Full text: A bis Arad (Band 1)

     
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au in Deutſchland, zu acclimatiſiren. Der Götterbaum kann deshalb möglicherweiſe in Eu- 
ropa Gegenſtand eines neuen Culturzweigs werden. 
Ain, ein rehter Nebenfluß der Rhône in Frankreich, entſpringt im Jura, Y, DM. füdöft- 
fich von Nozeroy, durchfließt in faſt ſüdl. Richtung die Depart, Jura und Ain in einer Länge 
von 221/, M., wovon 11, M. ſchiffbar ſind, und mündet gegenüber von Authon, 5 M. 
oberhalb Lyon. Anfangs fließt der A. in einem engen Thale, das ſi aber ſpäter nach der 
reten Uferſeite hin zu einem welligen Plateau öffnet, Das Gefälle des Fluſſes iſt beträchtlich ; 
von ſeinen 20 Waſſerfällen iſt die Port - de-la -Seez (50 F. hoh und 400 %. breit) der be= 
deutendſte, Die Flößerei von Bau - und Brennholz nah Lyon iſt anſehnlih. Die Schiffahrt 
beginnt bei Chartreuſe-de-Vaucluſe und wird hauptſächlich zur Beförderung von Gips benutzt. 
Die wichtigſten Zuflüſſe des A. ſind re<ts die Valouſe und der Suran, links die Bienne, der 
Oignon und die Albarine, — Das Departement A., in dem nördl. Theile des ſüdöſtl. Frank= 
reich, ift aus den ehemals burgund. Landſchaften Breſſe (um Bourg) und Dombes (um Tréz 
voux) in W. und SW,, Bugey (um Belley) mit Valromey (um Seyſſel) in SO,, und Gex 
im NO, zufanmengefeßt, und wird im N. von den Depart. Jura und Saône-Loire, im übrigen 
aber von der Rhône und Saône ſcharf begrenzt. Es umfaßt 105%, D.-M., hat zur Haupt- 
ſtadt Bourg (f. d.), zerfällt in die fünf Arrondiſſements Bourg, Belley, Gex, Nantua und 
Trévoux und zählt 369770 E. Der Fluß A. theilt das Departement in zwei ſehr verſchiedene 
Landſchaften. Der öſtl. Theil hat an die Alpen und den Jura ſih anſchließende Berge von 
4500— 6000 F. Höhe, ſteile Felſen, von reißenden Gebirgswaſſern durchrauſchte Thäler, die 
faſt alle von N. gegen S, gehen, fchöne Fichtenwaldungen und fruchtbares A>er- und Wiefen- 
land. Man gewinnt hier Eiſen und ausgezeichnete Baumaterialien ſowie die beſten lithogra- 
phifchen Steine Frankreichs, Die Steinbrüche von Villebois beſchäftigen 500 Arbeiter, und 
die Gewinnung von Asphalt bei Seyffel iſt fehr beträchtlich. Außerdem werden treffliche 
Kinder, Pferde und Schlachtfchafe gezogen, Etwa 6— 7000 auswandernde Bergbewohner 
bringen jährlich in das Land 5— 600000 Fr. zurüd, Der weſtl, Theil des Departements iſt 
ein weites, welliges Plateau, meiſt bedeckt mit thonigem und fumpfigem Erdreich und durchfloſſen 
von der Neyſſouſſe, Veyle und Chalaronne, die von ©. gegen NW. zur Saône gehen, Dex 
Norden dieſes Theils hat beſſern Boden, erzielt daher reichliche Ernten und verſorgt das Ganze 
mit Getreide. Auch die Vichzucht iſt niht unbedeutend. Man gewinnt überdies Torf und 
einige Steinkohlen, An Waldung fehlt e8 nicht, doh auh niht an Steppenland (landes), 
In dem ſüdlichſten Abſchnitte jenes Plateau liegen unzählige Sumpfſeen und Teiche, die eine 
Fläche von mehr als 32/; Q.-M. einnehmen und durch ihre Ausdünſtungen epidemiſche Fieber 
erzeugen. Das Klima iſt kalt und feucht, die Bevölkerung ſhwa<h und energiclos, während 
der nördl, Abſchnitt geſunde Luft und eine kräftige, mäßige und arbeitſame Bevölkerung hat. 
Das Klima des Departements überhaupt zeigt ſih viel rauher als ſeine ſüdl. Lage erwarten 
läßt; es fällt hier doppelt ſo viel Regen als in Paris. Gleichwol gewinnt man gutes Obſt und 
Wein, deſſen beſte Sorten die aus der Umgebung von Belley und die Weißweine von Pont= 
d'Ain find. Die induſtrielle Thätigkeit iſt eine befchränfte, doch hat die Seideninduftrie in 
neueſter Zeit große Fortfehritte gemacht. Neben diefer beftehen Woll- und Baummollfpinnereien, 
Steohhutflechterei, Fabrikation von Leder, Fayence, Glas, Holgarbeiten u. f. w. Doch bringt 
der Handel hasptfächlich nur Bodenerzengniffe zur Ausfuhr, wie Schlachtvieh, Pferde, Geflügel, 
Käſe, Holz, Hanf, Steine u. dgl. Der Verkehr wird durch die Rhône- und Saöneſchiſfahrt, 
ferner durch ein Straßennet, deſſen Knotenpunkt Bourg iſt, ſowie durch die Eiſenbahn von Geuf 
nach Lyon und eine andere, welche von dieſer aus über Bourg nah Macon führt, gefördert. 
Ainmüller (Maximilian Emanuel), der Meiſter der neuern deutſchen Glasmalerei, geb. 
14, Febr. 1807 zu München, widmete fi}, anfänglich für die gelehrte Laufbahn beſtimmt, 
aus Neigung unter Gärtner der Baukunſt und zeigte bald ein beſonderes Talent für die de- 
corative, ornamentale ſowie die maleriſche Seite derſelben. Da er mit dem Studium der an- 
tiken Bauformen auch eine eingehende Kenntniß und ſicheres Verſtändniß der deutſhen Kunſt 
goth, Stil8 vereinigte, außerdem auch fehon von früher Jugend an ſi eifrig mit Phyſik und 
Chemie beſchäftigt hatte, fo ſchien ex beſonders dazu berufen, die von König Ludwig von 
Baiern geförderte Wiederbelebung der mittelalterlichen Glasmalerei ins Werk zu fegen. Als 
unter Heß" Vorſtande ein ſelbſtändiges Inſtitut in München für dieſen Zwe> eingerichtet 
ward, fand A, ſeit 1828 als Inſpector Gelegenheit, daſſelbe dur feine neuen Erfindungen 
und Verbeſſerungen in der Technik auf den Gipfelpunkt zu erheben. Er ſtudirte genau die 
ältern Glasmalereien und ſtellte Farbenglas in großer Vollkommenheit her, ſodaß man über 
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
    
  
     
  
  
  
  
	        
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