Full text: A bis Arad (Band 1)

   
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1804 wieder her und verlieh ſie ſeinem Oheim, dem Cardinal Feſh. Später waren Talleyrand 
und der Fürſt von Croy Großalmoſeniers von Frankreich. Unter Ludwig Philipp gab es kei= 
nen Großalmoſenier. Im Hofftante Napoleon’s II. nimmt jedoch derfelbe wiederum die erſte 
Stelle ein, Neben demſelben beftchen ein Exfter (Premier Aumönier) und ein Zweiter A. 
Unter den Karolingern führte der A. den Titel Apocriſiarius. Außerdem waren in Frank- 
reih auh den Regimentern und den Kriegsſchiffen Aumoniers beigegeben, welche von dem 
Großalmoſenier, der deshalb auch den Titel Evêque des armées führte, ernannt und beauf- 
ſichtigt wurden. In England iſt die Würde cines Hereditary Grand Almoner eine Sinecure; 
bei Krönungen hat ex jedoch die Krönungsmedaillen an die Zufchauer zit vertheilen. Der Lord 
High Almoner, deffen Wirde gewöhnlich mit dem Bisthum Oxford vereinigt iſt, gehört zu den 
oberſten Hofchargen, hat aber weiter nichts zu thun, als jährlih zweimal die Queen's bounty 
zu vertheilen, d. h. ebenſo vielen Armen als die Königin Jahre zählt, je cinen Silberpenny zu 
überreichen. An den Höfen von Madrid, Liſſabon und Rio - Janeiro findet fich ebenfalls die 
Würde eines Großalmoſeniers. Am päpſtl, Hofe wird ſtets ein Monſignore (Prälat) zum 
Geheimen Almoſenier ernannt. 
Almquiſt (Karl Jonas Ludw.), fruchtbarer {<wed. Schriftfteller, geb. 1793, betrat an- 
fänglich eine amtliche Laufbahn, z0g fich aber 1823 nah den Wäldern Wermlands zuricd, 
um in der Weiſe der alten freien Bauern zu leben. Ex bewohnte hier eine mit Naſen belegte 
Hütte, aß Grüße mit Baumrinde vermiſcht und trug ein einfaches Bauernkleid. Bald dieſes 
Lebens überdrüſſig, wurde A. Rector in Sto>holm und machte 1842 das geiftliche Examen, 
Da er ſich mit feinen Borgefeßten wegen demokratifcher Ideen und Neologismus in geiſtlichen 
Dingen entzweite, mußte er ein Conſiſtorialgericht beſtehen, das ihn jedoch ſreiſprah. Seitdem 
lebte ex literariſher Beſchäftigung und hat ſich in den verſchiedenſten Richtungen, nie aber 
ohne Geiſt und Gewandtheit verſucht. Er entwielt überall Lebensfriſhe, Humor und Er- 
findungsgabe, obſchon er der geiſtigen Harmonie entbehrt, ſih auh zur Ausführung des 
Gegenſtandes oft nicht die Zeit nimmt. Ex fehrieb mathem. und arithmet. Lehrbücher, hiſtor. 
und geogr. Handbücher, Grammatiken und Lexika. In Deutſchland wurde er nur durch ſeine 
belletriſtiſchen Werke bekannt. Das bedeutendſte darunter iſt «Törnrosens Bok», eine Samm- 
lung romantiſcher Dichtungen der verſchiedenſten Art. Von ſeinen Romanen ſind zu erwähnen: 
«Gabriele Mimanfo», «Amorinav, «Amalie Hillner», «Die Herren von Ekolſund» ; von den 
Arbeiten in dramatiſcher Form: «Die Schwanengrotte auf Jpſara», «Marjam», «Iſidorus 
von Jadmor» ; von den epiſchen Dichtungen: «Schems-=el - Nihar», «Arthur's Jagd» ; von 
kleinern Erzählungen: «Columbine», «Die Kapelle», «Aramintha May». Als humoriſtiſcher 
Schriftſteller glänzt er in «Ormus und Ahriman» und in den «Betrachtungen über die Haus= 
thiere». 1851 gerieth A. in Verdacht eines Vergiſtungsverſuhs gegen einen ihm befreundeten 
Wucherer. Wiewol noch unerwieſen, ob ſchuldig oder unſchuldig, entzog er ſih dem Gericht 
durch Flucht nah Nordamerika, wo er 1863 noch lebte. 
dlauautharat heißt jeder dem Horizont parallele Kreis der Himmelsfugel, deffen Pole 
alſo Zenith und Nadir ſind. Sterne, die auf demſelben A. ſtehen, haben gleiche Höhe. 
Almüda, ein in Spanien und dem ſpan. Amerika ſowie in Portugal gebräuchliches Hohl- 
maß, welches im Mittelalter mit den Mauren aus dem nordweſtl. Afrika nach der Pyrenäiſchen 
Halbinſel gekommen iſt. Noch gegenwärtig iſt der Mudd (arab, al-Muag) oder dic A. in 
Marokko das allgemein gebräuchliche Getreidemaß. Daſſelbe wird in Halbe und Viertel ein- 
getheilt, umfaßt an Gewicht 12%, franz. Kilogramme und an Rauminhalt ungefähr 14 franz. 
Liter. 4 Almudas bilden 1 Sahh, der als Maß auh für Salz und Arganöl gebraucht wird. 
In Spanien iſt die A., hier mehrfah auh Celemin genannt, im allgemeinen der zwölfte 
Theil der Fanega, doh an Inhalt in den einzelnen ſpan. Provinzen ſehr verſchieden. In Por- 
tugal kommt die A. oder Amalde ſowol als Weinmaß wie als Oelmaß in Anwendung. Als 
Weinmaß zerfällt ſie in 2 Potes zu 6 Canadas, und die Canada wieder in 4 Quartilhos. 
Die Größe der W. ift jedoch nicht in allen portug. Städten gleich. In Liſſabon enthält fie 
16,74 Liter oder 843,9 pariſer Kubikzoll, und es entſprechen demnach 100 Almudas 368,46 engl. 
Gallons, 16,74 franz. Hektolitern, 24,37 preuß. Eimern, 28,86 wiener Weineimern und 231,17 
hamburger Vierteln, 100 Almudas Wein in Liſſabon entſprechen 66 in Porto. 26 Almudas 
machen 1 Pipa und 18 Almudas 1 Barril. Als Oelmaß iſt die A. der 30. Theil der Pipa 
und wiegt 33 —34 portug. Pfd. 100 Almudas Oel in Faro entſprehen 47 in Liſſabon. 
Alnwi> oder Alnewid, Stadt in der engl. Grafſhaſt Northumberland, am ſüdl. Ufex des 
ſchiffbaren Alu oder Alne, der nahe im D. bei dem Hafenort Alnmouth (mit 452 E. und Sec= 
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
    
   
   
   
    
    
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
     
    
  
  
  
 
	        
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