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352 | Ahitophel __ Ahlefeldt (Geſchlecht)
Markgrafen von Ansbach gelangtes Benedictinerkloſter. Hier wurde 4. Mai 1608 die Pro-
teftantische Union geſchloſſen, an deren Spitze der Kurfürſt Friedrich IV. von der Pfalz ſtand,
und an welcher noh 8 andere Fürſten und 15 Reichsſtädte ſi betheiligten. Der Ort findet
fich häufig auh Anhauſen geſchrieben. Dieſen Namen führt in Wirklichkeit ein Dorf und
ehemaliges Benedictinerkloſter an der Brenz im Oberamt Heidenheim des würtemb. Jaxt-
kreiſes. Das Kloſter daſelbſt wurde 1536 aufgehoben, hatte bis 1806 luth. Prälaten und iſt
jest eine mechan. Baumwollipinnerei,
Ahitophel, der Sohn des Eliam, war nach den Berichten der Hiftor. Bücher des Alten
Teſtaments ein einfichtsvoller Stantsmann und der Gcheimrath des Königs David. Wahr:
ſcheinlich von letterm beleidigt, ergriff er aus Rachſucht die Partei des aufrühreriſhen Abſalom
und rieth dieſem zur ſchnellen, ungeſäumten Verfolgung des flüchtigen Königs. Abſalom be-
folgte jedoch den Rath des A. nicht, weshalb dieſer in ſeine Vaterſtadt Gilo floh und ſi hier,
den unglüdlichen Ausgang der Empörung ahnend, erhenkte.
Ahlbeere, ſt. Ribes.
Ahlden, Marktfleden in der Landdroſtei Lüneburg des Königreichs Hannover, unweit der
Aller, ift Sih eines Amts, deſſen Bezirk 36 Gemeinden (darunter die Stadt Nethem) mit
10264 E. umfaßt, und eines Amtsgerichts. Der Ort zählt 895 E,, die ſtarke Leinweberei
und Ziegelbrennerei treiben, und hat ein altes königl. Schloß, welches früher als Feſtung diente
und durch die lange Gefangenſchaft (1694—1726) der Prinzeſſin Sophia Dorothea (ſ. d.),
der Gemahlin König Georg’8 I. von England, gefhicätlich geworden iſt.
Ahlefeld (Charl. Sophie Luiſe Wilh. von), deutſche Schriftſtellerin, geb. zu Stedten
bei Weimar 6. Dec. 1781, Tochter des hannov. Oberſten von Seebach, machte ſhon früh-
zeitig fchriftſtelleriſhe Verſuche, welche nah Goethe's Urtheil zu bedeutenden Erwartungen
berechtigten. Im dem jugendlichen Alter von 16 Jahre trat ſie mit ihrem erſten Nomane
«Liebe und Trennung» (Weißenf. 1797) auf, bei dem ſie, wie auch bei ihren ſpätern Werken,
die Anonymität zu wahren ſuchte. 1798 vermählte ſie ſih mit dem fchlesw.=holftein. Guts-
beſitzer I. R. von Ahlefeld, dem ſie drei Söhne gebar. Ihre Ehe war feine glüdliche; fie
trennte ſich 1807 von ihrem Gemahl und lebte von dem ſehr mäßigen Ertrage ihres \crifſt-
ſtelleriſchen Fleißes in Schleswig, ſeit 1821 in Weimar. Unter ihren zahlreichen Romanen,
die ſie zum Theil unter dem Namen Eliſa Selbig veröffentlichte, ſind beſonders zu nennen:
«Marian Miller» (Berl. 1799; 2. Aufl. Schlesw. 1814); «Liebe und Entſagung » (2 Thle,
Berl, 1804); «Thereſe» (2 Thle., Hamb. 1805); «Luiſe und Mailand» (Berl. 1807); «Die
Stiefſöhne» (Altona 1805); «Kloſterberuf » (Kiel 1812); «Franziska und Aenneli » (Altona
1813); «Myrte und Schwert » (Meiß. 1819); «Felicitas » (Berl, 1825); «Erna» (Altona
1820); «Das Römhildſtift » (2 Bde., Weim. 1828); «Geſammelte Erzählungen » (2 Bde,
Shlesw. 1822) u. |. w. Mit dem «Stab der Pflicht » (Weim, 1832) {loß ſie die Reihe
ihrer Schriften. Außerdem lieferte ſie vielfache Beiträge in Taſchenbücher und Zeitblätter,
Auch gab ſie mehreres gemeinſchaftlih mit ihrer Jugendſreundin Wilh. Genſiken, geb. Herz,
heraus, wie die Sammlungen « Schmetterlinge» (3 Thle,, Meiß. 1819 —21) und «Der
Kranz» (4 Thle., Meiß. 1817—18). In ihren Schriften hielt ſich Frau von A. taktvoll auf
dem Gebiete des Gefühlsromans, das ſie vollkommen beherrſchte. Bei vieler Lebenserfahrung
zeichnen fich ihre Schriften aus durch eine warmbelebte und fließende Darftellung. An eigent-
lich ſchaffender Phantaſie ſowie an tieferer Begeiſterung gebrah es ihr, wie namentlich ihre
«Gedichte», die ſie auf Antrieb Woltmann's unter dem Namen Natalie (Weim. 1826) erſchei-
nen ließ, darthun. Kurz nach dem Tode ihres Gatten, durch den ſie in den Beſitz bedeutenderer
Mittel gelangt war, ſtarb die durch alle Tugenden des Privatlebens ausgezeichnete Frau 27. Juli
1849 zu Teplitz, wo ihr an Seume's Seite von ihren Söhnen cin Denkmal errichtet iſt.
Ahlefeldt, auh Ahlefeld, ein altes adelihes Geſchlecht, welches ſeit Anfang des 14. Jahrh.
in Schleswig - Holſtein und Dänemark blüht und eine große Anzahl angeſehener Militärs und
Staatsmänner unter feinen Sprößlingen zählt. Hunold aus dem ſ{hwäb. Geſchlehte Balts-
huſen gründete 1066 bei dem Städtchen Alfeld im Hildesheimiſchen eine gleihbenannte Burg.
Sein Urenkel Konrad flüchtete 1153 zum König von Dänemark, der ihm das Gut Seegarden
in Schleswig verlieh. Seine Nachkommen gelangten ſodann zu bedeutendem Güterbeſit im
Norden und ſpalteten ſich in verſchiedene Linien, von denen zwei, die Gravenſteiner und die
Eſchelsmarker, in den Grafenſtand erhoben wurden. Die Gravenſteiner Linie erhielt die reichs-
gräfl. Würde 1665 in der Perſon Friedrichs I. (geb. 1623, geſt. 1686), welcher dän.
Großkanzler und Conſeilpräſident ſowie Statthalter in Schleswig-Holſtein war und die Herr-
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