Full text: A bis Arad (Band 1)

    
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Alguacil Alhambra 509 
die Initiative zu einer folchen Veränderung in der Landesverfaffung zu ergreifen. 1848 ward 
er in die dän. Neichsverſammlung gewählt. Hier gehörte er zu dem Comité, welches den Ent- 
wurf des Grundgeſetzes prüfen ſollte, und ſprach fih bei dieſer Gelegenheit entſchieden gegen 
das in dem Wahlgeſetz aufgeſtellte allgemeine Stimmrecht aus. Als jedoch daſſelbe dennoch 
angenommen wurde, enthielt ex ſih der Abſtimmung. Seitdem verlor A. ſeine Popularität und 
nahm auch keinen eifrigen Antheil mehr an den polit. Vorgängen. 1854 wurde er vom Könige in 
den Reichsrath berufen. Seine wiſſenſchaſtlichen Arbeiten ſtellen ihn unter die ausgezeichnetften 
Suriften Dänemarks. Befonders hevborzuheben find: «Daandbog i den danffe Criminalret » 
(2 Thle., 4. Aufl., Kopenh. 1859), «Laeren om Servituter» (Kopenh. 1846) und «Haandbog 
i den danſke Arveret» (Kopend. 1855). Auch ift A. feit 1841 Herausgeber der Sammlung 
von königl. Keferipten und Reſolutionen, ſeit 1850 Herausgeber der dän. Sejesfammlung. 
Alguacil (vom arab. Wasîl, d. i. die Macht, welche die Würde oder die Gnade des Kö- 
nigs verleiht) Heißt im Spanischen der überhaupt mit der Ausübung der Zuſtiz Betraute. 
Als Abzeichen der delegirten Gewalt: wird einem folchen der Gerichtsſtab (vara) verliehen. 
Es gibt Alguaciles mayores, welche die Vollſtre>ung der Gerechtigkeit in einer Stadt als erb- 
liches oder Familienlehn beſißen oder dazu von der Municipalität ernannt werden; früher 
wurden auh die Vollſtreder der Urtheile oder Befehle der Tribunale, wie der Inquiſition, 
der Cruzada, der Ritterorden u. ſt. w., ſo genannt. Gewöhnlich aber verſteht man unter A. 
die Alguaciles menores oder ordinarios, die Gerichtsdiener, Gensdarmen, Hüäſcher, kurz die 
untern Diener der Gerechtigkeit und Polizei. Bei gewiſſen feierlihen Umzügen, bei Stier- 
gefehten u. |. w. erſcheinen ſie noh zu Pferde und in der altſpan. Tracht. Früher hieß der 
Aufſeher über das königl. Jagdgeräthe Alguacil de la monteria, der auh zum Zeichen der 
Jagdgerichtsbarkeit die vara alta de justicia führte. Ueber die Verrichtungen, Eigenthüm- 
lichkeiten und Sitten der jeßigen gewöhnlichen A. findet ſich ein launiger Ärtikel in dem Werke: 
«Los Espanoles pintados por si mismos» (Madrid 1843). 
Alhama heißen mehrere wegen ihrer Thermalquellen ftarkbefuchte Badedrter in Spanien. — 
A. (de Aragon) iſt ein Dorf und Eiſenbahnſtation der Oſtbahn in der Provinz und 12 M. 
weſtſüdweſtlih von Saragoſſa, zwiſchen Ateca und Calatayud in dem reizenden Thale des 
Xalon, 2016 F. über dem Meere gelegen, mit berühmten kohlenſauren Kochſalzthermen von 
28° R., aber ſchlehten Badeanſtalten. — A. (de Granada), eine Ciudad mit 7400 E. (nebſt 
dem Weichbilde) in der Provinz und 5 M. im SW. der Stadt Granada, liegt wildromantiſch 
auf einem Hügel zwiſchen hohen, kahlen Felsbergen in der Sierra-de-A., unweit der 
Puerta-de- Zafarräya, einer tiefen Felsſhlucht, dur<h welche der von Granada nad) 
Velez =Malaga führende Saumpfad geht. Der Ort ift ein berühmter Badeort mit Schwefel- 
quellen von 36° N. Dieſes A. war auch eine der wichtigſten Feſtungen des mauriſchen Reichs 
von Granada und die Schaßkammer ſeiner Könige, und wurde gleich nah dem Ausbruche des 
legten, 11jährigen granadinifchen Kriegs, in der Nacht vom 27. zum 28. Febr. 1482, von den 
Spaniern unter dem Marquis von Cadiz durch Ueberfall erobert und geplündert. — A. (de 
Murcia), eine hübſche Villa mit 3640 E. in der Provinz Murcia, höchſt maleriſ<h am Fuße 
der gleichnamigen Sierra gelegen, von welcher ſih ein hoher, vereinzelter Kegelberg mit einer 
Burgruine dicht neben der Stadt erhebt, iſ ein beſuchter Badeort mit Schwefelthermen von 
26—37° R. und beliebter Frühlingsaufenthalt der Murcianer. 
Alhambra (aus dem arab. Kelät-al-hamrah, die rothe Burg) heißt die Citadelle von 
Granada, welche, einen höchſt maleriſchen und impoſanten Anblick gewährend, die Stadt über- 
ragt. Sie war die ehemalige Zwingburg der mauriſchen Könige und dient noh gegenwärtig 
als Feſtung und königl. Schloß. Der großartige Bau hat an %/, St. in Umfang und iſt noh 
von ſeiner urſprünglichen , mit vielen Thürmen verſehenen Ringmauer umgeben, Außer dem 
berühmten mauriſchen Königspalaſte finden ſich innerhalb der Mauer eine Pfarrkirche, ein 
ehemaliges, jegt als Kaſerne benuttes Kloſter, eine Anzahl Wohnhäuſer und der unvollendet 
gebliebene, gegenwärtig als Artilleriemagazin verwendete Palaſt Karl's V., den dieſer an der 
Stelle des auf ſeinen Befehl niedergeriſſenen Winterpalaſtes der mauxiſchen Könige errichten 
ließ. Ein Theil der alten Thürme und Gebäude dient als Zuchthaus und Staatsgefängniß. 
Durch etnen herrlichen Park iſt die X, von den Torres Bermejas, einer andern, angeblich von 
den Phöniziern gegründeten Burg, getrennt. Von dem erhabenſten Punkte der A. aus ent- 
ur fich noch jetst die architektonische Pracht des vormaligen mauriſchen Königspalaſtes, der 
LEES erbaut wurde, Derjelbe umſchließt zwei große Höfe, von denen der eine wegen 
des prächtigen, auf 12 Wwen ruhenden Springbrunnens der Löwenhof heißt. Um dieſe Höfe 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
   
    
  
   
  
   
   
     
    
   
   
    
     
      
   
    
    
 
	        
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