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Ahanta Ahauſen 351
greifen und des Königs Ungerechtigkeit und Grauſamkeit in ernſten Strafreden zu rügen,
Gegen den König von Syrien, Benhadad, führte er drei Kriege mit wechfelnden Glide; in
dem lezten Feldzuge aber wurde er durch einen Pfeil getödtet. Unter dem Könige Schu wurde
feine ganze Familie ausgerottet,
Ahanta, ein ehemals ſelbſtändiges, ſpäter den Aſchanti zinspflichtig gewordenes Neger=
reih an der Goldküſte Oberguineas, zu beiden Seiten des Cap de Tres Puntas (der Drei
Spitzen), zwiſchen den Flüſſen Ankobra im W. und Schama im D. , iſt einer der geſundeſten,
reichſten und civiliſirteſten Landſtriche der ganzen Küſte, mit fruchtbarem, wohlbebautem Bo=
den, reih an Zuckerrohr, Neis, Bauholz. Die Küſte hat mehrere gute Kheden und Häfen,
aus denen Palmöl, Elfenbein und das aus dem Innern herbeigefchaffte Gold ausgeführt wird.
Im NW, des Cap liegt an der Mündung des Ankobra das Fort Arım oder Anthony, von
den Portugieſen erbaut, jezt den Holländern gehörig, und im NO. des Cap, nahe beim Orte
Buſſoa, das Fort Dix-Cove oder Nfuma, den Engländern gehörig. Zwiſchen Axim und deur
Cap pflanzte am 1. Jan. 1683 der Major von der Gröben auf dem Berge Mamfort (Mont-
fort) die brandend. Fahne auf, um im Auftrage des Großen Kurfürſten Friedrih Wilhelm
eine Colonie zu griinden, nachdem ſhon 1681 drei Negerhäuptlinge demſelben vertragsmäßig
Gebiete abzutreten verſprochen hatten. Es wurde Fort Noyal Friedrihsburg oder Groß-
friedrih8burg, auh Brandenburg genannt, faſt 2 M, nordweſtlich vom Cap gegründet, Schon
1684 unterwarfen ſich die Eingeborenen von Acquada oder Accoda (an dem Cap) und von
Taccarary (öſtlich von Dix-Cove), wo dann die Dorotheenſchanze angelegt wurde. Auch Butrin
oder Boutry, mehr öſtlih von Buſſoa, kam in Beſitz der Preußen. Aber alle diefe Beſitzungen
wurden 1718 an die Weſtindiſhe Compagnie zu Amſterdam verkauſt. Die Holländer nann-
ten das Fort Brandenburg nun Hollandia, nahmen es erſt ſpäter in Beſiz, gaben es aber bald
wieder auf, ſodaß es längſt zerfallen ift.
Ahâs, Sohn und Nachfolger des Jotham, König von Zuda, 741— 25 v. Chr., ein ab-
göttifcher und ſchwacher Fürſt, der an die Stelle des Jehovahcultus den phöniz. Gößendienſft
einführte und, als ex von den verbündeten Syrern und Iſraeliten hart bedrängt wurde, zum
großen Nachtheile des Reichs den aſſyr. König Tiglat - Pileſar zu Hülfe rief. Unter feiner
Regierung wirkte der Prophet Jeſaias.
Ahasverus ift der Name oder vielmehr Titel verſchiedener in der Bibel erwähnter Könige
von Medien und Perſien. Der bekannteſte von dieſen iſt der Gemahl der Eſther (\. d.), unter
dem wahrſcheinlich der perſ. König Xerxes gemeint ift, da auch die hebr. Form feines Namens,
Achaſchvêroſch, auf die altperſ. Form des Namens Xerxes, Khſchyärſchan, hinweiſt. — A, it
auh der Name des Ewigen Juden (f. D).
Ahaus, bisweilen au Aahans, Stadt in Weſtfalen und Hauptort eines Kreiſes im
preuß. Regierungsbezirk Münſter, iſt Sit eines Landrathsamts und eines Kreisgerichts, be-
ſibt ein ſhönes Schloß der Fürſten von Salm, in welchem früher öfter die Gürſtbiſchöfe
von Münſter reſidirten, und zählt 1748 E,, welche Baumwoll = und Leinweberei ſowie Ta-=
bacsfabrikation treiben. Im der Umgebung befinden fich viele Kalköfen. Am 13. Oct. 1863
wurde A, faſt vollſtändig durch eine Feuersbrunſt in Aſche gelegt. Nachdem die Dynaſten von
A, im 14, Zahrh. erloſhen waren, verpfändete die lezte Erbin Johanna die H errſchaft 1406
an das Hochſtift Münſter, in deſſen Gebiete ſie nebſt den Städten Borken und Vreden das
Amt A. bildete. Durch Keichsdeputationshauptfchluß von 1803 famen die beiden münſterſchen
Aemter A. und Bocholt, welche zuſammen auf 28 Q.-M. mit 55286 E. und 143000 Thlen.
Einkünften angeſchlagen wurden, mit voller Souveränetät zur Entſchädigung für die über-
rheiniſhen Verluſte an die Fürſten von Salm- Salm und Salm- Kyrburg, welche 12. Zuli
1806 dem Rheinbunde beitraten. Nachdem hierauf die fürſtl. Salm'ſchen Beſißungen feit
28. Nov. 1811 einen Theil des franz. Departements Rippe gebildet, gelangten diefelben infolge
der Wiener-Congreß-Acte 1815 an Preußen, worauf ſie der Regierung zu Münſter unterſtellt
und unter die Kreiſe A., Borken, Koesfeld und Ne>klinghauſen vertheilt wurden. — Der gegen-
wärtige Kreis U. umfaßt 12,45 Q.-M,, zählt 40507 E, und umſchließt außer der Stadt A.
noch die drei Städte: Vreden an der Berkel, mit 2516 E. ; Stadtlohe, ebenfalls an der Berkel,
mit 2432 E. ; Gronau an der Dinkel, mit 1270 E,
Ahauſen, richtiger Auhauſen, Pfarrdorf des bair. Landgerichtsbezirks Oettingen im
bair. Kreiſe Schwaben - Neuburg, an der Wörnitz und der Eiſenbahn, 9, M. nördlich von
Dettingen und 41/2 M. ſüdlih von Ansbach, mit 580 E,, war chemals ein Amt deg Ober-
amts Waſſertrüdingen im Fürſtenthum Ansbach und hatte ein 958 geitiftetes, 1450 an den