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Stämmen verwi>elt, die er aber glü>lich beſiegte Und zum größern Theil zwang, fi in Kon
auf dem Aventiniſchen Berge niederzulaſſen. Er befeſtigte das Janiculum jenfeit der Tiber,
als Vormauer gegen die Etrusker, und ſette es durch eine hölzerne Brücke mit Rom in Ver-
bindung. Beſonders wichtig für Rom blieb aber, daß A. den Beſitz beider Ufer der Tiber bis
zur Mündung des Fluſſes erwarb, daſelbſt Oſtia gründete und dieſes zur Hafenſtadt von Rom
einrichtete. Er ſtarb nah 24jühriger Regierung.
Ancÿra (grie<. Ankyra), im Alterthum eine Stadt in Kleinaſien, welche anfänglich zu
Phrygien gehörte, von Midas ‘gegründet ſein ſoll und ſchon frühzeitig zu einer gewiſſen Be-
deutung gelangt war. Alerander d. Sr. hielt ſih auf ſeinem Zuge gegen das Perſerreich eine
Zeit lang daſelbſt auf. Nachdem ſich galliſche Stämme in Kleinaſien niedergelaſſen, machten
es die zu ihnen gehörenden Tectoſagen zu ihrer Hauptſtadt. Zur höchſten Blüte gelangte jedoch
A. exft unter den Römern, die e8 zur Hauptftadt der Provinz Galatien und zum Mittelpunkte
für die große Heerſtraße von Byzanz nah Syrien erhoben, wodur< der Ort der Hauptſtapel-
pla des ganzen morgenl. Karavanenhandels wurde. "Der Kaiſer Auguſtus hatte die Stadt
ſehr verſchönert, weshalb ihin die dankbaren Bewohner einen Tempel von Marmor errichteten
und auf mehrern Tafeln und Säulen eines Altars ſeine Kriegsthaten aufzeichnen ließen. Dieſe
Inſchriften ſind“ unter dem Namen Monumentum Ancyranum befannt und für die alte
Geſchichte beſonders wichtig. Durch Busbecq 1553 entde>t, dann durch ſpätere Reiſende,
namentlich dur< Tournefort und Chiſhull, mehrfach berichtigt, ſind ‘dieſe Inſchriften unter
anderm in der Ausgabe des Sueton von Wolf (Bd. 2) abgedru>t und zuletzt von Franz und
Zumpt (Berl. 1845) bearbeitet worden. Das alte A. ift das heutige Angora (f. d.).
Andacht ift als Zuftand die durch innig gefammelte Richtung des Geiftes auf Gott und
göttliche Dinge erregte religiöſe Gemüithsſtimmung oder das alſo erregte religiöſe Gefühl. Als
Handlung (Andachtsübung) aber iſt ſie diejenige Vergegénwärtigung Göttes im Gemüthe,
welche die fromme Aeußerung jener religiöſen Stimmung theils auszudrü>en, zu erhalten und
zu ſteigern, theils hervorzubringen vermag. Dieſes geſchieht, wenn das Gemüth von der Voll-
kommenheit und Herrlichkeit Gottes und göttlicher Dinge ganz erfüllt und ergriffen iſt. Ob-
gleich die Bermunft, d. h. die Befähigung, Gott und das Vollkommene zu erfennen und feinen
Werth zu empfinden, ſelbſtverſtändlich zur A., als der Sammlung im Empfinden des Gött-
lichen, unentbehrlich, und daher im ſtrengen Sinne des Worts nur vernünftige Geſchöpfe der
A. fähig find, jo ift dennoch nicht die Vernunft, ſondern das Gefühl, Siß und Quelle der A.
Allerdings ſind die Gefühle des Göttlichen, welche nicht mit der Vernunft, mit der Erkenntniß
und geiſtigen Anſchauung des Vollkommenen zuſammenſtimmen und der Controle der Vernunft
fich entziehen, Schwärmereien. Allein wie der Sig der Religion überhaupt das Gemüth oder
Gefühl iſt, ſo auch der der A., als des Höhenzuſtands rein religiöſer Empfindung. Jede
Einmiſchung des kalten Verſtandes oder der reflectirenden Vernunft iſ die Vernichtung der
A. Das Gegentheil derſelben, ‘als der Sammlung des Bewußtſeins in der Erhebung zum
Göttlichen, iſt das Zerſtreutſein; ihr Gegentheil als Gemüthsſtimmung iſt der Weltſinn, der
ſein Gefühl am liebſten mit dem Aeußerlichen, dem Materiellen der Welt, beſchäftigt. An-
dahtsübungen ſind in dem oben beſtimmten Sinne Gebet, Geſang, öffentlihe Gottesver-
ehrung überhaupt, Andachtsbiicher aber foldhe Schriften, welche den Zwed haben md geeig-
net ſind, A. zu erwe>en und zu befriedigen. Seit Erfindung des Bücherdru>s find deren
unendlich viele erſchienen. Vorzüglich bekannt darunter ſind aus älterer Zeit die von Thomas
a Kempis, Arndt, Cubach, Scriver, Schmolke, Rambach und Sturm; aus neuerer Zeit die
von Zollikofer, Tiede, Roſenmüller, die Gedichte und Lieder von Gellert und Klopſto>, die
blumenreichen Gebete von Witſchel und beſonders die in vielen Auflagen weitverbreiteten
«Stunden der A.» (von Zſchokke), die troß ihres oft bemerkbaren Mangels an poſitiv chriſtl.
Gehalt dennoch wegen ihrer edeln Freiſinnigkeit, Milde, Wärme, Popularität und Allſeitigkeit
noh von keinem ähnlichen kath. oder prot. Erbauungsbuche überflügelt worden ſind. And äch-
tigkeit heißt die Gewohnheit, ſih gern in die Stimmung der N. zur verfegen, daher die Geiſt-
lichen, bei denen man dieſe Gewohnheit vorausſett, früher in der Titulatur das Prädicat
«Andächtiger» bekamen und die Prediger ihre Zuhörer «andächtige Zuhörer» anreden. Da
die A. unter die Pflichten gehört, ſo hat ſie ihre Beſchränkung in andern Pflichten. Die Ueber-
treibung der A. mit Vernachläſſigung anderer Pflichten heißt Andächtel ei, wo man ent-
weder die A. gern äußerlich zur Schau trägt, oder ſie als Sache des Vergnügens im Ueber-
maße ſucht, oder die äußerlichen Andachtsübungen an ſi für verdienſtlih vor Gott hält und
Converſations - Lexikon. Elfte Auflage. I. : 45
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