562 Alpen (Gebirge)
zwiſchen den einzelnen Hochgebirgsmaffen verjehen, beginnt im D. des Brenner mit der Ziller-
thaler Gruppe. In dieſer bis zum Ahren- und Krimler Achenthale reichenden Granit - und
Gneismaſſe erhebt ſih der Löffelſpiß zu 10495 F. Das nördlichſte Joch, die zwiſchen dem
Ziller- und Gerlosthal gelegene Gerloswand , verbreitert ſih nah O. zum 9340 F. hohen
Reicheſpis, den der Krimler Tauern (zwiſchen Ahren- und Achenthal, der 5295 F. hohe
Krimler Paß) mit dem 10743 F. hohen Dreiherrnſpit verbindet, ſodaß damit die eigentliche
Tauerngruppe beginnt. Südlich zieht von W. nah O. das Defevegger-Thal, und ſüdlih von
dieſem das faſt 10 St. lange Puſterthal, von der Mündung der Rienz aufwärts über das
3711 F. hohe Toblacher Feld, wo Rieuz und Drau entſpringen, und die Dxau abwärts. Dex
Dretherrnſpitz bildet mit dem 11274 F. hohen Großen oder Sulzbacher Venediger einen ein-
zigen mächtigen Granitſto>, und im O. trennt davon das breite, nah dem Orte Windiſch-
Matrey genannte Tauernthal die Glo>nergruppe. In derſelben erhebt ſih am Südrande des
Paſterzengletſcher der 12158 F. hohe Großglo>ner. Auf einem der nah N. laufenden Joche
ſteht das 11014 F. hohe Wiesbachhorn. Ueber dieſe Gruppe führt der 6984 F. hohe Velber
Tauern aus dem Jſel= ins Salzachthal; der 8045 F. hohe Kalſer Tauern aus dem Kalſer- ins
Stubachthal; der 8040 F. hohe Heiligenbluter und der 4867 F. hohe Nauriſer Tauern aus
dem Möllthal in die Fuſch und Rauris; der 8189 F. hohe Korn- oder Hochtauern aus dem
Seethal nah Gaſtein, der 7500 F. hohe Malniger Tauern aus dem Möllthal ‘ebenfalls nah
Gaſtein. Deſtlih vom Glodner folgt die ſchmale Goldberggruppe, in der fich der 10926 F.
hohe Hochnarr, der 8111 F. hohe Rauriſer Tauern mit dem Nafßfeld ‘genannten Alpen-
feſſel, der 9004 F. hohe Herzog Ernſt erheben. Oeſtlich leitet der Zug der Malnigzer Tauern
zu der kleinen Gruppe des 9981 F. hohen Ankogl, deſſen Spitzen überall ſcharf auffteigen.
Von hier an läßt ſih die Tauernkette nah O. als eine doppelte verfolgen, die eine nördlich
von der Mur, unter dem Namen Radſtädter und Rottenmanner Tauern, die andere ſüdlich,
als Steiriſche Alpen.
27) Die Radſtädter und Rottenmanner Tauern, die nördl, Kette, iſt nach zwei Ge-
birgsftädtchen benannt, Die Gebirge diefer Kette zichen ſih ohne große Alpenftöde und weite
Schneefelder bis gegen das Mürzthal hin und ſteigen niht über 8500, öſtlicher nur bis 58008.
auf. Zwiſchen Rottenmann und Eiſenerz ſchließt ſih, durh den Palten- und Lieſingbach davon
getrennt, das thonſchieferige und erzreiche Uebergangsgebirge der Eiſenerzer Alpen mit dem
6764 F. hohen Lugauer an.
28) Die Steiriſchen Alpen, die ſüdl, Abzweigung der Tauernkette zwiſchen Mur und
Drau, beginnt mit dem im OD. des Ankogl ſtehenden, 8711 F. hohen Hafnerſpitz und breitet
ſich zwiſchen Mur und Drau faſt bis zu deren Vereinigung hin: ein bewachſenes Gebirge mit
abgerundeten Formen. Von Gmünd am Liferbach bis Neumarkt im N. und Klagenfurt im
S. breitet ſich die Stangalpe aus mit dem niht Schnee tragenden, 7721 F. hohen Eiſenhut,
dem 7700 F. hohen Roſene> und der 7375 F. hohen ſcharfen Felspyramide des Königſtuhls.
Bei Murau folgt dann die 6624 F. hohe Kuhalpe, Von Judenburg zieht nah S. zwiſchen
Gurk und Lavant bis öſtlich von der 1400 F. hohen Niederung von Völkermarkt und Klagen-
furt ein ebenfalls granitiſcher Zug: die 6589 F. hohe Wenzelalpe, die 6164 F. hohe Presner-
alpe und die 6551 F. hohe Saualpe. Deftlich von dem lieblichen Lavantthale folgt dann die
Grazer Gruppe oder die Muralpen. In denſelben unterſcheidet man a) einen nah S. und
SO. gehenden Granitzug, welcher den 7093 F. hohen Hochgöſſing, die 7359 F. hohe Koralpe
und die bis Marburg hin durch die Drau getheilte Gruppe, nördlich des bis 1200 F. hohen
Bosrud, ſüdlich des mit ſhönem Wald bede>ten, bis 4155 F. hohen Bacher Gebirgs, umfaßt,
und b) einen nah NO. gehenden Zug deſſelben Geſteins, welchem der 6265 F. hohe Speikkogl,
die 5411 F. hohe Hochalpe in der Wendung bei Bru, der 3084 F. hohe Semmering und,
in ſeinem SO., der 5349 F. hohe Hohe Umſchuß angehören. Oeſtlich von der untern Mur
erhebt ſih aus all den niedrigen Bergzügen, welche ſich nac der ungar. Ebene abflachen, im
N. von Graz der 4545 F. hohe Schö>lberg.
29) Die Naabthaler Voralpen, iſt die Bezeichnung, unter welcher man dieſe Höhenzüge
öſtlich von der Mur und Leitha zuſammenfaßt. Man ſchließt daran das nah dem Nordende
des Neuſiedlerſees fortzichende Leithagebirge, ein bis 1500 F. aufſteigendes Molaſſegebirge.
Noch weiter öſtlich kann als ein Ausläufer des Alpenſyſtems der breite, dichtbewaldete, bis
3800 F. hohe Kuppen tragende Bäkonywald gelten, welcher bis Waizen an der Donau, bie
an die Raab und an den Platenſee reiht. Eine dritte Hügelreihe begleitet das linke Mur-
und Drauufer und zieht bis nördlich von Fünfficchen, wo fie zu einer breiten, bis 1300 F.