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fende Staaten, bis Sonrhay 1591 dem Kaiſer von Marokfo erliegt. Die Eroberung Nord-
afrikas dur die Araber in der Mitte des 7. Jahrh. iſt einer der großartigſten hiſtor. Vor-
gänge, welcher eine Reihe bedeutender Völkerbewegungen nach ſih zog, wie das Vordringen
der Berber, befonders der Senhadja und Tuareg, gegen die Negerländer. Das im 9. Jahrh.
gegründete Reich Kanem breitete ſi zeitweiſe über große Theile des Sudan, die öſtl. Sahara
und ſogar über Feſſan aus. Die Galla, die zu Anfang des 16. Jahrh. aus ihren Urfigen am
Kenia hervorbrachen, erſchütterten durch ihre Eroberungszüge bis Abyſſinien, Sennar, vielleicht
auch bis Congo, das ganze centrale A. aufs tiefſte und riefen die gewaltigſten Völkerwande=
zungen, Staatenumftirzungen und Neugründungen hervor. In Südafrika hat man unter
anderm an der weiten Verbreitung der Bundaſprache ein Zeugniß, daß dort einſt ein mächtiges
Eroberervolk über große Näume gebot, und wir befigen alte hiſtor. Nachrichten, daß Loango
wie Angola und Matamba in alter Zeit mit Congo zu Einem Reiche vereinigt waren. Im
Innern haben die Balonda ein großes, noch jet beſtehendes Neich (das des Muata-janvo oder
Muropue) errichtet. Alle folche Vorgänge, mit Ausnahme der Eroberungen der Araber, ſind
jedoch ohne Einfluß auf die Weltgeſchichte, beſonders auf die Entwickelung der Cultur geblieben,
fo großartig und intereſſant an ſi dieſe Völkerbewegungen oft auh waren. Einheimiſche
Culturſtaaten hat es nux in den älteſten Zeiten im Nordoſten gegeben, wo Aegypten, Meroe
und Axum lange vor unſerer Zeitrehnung zu hoher, wenn aud) eigenthiimlicher Blüte und
Bildung gelangten. Ueberall fonft haben nur fremde Völker ihre Cultur nach den Colonien
an den Rändern des Continents gebracht. Phönizier gründeten 880 v. Chr. Karthago in der
Bai von Tunis, das, zu hoher Macht gelangend, viele Städte in Nordafrika errichtete, Ader-
bau und Handel förderte, bis es 201 v. Chr. den Römern erlag. Griechen ließen fich 614
v. Chr. in Cyrene nieder, ohne jedoh dieſe Colonie zu großer Bedeutung bringen zu können.
Unter Kambyſes eroberten die Perſer 525 v. Chr. Aegypten, das ihnen jedoch 332 durch
Alexander d. Gr. entriſſen wurde. Ptolemäus, einer der Feldherrn Alexander's, machte ſo-=
dann Aegypten wieder zu einem unabhängigen Staate mit grie<. Bildung, der 30 v. Chr.
röm. Provinz wurde. Von da an ſtand der Norden von A. vier Jahrhunderte unter der Herr-
ſhaft der Römer, dann zwei Jahrhunderte unter der Herrſchaft der Byzantiner. Dazwiſchen
eroberten die Bandalen unter Genferich (429 —439) die Nordküſte von Tanger bis Tripoli,
wurden aber 534 von Beliſar wieder verdrängt. Während ſo im Alterthum der Norden des
Erdtheils in die Geſchichte Südeuropas hineingezogen wurde, blieb das Innere von A. faſt ganz
unberührt. Namentlich ſcheinen weder die Karthager noh die Griechen und Römer ſüdlich
über die Sahara hinausgekommen zu ſein; nur der Handelsverkehr wurde ſchon durch die Kar=
thager bis in den Sudan hinein belebt. Die Aufzeichnungen der griech. und röm. Schriſt-
ſteller (Herodot, Eratoſthenes, Strabo, Pomponius Mela, Plinius, Ptolemäus u. a.) bejchrän-
fen fich faſt ausjchlieglich auf die nördl. Küſtenländer, den Nordrand der Sahara und das
Nilgebiet, Erſt die Araber drangen, nachdem ſie in der Mitte des 7. Jahrh. Aegypten und
den ganzen Nordrand ſich unterworfen hatten, bis in die Negerländer ein, wo nun mohammed.
Neiche entſtanden, und ſetzten ſich ſelbſt an der Oſtküſte bis nah Sofala und an der Weſtküſte
bis nah Senegambien feſt. Unter verſchiedenen Dynaſtien bliühte die arab, Herrſchaft in Nord=-
afrika bis zu deſſen Eroberung dur die Türken 1517.
Den Arabern verdankt man die erſten zuverläſſigen und umfaſſenden Nachrichten über die
Negerländer (El- Isthakhri und Ion-Haukal in der Mitte des 10. Jahrh. , El = Bekri 1068,
Edriſi 1153, Ibn-Said 1282, Abulfeda 1321, Zbhn-Batutah 1353, Leo Africanus zu Ende
des 15. Jahrh. , Ahmed Baba 1640 u. a.). Auch wurden dieſe die, Veranlaſſung zu den
erſten europ. Entde>Eungsreiſen in A., indem die Portugieſen die Araber nach A. hinein ver-
folgten, nachdem lettere aus der Pyrenüiſchen Halbinſel vertrieben waren. Die Phönizier
follen ſchon um 600 v. Chr. unter dem ägypt. König Necho ganz A. von Oſt nah Weſt um-
ichifft haben. Gewiß iſ nur, daß der karthagiſche Feldherr Hanno um 500 d. Chr, mit einer
großen Flotte an der Weſtküſte entlang fuhr, bis 7° odex 8° nördl. Br. Dex Catalane Jayme
Ferrer drang 1346 an der Weſtküſte ſüdwärts bis zum Rio Ouro (23° 56" nördl. Br.) vor.
Dieſe Fahrten ſowie einige ähnliche Unternehmungen fielen aber der Vergeſſenheit anheim,
und erſt die Portugieſen begannen mit großer Energie den in fernen ſüdlihern Theilen ganz
unbekannten Welttheil zu erforſchen. Die erſten, von dem Infanten Heinrich von Portugal
ausgeſchi>ten Schiſfe kamen 1415 nur bis Cap Bojador (26° 7’ nördl. Br.), welches dann
der Portugieſe Gilianez 1433 umſchiffte. Das Cap Bojador hatte lange als das weſtlichſte
Ende der Welt oder doch als unitberwindliche Schranfe für die Schiffahrt gegolten, da ein
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