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Ainsworth (William Harriſon) Ainsworth (William Francis) 369
ganz eigenen Sprachſtamm (den ainoiſchen). Man nimmt an, daß in vorhiſtor. Zeit ganz
Japan von A. bewohnt geweſen, und daß die heutigen Japaneſen nur infolge allmählicher
Vermiſchung mit den eingewanderten Chineſen ſih zu einem beſondern Volke ausgebildet
haben. Vgl. Pſizmaier, « Abhandlungen über die Ainoſprache » (Wien 1852) und «Vocabu=
larium der Ainoſprache » (Wien 1854).
Ainsworth (William Harriſon), engl. Romanſchreiber, geb. 4. Febr. 1805 zu Mancheſter,
wo ſein Vater als Solicitor lebte. Schon früh verſuchte er ſih in Balladen und Romanzen,
welche in den Blättern ſeiner Vaterſtadt Aufnahme fanden und ihm einen localen Ruf ver-
ſchafften. Um ſih zum Advocaten auszubilden, ging er 1824 nad) London, gab fich jedoch
bier ausschließlich den Kiterarifchen Beichäftigungen Hin und veröffentlichte feinen erften No-
man «Sir John Chiverton» (%ond. 1825). Jn Verbindung mit ſeinem Schwiegervater Ebers,
dem Verwalter des königl. Opernhauſes, legte er jeßt ein Verlagsgeſchäft an, das jedoch fehl-
\{<lug, worauf er fich eine Zeit lang in der Schweiz und Italien aufhielt. Nah der Rückkehr
nah England trat er mit dem Roman «Rookwood » (Lond. 1834) hervor, welcher außer-
ordentlichen Beifall fand, und welchem «Crichton » (Lond. 1837) folgte, für den ihm der
Buchhändler Malone ſchon in der Skizze 350 Pfd. St. zahlte. In beiden Werken findet man
ſpannende Situationen, die eine nicht gewöhnliche Erfindungs8gabe verrathen. In feinen \püä-
tern Erzeugniſſen gab fich indeß eine Roheit der Auffaſſung und Magerkeit der Ausführung
fund, die denſelben allen poetiſchen Werth benahm. Sein «Jack Sheppard» (3 Bde., Lond.
1839), welcher zuerſt in «Bentley's Miscellany» erſchien, war ein Schauergemälde aus der
londoner Gaunerwelt, das vielleicht die Idee zu den «Mysteres de Paris» geliefert haben
mag, denen es übrigens in jeder Hinſicht nachſteht. Die meiſten Nomane A.'s haben jedoch die
engl. Geſchichte zum Gegenſtande, wobei er ſich begnügt, die hiſtoriſch bekannten Thatſachen in
ihrer ganzen na>ten Proſa wiederzugeben, während er zugleich einige fingirte, mit Spuk= und
Geiſtergeſchichten reichlich verbrämte Details hinzufügt, eine komiſche Nebenintrigue mit unter-
‘laufen läßt und das Ganze in einen ziemlich farb - und charafterlofen Dialog bringt. Zu
nennen ſind von dieſen Werken: «Guy Fawkes» (3 Bde., Lond. 1840), «The Tower of Lon-
don» (3 Bde., Lond. 1840), «01d Saint-Paul’s» (3 Bde., Lond. 1841), «The miser’s daugh-
ter» (3 Vde., Lond. 1843), «Windsor Castle» (3 Bde., Lond. 1843) und «Saint-James or
the court of Queen Anne» (3 Bde., Lond. 1844); ferner: «The Lancashire witches »
(3 Bde., Lond. 1848), «The Custom of Dunmow » (3 Bde., Lond. 1854) und «The Con-
stable of the Tower» (3 BVde., Lond. 1861); endlih «Cardinal Pole, or the days of Philip
and Mary» (3Bde., Lond. 1863). Die meiſten wurden zuerſt in dem von ihm 1842 gegrün-
deten «Ainsworth’s Magazine» und in dem «New Monthly Magazine», welches er 1845
von Colburn als Eigenthum erwarb, oder im Feuilleton der «Sunday Times » veröffentlicht,
Viele derſelben ſind mit Zeichnungen von Cruikſhank u. a. geſhmüd>t. Ins Deutſche wurden
A.'s Nomane wiederholt und mehr oder weniger vollſtändig überſetzt.
Ainsworth (William Francis), engl. Arzt, Geolog und Reiſender, ein Vetter des vorigen,
geb. in Exeter 9. Nov. 1807, kam, nach engl. Sitte, im Alter von 16 3. zu einem Arzte
in Edinburgh in die Lehre. Er ſuchte den bei ihm früh ausgebildeten Hang zum Wandern
durch größere Ausflüge zu befriedigen, auf denen ſeine Liebe zu den Naturwiſſenſchaften reich-
liche Nahrung fand. 1827 veifte er, nachdem er fein ärztliches Diplom erhalten, nach Paris
und durhforſchte hierbei die Auvergne und die Pyrenäen in geol. Hinſicht. Nach feiner Rück:
lehr nah Edinburgh 1828 leitete er die Herausgabe des «Journal of natural and geographi-
cal science », und hielt geol. Vorleſungen. Als 1832 in England und 1833 in Zrland die
Cholera wüthete, widmete er fich eifrig als Hospitalarzt in London, nachher in Irland dem
Studium dieſer Krankheit, über welche er eine Aufſehen erregende Schrift veröffentlichte. Sei-
nen Aufenthalt in Irland benutte er zu geognoſtiſchen Excurſionen, auch hielt er zu Dublin
und Limeri> vielbeſuchte Vorträge über Geologie. Auf Empfehlung Sabine's wurde er 1835
der Euphratexpedition unter dem jetzigen General Chesney als Arzt und Geolog beigegeben,
von der er 1837 über Kurdiſtan, den Taurus und Kleinaſien heimkehrte. Im folgenden Jahre
ſandten die Geographiſche Geſellſchaft und die Geſellſchaft zur Beförderung <riſtl, Erkennt-
niß ihn mit Raſſam und Th. Ruſſell wieder nah Kleinaſien, um beſonders den Lauf des
Halys zu erforſchen und den Chriſten in Kurdiſtan einen Beſuch abzuſtatten. Nach mehr-
fachem Aufenthalt gelang es ihm, von Moſſul aus im Frühjahr 1840 nah dem Lande der
Neſtorianer vorzudringen. Nach ſeiner Rü>kehr im Frühjahr 1841 legte er die Ergebniſſe
Converſations - Lexikon, Elfte Auflage. I. 24