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Almanach Almauſa 541
Zuka Mungo-Capac ſich ermannt und die Spanier in Cuzco und Lima eingeſchloſſen hatten. Die
beiden letztern Städte lagen jedoch ſchon über die dem Pizarro zugeſprochene ſüdl. Gebietsgrenze
hinaus und wurden deshalb jezt von A. in Anſpruch genommen, Er zerſtreute zwar das Heer
der Eingeborenen vor Cuzco, zog aber ohne große Mühe die Spanier, welche zwei Brüder des
Pizatro befehligten, ſowie die von lezterm unter Alvarado gegen ihn geſendeten Truppen an
fi) und rückte mit feiner Macht gegen Lima vor, um ſich zum Alleinherrſcher Perus zu machen.
Zedoch der ſchlaue Pizarro wußte dur Abſchluß eines Vertrags A. von entſcheidenden Schritten
ſo lange abzuhalten, bis er ſich ſelbſt verſtärkt hatte. Es kam 6. April 1538 bei Salinas unfern
Cuzco zu einem heftigen Kampſe, in welchem A. geſchlagen und gefangen wurde. Nachdem er
zum Tode verurtheilt, ward er 26. April 1538 im Gefängniſſe erdroſſelt, dann noc ſein Leich-
nam auf dem Marïte von Cuzco enthauptet. — Sein mit einer Eingeborenen erzeugter, aber
legitimirter Sohn Diego d'A. (geb. um 1520) ſammelte einige Hundert der Anhänger ſeines
Vaters, exſtürmte den Palaſt Pizarro's, rächte ſich durch Ermordung deſſelben (1541) und ließ
ſich zum Generalkapitän von Peru ausrufen. Troß ſeiner kräftigen Schritte zur Beſitergrei-
fung aller Punkte des Landes ſcharten ſich indeß die Freunde des Ermordeten zuſammen. Beide
Parteien lagen in offener Fehde, als endlich der Oberrichter Vaca de Caſtro mit der Vollmacht
zur Unterdrückung der Parteizwiſte und Herſtellung einer geſeßlihen Drdnung aus Spanien
anlangte. A., der ſeinen Mittelpunkt in Cuzco hatte, ward nun zur Unterwerfung aufgefordert
und, da er ſih weigerte, von den Truppen des Vaca de Caſtro bei Chupas in der blutigſten
aller bis dahin von den Weißen in Amerika gelieferten Schlachten 16. Sept. 1542 beſiegt und
gefangen. Er und 40 ſciner Anhänger beſtiegen bald darauf das Blutgerüſt.
Almanach (vom arab. al-manû, Maß, Zeit), ein Wort, welches das Abendland zugleich
mit der Sache von den Arabern empfing. Man verſtand darunter ſowol im Orient als im
Occident gegen Ende des Mittelalters aſtron. Ephemeriden oder kalenderartige Tafeln, welchen
in der Regel noch aſtrol. und andere Bemerkungen beigegeben waren. Außer einer großen
Anzahl ſolcher handſchriftlihen A. aus dem 14. und 15. Jahrh., die noh auf den Bibliotheken
aufbewahrt find, wird der A. «pro annis pluribus» von Georg von Peurbach, der um 1460
zu Wien lebte, für den älteſten gedru>ten gehalten. 1474 ließ Matthias Corvinus dur<h Jo=
hannes Regiomontanus einen À. bere<hnen und in deutſcher und lat. Sprache dru>en. Der
Buchdru&er Engel zu Wien veröffentlichte ſeit 1491 regelmäßige A. ; ebenſo Stöſler in Tü-
bingen ſeit 1524. Exemplare von den genannten Druden finden ſih äußerſt ſelten. Jährlich
erſcheinende A. laſſen ſich erſt ſeit dem 16. Jahrh. nachweiſen. Im 17. Jahrh. begann man,
den gewöhnlichen Kalendernotizen, aſtrol. Beigaben, Prophezeiungen (die in Frankreich 1579
von Heinrich IL verboten wurden), auch anderweitige Nachrichten beizuſügen., So theilte der
«Almanach royal», der 1679 zu Paris erfhten, Notizen über den Poſtenlauf, die Hoffeſte,
die Meffen und Märkte, Münzpläße u. |. w. mit, die 1699 durch die Genealogie des königl.
Hauſes, die Aufzählung der Geiſtlichkeit u. |. w. vermehrt wurden. Dafjelbe fand bald in
Deutſchland Nachahmung, wie in Preußen 1700, in Sachſen 1728, und unter dem Titel:
«Royal Calendar» feit 1730 au in England. Andere, mehr für die Verbreitung unter das
Volk berechnete A. gaben anſtatt jener officiellen Mittheilungen lieber Anekdoten, Gedichte,
kleine Erzählungen u. dgl. den eigentlich kalendariſchen Nachrichten bei. Lettere wurden endlich
ſogar Nebenſache, und die meiſt auf Unterhaltung oder auf Belehrung berechneten literariſchen
Beigaben gewannen gänzlich das Uebergewicht, wiewol man den Namen A. beibehielt. Nach
der Verſchiedenheit ihres Inhalts und ihrer Beftimmung erhielten fie den Titel: Muſenalma-
nad), Damenalmanad), geneal., hiſtor., diplomatiſcher Almanach u. ſt. w. Von Deutſchland
aus, wo dieſe Gattung der Literatur von 1815—30 ihren Gipfel erreichte, verbreitete ſich
dieſelbe nah Frankreich, England und die übrigen Länder Europas. (S. Taſchenbücher.)
Almanſa (Almantica im goth. Mittelalter), eine Stadt (Ciudad) mit 7334 E. in der
ſpan, Provinz Albacete des chemaligen Königreihs Murcia, nahe der Grenze von Valencia,
liegt 2200 F. über dem Meere an einem mit Burgtrümmern gef hmiüdten Hügel in einer
weiten, von einzelnen Häuſern überfäeten, Getreide und Del erzeugenden Gegend. Die Stadt
ſicht als Knotenpunkt der Eiſenbahnen nah Valencia und Alicante einer großen Zukunft ent-
gegen. Die Ebene von A. war 25. April 1707 der Schauplay der entſcheidenden Schlacht,
in welcher die Spanier und Franzoſen unter Berwi> über die verbündeten Briten, Holländer
und Portugieſen ſiegten und den Spaniſchen Succeſſionskrieg zu Gunſten der Bourbonen
beendeten. Auch iſt A. dur< den Rückzug der Franzoſen unter Beſſières aus Valencia, der
3. Juli 1808 erfolgte, befannt.