Full text: A bis Arad (Band 1)

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Albania Albanien 411 
geboren, zuerſt Schüler ſeines Vaters war, dann bei den Amati in Cremona arbeitete und end- 
Lich fi in Nom niederließ. Seine beſten Violinen, die faſt denen der Amati gleichgeachtet 
werden, ſtammen aus dem Ende des 17. und dem Anfange des 18. Jahrh. — Ein dritter A, 
deſſen Vorname und Lebensumſtände unbekannt ſind, lebte im 17. Zahrh. zu Palermo und 
verfertigte ebenfalls geſhäßte Geigen. 
Albauiga hieß bei den Alten eine Landſchaft Aſiens, die öſtlich vom Kaspiſchen Meere, nörd- 
lich vom Kerauniſchen Gebirge, im W. von Iberia begrenzt, im ©. durch die Flüſſe Kyrnos 
und Araxes von Armenien geſchieden war. Die Landſchaft, zum großen Theil Ebene, war 
beſonders in ihren ſüdl. Strichen ungemein fruchtbar an Getreide und Wein. Die Bewohner 
werden von Strabo als träge geſchildert und beſchäftigten ſi licber mit Zagd, Fiſcherci und 
Viehzucht als mit A>erbau. Die Nömer lernten die Albaner zuerſt im Pontiſchen Kriege ken- 
nen, wo ſie gegen Pompejus ein auſehuliches Heer geſtellt hatten. Zur Kaiſerzeit gehorchten 
die Albaner, über deren Abkunft und Verwandtſchaft ſich nichts Deftimmtes fagen läßt, röm. 
Statthaltern. Das Land entſpricht dem heutigen Schirwan nebſt dem ſüdl. Theile von Daghe- 
ſtan. Zur Zeit des Prokop wohnten in jener Gegend Alanen, weshalb auch das Land noh 
ſpäter Alania genannt wird. 
Albanien, in der Sprache der Bewohner ſelbſt Schliperia, iſt der Name der fitdweftlich- 
ſten Provinz der europ, Türkei, welche ſich auf dem Küſtengebiet des alten Zllyrien und Epirus 
zwiſchen 39 —43° nördl. Br. und, ſeiner engern nationalen Abgrenzung nah, zwiſchen bei= 
nahe 37— 39° öſtl. L, erſtre>t. Sein Flächenraum wird, je nahdem man bei der willkürlichen 
Ejaleteintheilung des Osmaniſchen Reichs Theile von Theſſalien und Macedonien hinzure<h- 
net oder das Land nach der geſchichtlichen und völkerſchaftlichen Beſchränkung abgrenzt, auf 
750 oder 1661 Q.-M, angegeben. Im engern Sinne bilden im O. Macedonien und Theſ= 
jalien die Grenze. Beſtimmter ſind die Grenzen im ©. das Königreich Griechenland, im W. 
das Joniſche und das Adriatiſche Meer, zwiſchen welchen beiden das Cap Gloſſa oder Lin- 
guetta (der Ausläufer des Afrokerauniſchen Gebirgs) dem unterital. Otranto fich bis auf etwa 
9 M. nähert, und im N. Zruagora (Montenegro), Bosnien und Serbien. In feiner innern 
Gliederung wird A. vollſtändig durch die ſüdl. Ausläufer des Syſtems der Dinariſchen und 
Dalmatiſchen Alpen beſtimmt. Während von dem gemeinſamen Knotenpunkte, dem 8000 F. 
erreichenden Tſchardagh oder Skardus, fi) gegen D. der lange Zug des Balkan oder Hämus 
abſondert, ſtreicht in gerader Nichtung von N. nach ©, das Pindusgebirge (Mezzowogebirge) 
in einer Höhe von 5—8000 F., mit verſchiedenen, aus den Mythen des alten Theſſalien 
berühmten Bergen, und mit dem nördl. Hauptgebirgsſto> durch den beſonders im Grammos- 
gebirge charakteriſtiſch erſcheinenden, ſih niht mächtig erhebenden oberalban. -macedon. Zug 
verbunden. Im einzelnen aber unterſcheiden ſich die Landſchaften, welche ſih an das Gram- 
mnos= und Pindusgebirge lehnen, ſo weſentlich, daß ein ſcharfer Gegenſaß zwiſchen dem nördl. 
Dberalbanien und dem ſüdl. Unteralbanien ſich auch in der Geſchichte-geltend gemacht hat. 
Oberalbanien, dem alten Zllyrièn entſprechend, fällt raſh und ziemlich ſteil zu den flachen 
Lagunenküſten ab, wo fortwährend durch die Anſchwemmungen der Flüſſe die Meerestiefe ver- 
ändert wird. Einige muldenförnige Einfenkungen des Innern (unter welche der See Lych- 
nitis, jezt Ochridaſce, gehört) gewähren den, vor den ungeſunden Ausdünſtungen der Küiſten- 
ſümpfe, beſonders im Spätſommer vor dent Bojannafieber, flüchtigen Bewohnern Zuflucht. 
Dagegen erſcheint Unteralbanien (das alte Epirus) durchaus vulkaniſcher Natur (was auch 
der alte Name des Chimäragebirgs bedeuten will), noh jezt von Erdbeben, wenn auch nicht 
ſehr heftig, heimgeſucht, mit wilden, zerriſſenen Höhen, vielen Gebirgskeſſeln und ausgebrannten 
Kratern, mit ſehr ſteilen, uur am ſüdlichſten Ende ebenen Küſten. Die Höhenzüge bilden für 
das ganze A. eine feſte, natürliche Grenze gegen Theſſalien und Macedonien. Die Päſſe ſind 
gegen D. ſehr leicht zu vertheidigen, und nur im NO, iſt das Land gegen die Türkei geöffnet. 
Bei der ſehr geringen Breitenausdehnung des Landes läßt der gebirgige Charakter deſſelben 
eine nur ſehr geringe Entwicefung von Glußſyſtemen zu. Die bedeutendſten Flüſſe ſind von 
N. nach S. die Bojanna, welche als die montenegriniſhe Moraka (Moratſcha, Moraza) erſt 
in den See von Skadar eintritt und dann beim Austritt aus demſelben den andern Namen 
erhält; der Dri oder Dril (der größte von allen), welcher dur den Zuſammenfluß des den 
großen Ochridaſee in Mittelalbanien bildenden Schwarzen und des im N, auf eigentlich fer- 
biſhem Gebiet entſpringenden Weißen Drin entſteht und eine einfahe Grenze der nördl. und 
ſüdl. Stämme bildet; ferner der Schkumbi, Semeni, und die zwiſchen Felſen eingeengte, daher 
liefe Vojuſſa oder Wojutza (der alte Avus). Unter den ziemlich wilden Bergſtrömen im S. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
    
    
    
   
    
      
   
  
   
    
   
    
   
   
   
    
   
   
    
   
    
    
    
    
    
     
  
  
   
   
    
   
    
    
   
  
    
    
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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