50 Abendmahl
abendl. Chriſtenheit ſich zu einem thatfächlichen Kampfe mit dem vom Orient aus nah Europa
vordringenden Îslam geſtaltete. Noch weitergreiſend wurde dieſer Unterſchied und Gegenſatz
zwiſchen Orient und Occident in neuerer Zeit, ſeitdem im A. das Studium dex altclaſſiſchen
Literatur wieder erwachte, während zugleich der directe Verkehr mit dem Orient die Kenntniß
der Sprachen und Literaturen ſowie der geſammten geiſtigen und ſittlichen Cultur der morgenl,
Völker bei den Abendländern erweiterte. Man ſpricht jeßt von einem Gegenſatz zwiſchen morgenl.
und abendländiſcher Cultur, und verſteht unter der letztern die auf die claſſiſche Cultur
Griechenlands und Roms gegründete, durch das Chriſtenthum vergeiſtigte Bildung der german.
und roman. Völker. Man beſchränkt dabei den Ausdru>A. gewöhnlich auf Deutſchland, England,
Ztalien, Frankreich und die Pyrenäiſche Halbinſel, wie man denn auch unter neuern abend-
Ländifchen Spraden und Literaturen, im Öegenfaß jowol zu den altclaſſiſhen als den
orientaliſchen, die Sprachen und Literaturen der Völker des mittlern und weſtl. Europa verſteht,
Abendmahl, das Heilige A. oder Nachtmahl, auh Mahl des Herrn (1 Kor. 11, 20),
Tiſch des Herrn (nah 1 Kor. 10, 25), Euchariſtie (d. i. Dankſagung, Eulogie nach 1 Kor.
10, 16) oder Communion (d. i. Gemeinſchaſt der Gläubigen mit dem Leibe und Blute des
Herrn, und im Genuſſe des Einen Leibes auh untereinander, nad) 1 Kor. 10, 16— 21), wird,
wenn auch in verſchiedenem Sinne, von allen chriſtl. Parteien, außer den Quäkern, als eines
der heiligſten Sakramente gefeiert. Die einfache Feier des Testen Mahles Yefu Chriſti mit
ſeinen Jüngern in der Nacht, da er verrathen ward (Matth. 26, 17— 29; Marc. 14,2—3%,
vgl. mit 1 Kor. 11, 3— 2%; Luc. 22, 8— 23), mußte dur die Umſtände, unter denen fie
erfolgte, und durch die Worte und Handlungen, mit denen Jeſus die Darreichung des Brotes
und Weines an feine Jünger begleitete, einen unauslöſ<lih tiefen Eindru> bei den älteſten
Chriſten zurüd>laſſen. Nach den Berichten der drei erſten Evangeliſten (denn der-vierte erwähnt,
dem eigenthünlichen Plane feiner Schrift gemäß, diefe Feier gefliffentlic) nicht) war das Mahl
Zeſu ein Paſſahmahl, das er mit ſeinen Jüngern, ſih der volksthümlichen Sitte anſchließend,
am Abende des 14. Niſan nach jüd. Zeitrehnung feierte. (S. Paſſah.) Aber im Hinblide
auf ſeinen nahen Tod und deſſen hohe Beſtimmung fühlte er ſih an demſelben Abend zu einer
Handlung gedrungen, welche der ganzen Feier ſür die Seinen eine weſentlich neue, tief innerliche
Bedeutung gab. Nach Beendigung des jüd. Bundesmahles reichte ex den Seinen Brot und
Wein zum Genuſſe dar, mit ſymboliſchen Handlungen und Worten, welche das Mahl als fein
Todesmahl und ſeinen unmittelbar bevorſtehenden Tod ſelbſt als die Begründung eines neuen
Gottesbundes mit den Menſchen bezeichneten, welchem der Alte Bund zu weichen im Begriff ſet.
Die Symbolik der Handlung hat ihre Vorgänge an zahlreichen Beiſpielen des Alten Teſtaments,
aus denen auh die vielumſtrittenen Ausdrüce Jeſu : «Dies iſt mein Leib», «Dies iſt mein Blut»,
ihre einfache ſprachliche und fachliche Erklärung finden. (Vgl. z. B. 1 Kön. 11, 29 \fg.; 22, 11;
D Gun 13,1517) ef. 8, 1-45 20, 1 fg.; Yerem. 18, 1f9.; 19,19; Rap. 27 und 28;
Ezech. 5, 1—s u. öfter.) Nicht die Worte als ſolche, aber die ganze Handlung hat ſymboliſche
Bedeutung: das Brotbrechen, das Erheben des Kelches mit dem darin ausgegoſſenen Weine,
die Darreichung von Brot und Wein zum Genuſſe. « Das Gebrochene », dies. ift dex Sinn
ſeiner Worte, «und eu< zum Genuſſe Dargereichte iſt mein Leib», «das (Ein= oder Ausge-
goffene), was ich euch allen zu trinken gebe, ift mein Bundesblut (denn jo, und nicht « mein
Blut des Neuen Teſtamentes » lautet der urſprüngliche Téxt; vgl. zur Sache auh 2 Moſ. 24,
6 — 8), das für viele vergoſſen wird.» Das heißt: «Wie ich euch (ſymboliſch) das Brot breche
und den mit Wein gefüllten Kelch erhebe und euch beides darreiche zum Genuß, ſo wird mein
Leib im Tode gebrochen, mein Blut vergoſſen, euh zur Aneignung und zum Genuß. » Das
letzte Mahl Jeſu mit ſeinen Jüngern ward ſo zu einem Bundesmahle mit den Seinen im An=-
geſichte des bevorſtehenden Todes; indem ex Abſchied von ihnen nimmt, mit dem Hinblide auf
das Brechen ſeines Leibes und das Vergießen ſeines Blutes am Kreuz, knüpft ex daran die
Weiſung an ſie, den gebrochenen Leib und das auc für ſie vergoſſene Bundesblut zu nehmen,
zu eſſen und zu trinken. Natürlich, da er ſelbſt noh leibhaftig unter ihnen ſaß, ſeinen Leib
und ſein Blut ihnen alſo nicht im materiellen Sinne des Wortes zu genießen geben konnte,
geſchicht die Darreihung zum Genuſſe f ymboliſch : die genießende Aneignung ſeines Leibes und
Blutes, welche er unter Darbietung der äußern Zeichen von den Züngern verlangt, iſ eine
geiſtliche Niezung mittels des Glaubens, ſymboliſch begleitet von der leiblichen Nießung von
Brot und Wein. Von einer eigentlichen «Einſetzung » des A. wiſſen die älteften Berichte. (bei
Matthäus und Marcus) nichts; die Worte: « Dies thut zu meinem Gedächtuiß », hat zuerſt
Paulus und nah ihm Lucas, wol erſt auf Grund der ſhon damals eingetretenen öftern
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