die Araber El Maghreb nennen. Ste unterſchieden davon das öſtlichere Aegypten 
und das ſüdlichere Aethiopien, das jenſeit des Atlas und Cyrenaikas begann; doch begreift 
Mela auh Aethiopien mit unter dem Namen A. 
Loge Größe und Geſtalt. Südlich von Europa und ſüdweſtlich von Aſien gelegen, 
bildet A. das dritte Glied der Alten Welt, mit deren übrigen Theilen es nur im NO. durch 
den 16 deutſche M. breiten Zſthmus von Suez zuſammenhängt. Es erſire>t ſih von 37° 20" 
   
 
	        
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