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Alterthum 587
ſich der Gefahr aus, ſeine Anſprüche an die Kaſſe zu verlieren, ſobald er durch Unglüdsfälle
oder Arbeitsmangel zahlungsunfähig wird. Mehr als regelmäßige jährliche Beiträge empfehlen
fi Heine Kapitalzahlungen, von denen jede einzelne eine Neunte, wenn auch nur von geringem
Betrage, zur Folge hat; indeß wird in dieſer Weiſe die ganze Nente auch bei langjähriger, fort-
geſetzter Betheiligung ſtets nur eine mäßige Höhe erreichen. Noch ſchwieriger als dieſe Kaſſen
für das Alter find die verwandten Jnvalidenkaſſen herzuſtellen, da bei ihnen die Rente mit
dem Beginn der Invalidität zu laufen beginnt, dieſe aber oft ſchon ſehr frühzeitig infolge von
Krankheit und Unfällen eintreten kann. Auch find für Invalidenfaffen Tabellen, auf welche die er-
forderlichen Wahrſcheinlichkeitsberehnungen gegründet werden könnten, bisjeßt niht vorhanden.
Alterthum (lat. antiquitas) nennt man überhaupt die alte, d. i. frühere Zeit, im Gegen-
faße zur fpätern oder neuern Zeit, Insbeſondere jedoch verſteht man bei der Eintheilung- der
Weltgeſchichte in eine alte, mittlere und neuere Zeit unter A. die ganze vorhriſtl. Welt und
Cultur oder den unermeßlichen Zeitraum der Geſchichte, welcher von der Urzeit der Menſch-
heit bis zu der Epoche jenes gewaltigen Umſhwungs in der geſammten Culturentwielung
reicht, die äußerlich ducch den Sturz des weſtröm. Reichs und das Entſtehen chriſtl. - german,
Staaten bezeichnet zu werden pflegt. Obgleich die Perſer und Meder, die Aſſyrier und Baby-
lonier, die Hebräer, Phönizier, Aegypter, Thrazier, Etrusker, Gallier wichtige und zum Theil
höchſt einflußreiche Culturvölker des A. waren, ſo wurden dieſelben doh mehr oder minder,
beſonders ſeit der Zeit Alexander's d. Gr., in den geſchichtlichen Lebenskreis der Griechen und
Römer gezogen, bis ſie zulegt im Römerreiche, das faſt die ganze Alte Welt umfaßte, innerlich
wie, äußerlich zu einer gewiſſen Einheit gelangten. Dieſe auf Grund der übrigen morgenl.
und abendl. Culturen erblühte grieh. -röm. Cultur, in welcher der Geiſt des geſammten A.
gewiſſermaßen gipfelte und am deutlichſten zum Ausdru> kam, iſt das A. in einem engern
Sinne oder das ſog. claſſiſc<e A., deſſen Träger man auch vorzugsweiſe die Alten nennt
und deſſen hervorſtehende Charakterzüge man als antik (\. d.) dem Mittelalterlichen wie
dem Modernen gegenüberſtellt. Wie in der Weltgeſchichte überhaupt, ſo unterſcheidet man
aber auch in der Geſchichte eines jeden einzelnen Culturvolks, wenn ein ſolches nicht blos dem
U. angehört, eine frühere und eine fpätere Entwidelungsftufe, ein A. und eine neuere Zeit.
Das A. (in Wirklichkeit das Jugendleben) eines Volks begreift daun deſſen Geſchichte und
Zuſtände von dem erſten geſchichtlichen Bekanntwerden bis zum Eintritt jener wichtigen Epoche,
wo qualitativ, wie im Leben des Individuums, die geſammte nationale Entwi>elung eine neue,
und zwar höhere Laufbahn beginnt und ein völliger Umſchwung im geiſtigen und ſittlichen
Leben des Volks eintritt. Bei den Germanen und Slawen ſchließt die Bekehrung zum Chriſten-
thum das A. ab, bei mehrern orient. Völkern, wie den Indiern, Perſern, Türken und Arabern,
die Unterwerfung unter den Islam.
Mit der Erforſchung des A. beſchäftigt ſich die Alterthumswiſſenſ<aft, welche nicht
uur das geſammte phyſ., geiſtige und ſittliche Leben der Völker des A., wie es ſih in der Ge-
ſchichte, Sprache und Literatur, Kunſt und Wiſſenſchaft, Religion, Staat, Necht, Sitte kund=
gibt, zu ermitteln, ſondern auh im ganzen wie im einzelnen mit wiſſenſchaftlichem Geiſte zu
erfaſſen, nah beſtimmten Principien zu ordnen und zu einem organiſchen Ganzen als Ausdru>
des antiken Lebens und Strebens zu verbinden hat. Eine wiſſenſchaftliche Durchdringung und
Darſtellung des geſammten A. iſt bisjegt noh eine Unmöglichkeit. Nur dem Culturleben
einiger Völker des A., wie dem der Hebräer, vor allem aber dem der Griechen und Römer,
iſt eine ſolche zutheil geworden, weshalb denn auch die Wiſſenſchaft des claſſiſhen A. vor-
zugsweiſe unter Alterthumswiſſenſchaft verſtanden wird; in dieſem Sinne iſt letztere dann gleich-
bedeutend mit Philologie (f. d.). Für die verſchiedenen Disciplinen, welche das A. theils
untergegangener, theils noh lebender Culturvölker zum Gegenſtande haben, pflegt man ſich
des Ausdrucs Alterthumskunde zu bedienen, und ſpricht ſo von einer indiſchen, perſ.,
phöniz., ägypt., ferner von einer deutſchen, ſkandinav., ſlaw. Alterthumskunde.
In einem concreten Sinne gebraut man das Wort Alterthümer oder Antiquitäten
theils für Gegenſtände der Kunſt und Induſtrie (Werkzeuge, Kunſtwerke, Gefäße, Waffen, In-
ſchriften, Bauwerke u. f. w.), welche aus frühern Zeiten auf uns gekommen oder in neuerer
Zeit wieder aufgefunden ſind, theils für die Nachrichten, welche über das Weſen und Wirken,
die Einrichtungen und Gebräuche in Verfaſſung, Krieg, Cultus, Familie, kurz über das ganze
öffentliche und häusliche Leben der Alten in den uns aus dem A. überkommenen Denkmälern
enthalten ſind. Inſofern man unter den Alten vorzugsweiſe die Griehen und Römer zu ver-
ſtehen pflegt, nennt man die griech. und röm, Alterthümer auch wol ſ{le<thin Alterthümer