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verbunden iſt. A. iſt Sib der Unterpräfectur, eines Civil- und Handelstribunals, einer Berg-
baubehörde für die im Norden gelegenen Eiſen- und Steinkohlenwerke von Grand- Combe,
bis zu welchen die Eiſenbahn fortgeſebt iſt, und führt einen ſehr beträchtlichen Handel mit
Seidenzeug und Bändern. Außerdem hat es Seidenſpinnereien, Gerbereien, Färbereien, Hohl:
glasfabrifen, Eifengiegereien, Mafchinenbauwerfftätten u. f. w. In der Nähe befinden fich
eiſenhaltige Quellen. Zur Niederhaltung der durch die Aufhebung des Edicts von Nantes und
durch die Dragonaden empörten prot. Bevölkerung wurde unter Ludwig XIV. 1689 zu A. ein
Fort angelegt. Außerdem gründete man hier 1692 zur Bekehrung der Proteſtanten ein Bis-
thum, das bis zur Revolution beſtanden hat.
Alalia (grie.), d. i. Sprachloſigkeit, heißt die gänzliche Unfähigkeit, artikulirte Laute zu
bilden. (S. Stummheit.)
Alaman (Lucas), mexic. Staatsmann und Geſchichtſchreiber, geb. um 1776 in Mexico,
war als Deputirter der Colonien in den Cortes von Spanien thätig, und kehrte 1823, nach
dem Sturze Iturbide's, nah Mexico zurü>, wo ex die ſpan. Partei vertrat. Der Präſident
der Republik, Guadelupe Victoria, ernannte ihn zum Miniſter der auswärtigen Angelegen-
heiten, doch entſagte er bald wieder dieſem Amte als Gegner des Föderalismus. Seit 1825
gab er ſi induſtriellen und bergmänniſchen Unternehmungen hin und legte unter anderm die
erſte lithographiſche Preſſe im Lande an. Als Buſtamente 1829 die Regierung übernahn,
erhielt A. die Minifterien der äußern und der innern Angelegenheiten, in welcher Stellung
er mit Erfolg für die Entwi>elung des A>erbaues, der Induſtrie und der Volkserziehung
wirkte. Der Präſident Pedraza, der im Aug. 1832 ans Ruder gelangte, verfolgte A. als
polit. Gegner. Dagegen wurde er unter deſſen Nachfolger Santa - Anna 1834 zum Director
der Induſtriecommiſſion ernannt, in welcher Eigenſchaft er fich abermals vielfache Verdienſte
um das Land erwarb. Unter anderm wurden Baumwoll = und Wollſpinnereien in Cocolapan
und Celaya von ihm errichtet. Da er der Anſicht war, daß Mexico nur unter einer ſtarken
monarchiſhen Regierung zur Blüte gelangen könne, unterſtützte er ſtets die Beſtrebungen
Santa-Anna's und nahm auch Antheil an den gewaltſamen Maßregeln, die jener 1853 als
Dictator ergriff. A. ſtarb 2. Juni 1855. Außer andern Schriften hat man von ihm eine
geſhäßte «Historia de Mejico » (5 Bde., Mexico 1849—52), welcher «Disertaciones sobre
la historia mejicana» (3 Bde,, Mexico 1844— 49) vorausgegangen waren.
Alamanui (Luigi), berühmter ital. Dichter, geb. zu Florenz 28. Oct. 1495, ſtammte aus
einer der edelſten Familien dieſer damaligen Republik. Seine Mutter war Ginevra Pignatelli.
Sein Vater, Francesco, erwies ſih der Partei der Medici eifrig zugethan. Luigi ſelbſt ſtand
in hoher Gunft bei dem Cardinal Giuliano, der im Namen des Papſtes Leo R. regierte. Doch
irat er 1521 nac einer erlittenen Ungerechtigkeit einer Verſhwörung gegen das Leben deſſelben
bei, weshalb ex nach Venedig fliehen mußte, wo er an dem Senator Carlo Capello einen Be-
ſhüßer fand. Als der Cardinal unter dem Namen Clemens VIL den päpftl. Stuhl beſtieg,
wandte ſi A. nah Frankreich. Nachdem die Unfälle, welche jenen Papſt trafen, Florenz
Gelegenheit gegeben, ſich freizumachen, kehrte A. 1527 dahin zurü>. Er rieth der Republik,
fid) freiwillig unter den Schub Karls V. zu ſtellen, und bot dazu die Vermittelung feines
Gönners Andrea Doria an. Die eifrigen Republikaner erklärten indeß dieſen Vorſchlag für
Verrath, ſodaß A. nun bei Doria blieb, der ihn auf feiner Flotte mit nah Spanien nahm.
Mit derſelben Flotte kam er bald darauf wieder nah Florenz; aber aufs neue geächtet, ging
er nah Frankreich, wo ihn Franz I. bald fo hoh ſchäten lernte, daß er ihn nah dem Frieden
von Crespy 1544 als Geſandten an Karl V. abſchi>te. In gleichem Anfehen ftand A. bei
König Heinrich IL, der ihn in einigen gefährlichen Händeln gebrauchte. Dieſem folgte er auch
nah Amboiſe, wo er 18. April 1556 ſtarb. Den meiſten Nuhm unter ſeinen Werken brachte
ihm das Lehrgedicht «La coltivazione» (zuerſt Par. 1546). Sein Heldengediht in 24 Ge-
ſängen: « Girone il cortese», ift nad) einem altfranz. Gedichte bearbeitet. Eine unglü>liche
Nachahmung Homer's war ein anderes Epos, gleichfalls in 24 Geſängen: « Avarchide »,
welches die Belagerung der Stadt Bourges (Avaricum) erzählt. Seine kleinern Gedichte gab
er geſammelt unter dem Titel « Opere toscane » (2 Bde., Lyon 1532) heraus. Er verfaßte
auch ein Schauſpiel: « La Flora » (Flor. 1556), und eine Bearbeitung der « Antigone » des
Sophokles. Werthvoll ſind ſeine «Epigrammi toscani» (Mondovi 1570). Leichtigkeit, Klar-
heit und Reinheit des Stils empfehlen ſeine Schriften, aber nur zu oft fehlt ihnen dichteriſcher
Schwung. Ob A. oder Triſſino den reimloſen Vers in die ital. Poeſie einführten, iſt ungewiß.
Alamo (der), eine große Verſchanzung nahe im NO. der Stadt Bexar oder San-Antonio-