Full text: A bis Arad (Band 1)

   
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Amenorrhoe Amerigo Vesvucci 625 
Aenderungsvorichläge in Betreff der Faſſung oder einzelner Specialitäten, wobei dem Princip 
fein Eintrag geſchieht. Aber man hat allmählich gelernt, auch den entſchiedenen Gegenſatz eines 
Antrags in Form eines A. anzubringen. So z. B. pflegt bei den Adreßverhandlungen in Eng- 
land die Oppoſition ihren Widerſpruch gegen die herrſchende Politik in Form eines A. zu einer 
bezüglichen Stelle der Adreſſe geltend zu machen. Das A. muß ſo gefaßt ſein, daß es an die 
Stelle des Vorſchlags geſeßt werden kann, gegen welchen es gerichtet iſt. Wird zu dem A. 
wieder ein A, gemacht, jo nennt man dies ein Unter- oder Sousamendement. 
Amenorrhoe heißt das Ausbleiben der Menſtruation in dem Falle, wo ſolche normaler 
Weiſe erwartet, werden darf. Vor der vollſtändigen körperlichen Entwickelung (gleichviel ob 
ein Mädchen das gewöhnliche Pubertätsalter ſchon hinter fi Hat), nad) Eintritt in die fo- 
genannten klimakteriſhen Jahre, während der Schwangerfchaft und in der Zeit des Stillens 
kann alſo nicht von einer A. geſprochen werden, weil das Ausbleiben der Menſtruation hier 
normal iſt. Das verſpätete: Auſtreten der erſten Menſtruation bei einem Mädchen, das Aus: 
bleiben der ſchon eingetretenen ſowie das vorzeitige Erlöſchen derſelben bei’ Frauen. hängt viel 
weniger häufig von einem Leiden der Sexualorgane als von allgemeinen Krankheiten ab, ins- 
beſondere von Bleichſuht, Skrofuloſe und Tuberkuloſe. Selten liegen Krankheiten der Eier- 
ſtö>e, öfter no ſolche der Gebärmutter zu Grunde. Auch kommt es vor, daß bei ſonſt gut- 
entwidelten Mädchen die Entwicelung einzelner Theile hinter der allgemeinen zuriidigeblieben 
iſt und daher die Menſtruation fich verfpätet. Die Behandlung der A. muß ſih ganz und 
gar nach der Urſache derſelben richten, denn die Erſcheinung iſt durchaus keine ſelbſtändige 
Krankheit, ſondern nur das Zeichen einer ſolchen. 
Amentaceen, käßchentragende Gewächſe, iſt dex Name einer Pflanzenfamilie, welche aus 
lauter Bäumen und Sträuchern beſteht, Bei dieſen Gewächſen ſind die Blüten ſtets eingefchlech- 
tig, entweder männlich oder weiblich, und! bald beiderlei Blüten oder nur die männlichen in Käßtz- 
en geſtellt. Männliche und weibliche Käßchen haben z. B. die Weiden, Pappeln, Birken: und 
Erlen, nur männliche die Eichen, Haſelnußſträucher und Wallnußbäume. Lettere beſißen zu- 
ſammengeſebte und zwar unpaarig-gefiederte Blätter, alle übrigen A. dagegen einfache Blätter. 
Amenuthes, bei den Aegyptern die Unterwelt, der Hades der Griechen. Der Name bedeutet 
nicht «die Gebende und Nehmende», wie man, dem Plutarch folgend, bisjetzt allgemein an- 
genommen hat, ſondern «die Verbergende ». Ueber die Vorſtellungen der Aegypter von der 
Unterwelt und- dem Aufenthaltsorte der Seelen nah dem Tode geben die Gemälde auf den 
Denkmälern Aufſchluß. Anubis. geleitete die Seelen, welche in Geſtalt eines Vogels dem Körper 
durh den Mund entfliehen , zu dem Herrſcherſtuhle des Oſiris, welcher mit 42 Beiſizern im 
Innern als Richter über die Verſtorbenen thront. (S. Aegyptiſ<he Mythologie.) 
Amerighi, j. Caravaggio (Michel Angelo da), 
Amerigo Vespucci, ein Ztaliener, welcher Amerika den Namen: gegeben, geb. 9, März 
1451 zu Florenz als dritter Sohn des öffentlichen Notars der Republik, Anaſtaſio Vespucci, 
wurde durch ſeinen gelehrten Oheim Antonio forgfältig erzogen und machte frühzeitig große 
Fortſchritte in den ſchönen Wiſſenſchaften, in der Phyſik, nautiſhen Aſtronomie und Erd- 
beſchreibung, die damals wegen ihrer Beziehung auf den Handel die Hauptgegenſtände des 
Unterrichts ausmachten. Als Kaufmann ging er 1490 nah' Spanien, wo er zu Sevilla als 
Factor oder Commis in dem großen, auch bei Hofe angeſehenen Handelshauſe des Florentiners 
Juanoto Berardi beſchäftigt war. Da dieſes Haus die Vorſchüſſe zu der zweiten Reiſe des 
Columbus (1493) machte, ſo darf man annehmen, daß A. den Admiral mindeſtens von dieſem 
Zeitpunkte an gekannt habe, der in ihm auch einen Freund fand und ihn noh kurz vor ſeinem 
Tode als einen rechtſchaffenen, zuverläſſigen Mann ſeinem Sohne empfiehlt, Nach dem Tode 
Berardi's trat A. im Dec. 1495 an die Spite des Rechnungsgeſchäfts dieſes Hauſes, und 
mit der Ausrüſtung der dritten Reiſe des Columbus beauftragt, war er von Mitte April 
1497 bis Ende Mai 1498 in Andaluſien beſchäftigt. Das Gelingen der Unternehmung 
des Columbus reizte indeß A., das kaufmänniſche Geſchäft aufzugeben, um den neuentdeten 
Erdtheil kennen zu lernen. So nahm ex an der erſten Expedition des Admirals Alonzo de 
Hojeda theil, welcher 20. Mai 1499 aus-dem Hafen von Puerto de Sta, - Maria bei Cadiz 
abging, nach einer Fahrt von 24 Tagen an der Küſte von Surinam unter 3° nördl. Br. 
(200 Seemeilen ſüdöſtlih von Cap Paria) landete und, nach der Unterſuchung jener Küſte 
und dem Beſuch der weſtind. Inſeln, in der Mitte des Juni 1500 wieder in Cadiz einlief. 
Dies iſt thatſächlich die exſte der drei Seereiſen, welche A, gemacht hat. Durch Verſpre- 
Converſations - Lexikon, Elfte Auflage. 1. 40 
   
   
  
   
  
   
     
   
   
   
   
   
   
    
   
   
    
   
   
  
   
    
    
   
     
      
    
    
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
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