Full text: A bis Arad (Band 1)

   
   
  
  
   
  
   
   
   
  
   
   
   
   
  
   
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
   
  
   
   
   
  
   
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
    
   
  
   
   
   
   
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und ſo kalte Bäder nehmen zu dürfen wie die andern, und daſſelbe gilt von Menſchen, deren 
Ernährung daniederliegt und die darum weniger Eigenwärme produciren, Nächſt der Haut 
ſind es die Athmungswege, welche der A, bedürfen. Man meide in dieſer Beziehung nicht 
ängſtlich die falte Luft, die, wenn man warm genug gekleidet iſt, der Luftröhre und Lunge 
feineswegs ſchadet. Gegen unreine, ſtaubige Luft, fchlechte Dünſte darf man fid) jedoch nicht 
abhärten wollen, denn ſie ſind unter allen Umſtänden ſ{hädlih; wenn man fich aud) einiger- 
maßen gegen dieſelben abſtumpſt, ſo kommt doh der Schaden nachträglich. Von hoher 
Wichtigkeit ift ferner die A. des Magens. Dieſe wird dadurch erzielt, daß man ſih nicht 
ängſtlih auf leihtverdaulihe Speiſen beſchränkt und den Magen nicht an eine allzu ein- 
förmige Nahrung gewöhnt, Iſt der Magen nicht gerade frank, jo muthe man ihm immerhin 
etwas zu, aber man eſſe nie zu viel. Verträgt man eine Speiſe nicht, von der fonft feft- 
ſteht, daß ſie keinen Schaden bringt, fo eſſe man erſt nux wenig, nah und nad) mehr davon. 
Reizende Speiſen, Getränfe und Oewürge aber, 3.8. Pfeffer, Senf, Spirituoſen, meide man 
möglichſt. Sie nähren nicht und überreizen den Magen, ſodaß dann einfache Speiſen zu reiz= 
los werden, um ſie genügend zu verdauen. Sich gegen ſolche Dinge abhärten, heißt ſih ab- 
ſ<hwächen. Kinder und junge Leute ſollten jene Reize ganz meiden; nur dem alten Körper, der 
einer Anregung ſeiner bereits ſchwächer gewordenen Functionen bedarf, können fie, im Maße 
angewendet, dienlich werden. Das Nervenſyſtem wird am beſten dadurch abgehärtet, daß man 
niht ängſtlih die auf natürlichen Wege fich bietenden Aufregungen deſſelben meidet. Man 
muß ſih z. B. gewöhnen, einen Dlis, einen Donnerſchlag ohne Zittern zu ertragen, ob- 
ſhon damit niht gemeint ſein ſoll, daß das Auge muthwillig den auf daſſelbe oft ſehr 
ſchädlih wirkenden Bliß aufſuchen foll. Ebenſo wenig ſehe man, um das Auge abzuhärten, 
abſichtlich in die Sonne oder ſetze daſſelbe auf die Dauer dem grellen Lichte aus, ſuche aber 
auh nicht geſunde Augen ohne Noth ängſtlich mit einer blauen Brille zu ſchützen. Läſtige 
Geräuſche, einen widerwärtigen Anblid ı. |, w. muß man nicht ängſtlich fliehen, ſonſt geräth 
man, wenn ſie ſih unverhofft bieten, leicht außer aller Faſſung. Beſonders bei Kindern und 
Frauen kann folhe Empfindlichkeit ſehr ausarten. Da aber die Feinheit der Sinnesempfindung 
ſih ſehr leiht abſtumpſt, ſo muß gerade hier die A. immer auf das nothwendige Maß be- 
ſchränkt bleiben, und beſonders müſſen alle anhaltenden, niht blos vorübergehenden ſtarken 
Nervenreize gemieden werden, Ebenſo darf das Nervenſyſtem niht durch künſtliche Mittel zu 
ſtark und oft gereizt werden. Kaffee, Thee, Tabac, Spirituoſen dürfen nur mäßig, von Kin- 
dern gar nicht genoſſen werden. Man kann fich auch gegen dieſe Neize abſtumpfen, aber auf 
Koſten ſeiner Geſundheit; jedes Uebermaß führt außerdem zur Nervenſhwäche. Das Muskel- 
ſyſtem wird durch mäßige, zwe>müäßig geleitete, d. h. möglichſt alle Muskeln nah und nach in 
Anſpruch nehmende, nicht bis zu übermäßiger Ermüdung fortgeſetzte Bewegungen abgehärtet. 
Die geiſtige A. beſteht im weſentlichen in der Erziehung der Kinder oder der Selbſterziehung 
des Erwachſenen zur Charakterſtärke, zur Standhaftigkeit gegen jedes Misgeſchi>, zur Be- 
herrfchung der Triebe und Leidenschaften, zum Maßhalten in Freud und Leid. 
Abia, auh Abiam, König von Juda, Sohn des Rehabeam und Enkel des Salomo, re- 
gierte drei Jahre (957—955 v. Chr.) und zwar zugleich mit Ierobeam in Ifrael, mit dem 
er in dauerndem Kriege lebte, Die ältern Berichte im 1. Buch der Könige ſtellen den A. als 
einen dem Jehovahdienſte nicht ſehr ergebenen Herrſcher hin, der mehr in die Fußtapfen ſeines 
abgöttiſchen Vaters getreten ſei, während die Chronik im 2. Buch ihn als treuen Verehrer des 
Levitenthums bezeichnet. 
Abich (Wilh. Herm.), ein verdienter Naturforſcher und Reiſender, wurde 11. Dec. 1806 
zu Berlin geboren. Nachdem er in ſeiner Vaterſtadt ſeine Gymnaſialbildung erhalten, wid- 
mete er ſich auf der dortigen Univerſität naturwiſſenſchaftlihen Studien und erwarb ſih 1831 
den Doctorgrad. Als Privatmann unternahm er hierauf zwei-twiffenfchaftliche Reiſen nad) 
Italien und Sicilien, und folgte ſodann 1842 einem Rufe als Profeſſor der Mineralogie 
nad) Dorpat. 1853 wurde er Mitglied der Akademie der Wiſſenſchaften in Petersburg für 
Oryktognoſie und Mineralchemie. Den größten Theil der Zeit ſeines Aufenthalts in Ruß-= 
land hat A. auf wiſſenſchaftlichen- Reiſen in die Länder am Kaukaſus, in das armen. Hoh- 
land und das nördl. Perſien zugebracht, um daſelbſt meteorolog. und hypſometriſche Beobach- 
tungen anzuſtellen, ſowie die Bodenſtructur und mineralog. Schätze jener Gebiete zu erforſchen. 
Außer einigen rein mineralog. Arbeiten veröffentlichte er noh während ſeines Aufenthalts in 
Deutſchland «Erläuternde Abbildungen von geolog. Erſcheinungen, beobachtet am Veſuv und 
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