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Anatocismus Anatomie 695
Anatocismus (griech.) iſt Zins von Zinſen nehmen. Man unterſcheidet einen A. separa-
tus, wo der Kapitaliſt empfangene Zinſen wieder verzinslich ausleiht, und A. comjunctus, wo
der Gläubiger in Rücfſtand gelaſſene Zinſen zu der Forderung fehlägt und mit dieſer vom
Schuldner weiter verzinſen läßt. Das lettere Verfahren iſt im gemeinen Rechte als Wucher
unterſagt, weil hier auch die kleinſten Zinsbeträge, welche man zum Zwede eines A. separatus
erſt langſam zufanimenfparen müßte, fofort weiter werben, und weil der Schuldner bei längerer
Fortſetzung dieſes Verfahrens, wie die doppelte Zinsrechnung ausweift, mit unerfchwinglichen
Summen belaftet wird. In den Staaten, wo die Zinsbefchränfungen aufgehoben find, wird
auch das Verbot des À. conjunctus hinfällig. (S. Zinſen und Wucher.)
Anatomie oder Zergliederungskunde iſt die Lehre vom Baue der organiſchen Weſen.
Sofern dieſelbe Anweiſung gibt zur Unterſuchung dieſes Baues, die Methoden, Handgriffe und
tehniſhen Mittel der Unterſuchung lehrt, nennt man fie praktiſche A., ſofern fie ſih nur
mit den Ergebniſſen der Unterſuchung befaßt, d. h. den bereits erforſchten Bau ſchildert, be-
urtheilt, unter verfchtedenen Gefichtspunften erörtert oder vergleicht, heißt fie theoretiſche A.
Letztere kann ‘man daher als «Zergliederungskunde» der erſtern als «Zergliederungskunſt»
gegenüberſtellen, und unter Zergliederungskunſt wiederum ebenſowol die Anweiſung zur Zer-
gliederung als dieſe Zergliederung ſelbſt verſtehen, wie denn auh die Bezeichnung praktiſche
A, in dieſem doppelten Sinne gebraucht wird. Endlich nennt man auh den Ort ſelbſt, wo A.
getrieben wird, anatom. Präparate gemacht oder vorgezeigt werden, «Anatomie», paſſender
Präparirſaal und Anatomiſches Theater. Früher richteten ſich die anatom. Unter-
ſuchungen faſt ausſchließlih auf den Menſchen, und uur ſofern menſchliche Leichen nicht zur
Dispoſition ſtanden, auf Säugethiere als Nothbehelf. Man verſtand daher und verſteht auch
no< unter A. vorzugsweiſe die A. des Menſchen. Später beſchäftigte fich. die Wifjenfchaft
auch mit dem Baue der Thiere, und zwar nicht blos aus Nothbehelf, ſondern um ihrer ſelbſt
willen. So entſtand die thieriſche A, oder Zootomie. Endlich unterſuchte man auch den
innern Bau der Pflanzen, und es entwi>elte ſich die Pflanzenanatomie oder Phytotomie.
Das viele Gemeinſame, welches zunächſt der Menſch und die Wirbelthiere, weiterhin alle
Thiere unter fich in ihrem gröbern oder feinern Baue haben, führte zur wiſſenſchaſtlichen Be-
trachtung der Aechulichkeiten und Unterſchiede dieſes Baues, und es entſtand ſo die verglei-
hende A, Die Entde>ung des Vergrößerungsglaſes brachte die Erkenntniß, daß auch das
dem bloßen Auge gleichartig Erſcheinende noh einen feinern, fehr verwidelten Bau haben Fann,
und man unterſchied nun die mit ſolchen feinern Structurverhältniſſen beſchäftigte Wiſſenſchaft
als mikroſkopiſche A. oder Geweblehre. Die meiſten Krankheiten ſind begleitet von grö-
bern oder feinern Veränderungen in der Lagerung oder Structur verſchiedener Organe, und
ſofern die A. dieſen krankhaft veränderten Bau erforſcht, heißt ſie pathologiſche A.
Die A. des geſunden Menſchen ſpaltet fich weiterhin, je nah der Methode, die ſie befolgt,
in die ſyſtematiſche und die topographiſche. Unterſucht und beſchreibt man die Theile in einer
Ordnung, die auf die Aehnlichkeit in dem Bau und den Verrichtungen derſelben Rückſicht
nimmt und daher diejenigen nebeneinander ftellt, welche im Körper ſelbſt zu gewiſſen gemein-
ſchaftlihen Zwe>en in Verbindung ſtehen (d. h. ein Syſtem von Theilen bilden), fo erhält man
cine À. der Syſteme oder die ſyſtematiſche A. Bei dieſer Behandlungsweiſe, welche vor-
züglich zum Studium der Phyſiologie vorbereitet, pflegt man die A., allerdings zum Theil ohne
wiſſenſchaftlihe Conſequenz, in folgende ſehs Lehren oder Doctrinen abzutheilen: 1) Oſteo-
logie oder Lehre von den Knochen mit Einſchluß der Gelenkknorpel (Chondrologie). 2) Syn-
desmologie oder Bänderlehre, welche die Darſtellung der bandartigen Organe liefert, durch
die die Knochen namentlich in den Gelenken verbunden werden. Die Knochen, Knorpel und
Bänder ſeen das Knochenſyſtem zuſammen, das, als die feſte Grundlage des Körpers, ein
Gerüſt darftellt, über welches weiche Theile hingeſpannt ſind, das ferner Höhlen bildet, in
denen die für das Leben wichtigſten Organe aufgehangen und geſchützt ſind, und das endlich
ein aus Hebeln und Stügen zufammengefeßter Mechanismus, in welchen vermittels anderer
Theile Bewegungen hervorgebracht werden, alſo ein Syſtem paſſiver Bewegungsorgane iſt.
3) M yologie oder Muskellehre, welche das Syſtem der fleiſhigen Organe des Körpers um-
faßt. Dieſe ſezen durch die lebendige Verkürzung ihrer Faſern, als active Bewegungsorgane,
die Knochen in Bewegung, dienen zum Theil zur Bildung der Höhlen des Körpers und zum
Schuß der von ihnen bededten Theile, und helfen dur ihre Maſſe vorzüglich die Form des
Körpers mit beſtimmen. 4) Angiologie oder Gefäßlehre, welche die Lage und den Verlauf
der häufigen Röhren darftellt, die baumfürnig oder nekförmig verzweigt die meiſten Theile