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Grafen von Genevois und Breſſe, erhoben darüber Krieg, und A. wurde ſogar mit ſeiner Ge-
mahlin in dem Schloſſe Montmelian belagert und gefangen genommen. Nach gütlicher Beiz
legung des Streits ſtarb A. bald darauf 16. April 1472.
Amadis ift ein in der Nitterpoeſie vielgebrauchter Heldenname. An der Spite diefer ro-
mantiſchen Heldengeftalten fteht A. von Gallien, nad) feinem Schildzeichen der Löwenritter,
in der Einöde aber «Dunkelſhön» (Beltenebros) genannt, ein Kind der Liebe des fabelhaften
Königs Perion von Frankreich und der Eliſena, der Tochter eines Königs Gavinter- von Bre-
tagne. — À. von Griechenland iſt ein Urenkel des galliſchen A. und Sohn-Liſuarte's und
der Onoleria, Tochter des Kaiſers von Trapezunt. — A. vom Geſtirn gilt wieder als Ur-
enkel des grie<. A, und als der Sohn des Ageſilaos, Königs in Kolchis, abſtammend von Ala-
jtrarerea, einem Kinde der Liebe des grieh. A. mit der Königin Zahara vom Kaukaſus. Die
Mutter dieſes dritten A. iſt Diana, ein Kind der Liebe von Sidonia, Königin von Guindaga,
mit Floriſel, dem Ritter von der ſchönen Schäferin, re<htmäßigem Sohne des grieh. A. —
A. von Trapezunt, abſtammend von Roger aus Griechenland, dem Vielgeliebten, einem
Sohne Floriſel's und der Helene, Prinzeſſin von Apollonien, iſt der Urenkel Florifel’s, Sogn
der Polixana und Liscaron's, Prinzen von Catai.
A. von Gallien erſcheint hiernah“ als der Stammvater vieler Amadiſſe und unzählbarer
Nachkommenſchaſt. Zugleich iſt der von ihm handelnde Noman nicht nur der älteſte und das
Borbild aller übrigen, ſondern auch der beſte der ſogenannten Amadisromane. Derſelbe
hat ſogar bei Cervantes (\. d.), der gerade dur< Zerſtörung der lange uſurpirten Herrſchaft
dieſer «übeln Sekte» unſterblichen Nuhm erwarb, Gnade gefunden, und fi in der Geſtalt
Don Quixote's nicht blos durc ihn als literariſche Curioſität, ſondern auh durch fich ſelbſt,
als urſprüngliches Product ſchöpferiſcher Phantaſie, bis auf den heutigen Tag erhalten. Der
Amadisroman beruht indeß auf keinen natioualen Grundlagen und wird durch keine irgendwo
heimiſchen Sagen geſtützt, wie bei den Epen und Romanen des bretoniſchen, karolingiſchen,
deutſchen, überhaupt jedes echt volksthümlichen Sagenkreiſes der Fall iſt, ſondern er muß im
Gegentheil-als das rein ſubjective Gebilde der Phantaſie eines einzelnen gelten. Der Roman
wurde auch in einer Zeit verfaßt, in welcher die urſprünglich epiſche Richtung bereits durch
andere, beſonders die alegorifch-didaktifche, verdrängt und das Ritterthum ein künſtlich-raffi-
nirtes, ideell potenzirtes, alſo ſchon ſeinem Verfall nahe war, folglich früheſtens im 14. Jahrh.
Außerdem muß er glei anfänglich in Proſa niedergeſchrieben worden fein, nicht un gehört,
ſondern um geleſen zu werden. Endlich iſt nicht zu verkennen, wie der Verfaſſer deſſelben wol
die Gedichte der ältern Sagenkreiſe gekannt, ja vielfah nahgeahmt, aber doch eine ganz neue
Bahn eingeſchlagen hat, die ſeine weniger begabten Nachtreter in den Abgrund leitete und den
Untergang der ganzen Gattung veranlaßte. Denn dadurch bekamen dieſe Nitterromane, aller-=
dings gegen ihre Abſicht, immer mehr eine ironiſche Färbung, und e8 bedurfte nur eines Ge-
nies wie Cervantes, um, dieſes komiſche Element zum Grundton machend und den Gegenjat
auf die Spitze treibend, die ganze Gattung fie) durch: ſi ſelbſt vernichten zu laſſen.
Die ſpan. Amadisromane beſtehen aus 14 Büchern, wovon die vier erſten den eigentlichen
«A. von Gallien» enthalten, der höchſt wahrſcheinlich urſprünglich. in portug. Sprache von
dem Ritter Vasco de Lobéira von Oporto (geſt. 1403), und zwar zwiſchen 1342 und 1367,
abgefaßt wurde. Da jedoh die Originalhandſchriſt zu Grunde gegangen, ſind jene erſten
vier Bücher nur in der fpan. Ueberfegung vorhanden, die von Garcia Ordoñez de Mon-
talvo um 1460 überarbeitet und zwiſchen 1492 und 1505 zuerſt im Drud herausgegeben
wurde. Derſelbe Montalvo fügte das fünfte Buch hinzu: «Las sergas (ergas, d. i. Thaten)
le Esplandiän, hijo de A. de Gáula», welches er um 1485 begann, aber exſt gegen 1492
vollendete. Das 6. bis 14. Buch enthalten die Thaten und Abenteuer Floriſando's (von
Paez de Ribera), Liſuarte’s von Griechenland und Perion's von Gallien (von Juan Diaz),
des A. von Griechenland, Floriſel's von Nicäa und Anaxarte's (von Feliciano de Silva),
Rogel’'s von Griechenland und Silves? de la Selva (von demſelben), Lepolemo’s und Leandros
des Schönen (von Pedro de Lujan), und endlich Penalva's (von einem ungenannten Portu-
gieſen). Die franz, Ueberſezer und Fortſeßzer, welche ſeit Nicolas de Herberay, Sieur des
E
tigten, haben dieſe Romanenreihe bis auf 24 Bücher erweitert. Von dieſen umfaſſen das 16.
bis 21. die Thaten Sphäramont's und des A. vom Geſtirn, und das 22. bis 24. die Abenteuer
der übrigen Nachkommenſchaft des galliſchen A,, mit Einſchluß des A. von Trapezunt. End-
lich hat Gilbert Saunier, Sieur von Duverdier, einen Schluß aller in dem ganzen Sagenkreis
farts, der 1540— 48 die erſten aht Bücher herausgab, ſi<h um die Wette damit beſchäf-