Full text: A bis Arad (Band 1)

   
   
  
  
  
   
   
  
  
   
   
   
  
   
  
  
   
  
   
  
  
    
   
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
   
    
   
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
    
   
  
   
  
  
      
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Anſchaunngsübungen Anſchlag 797, 
ſo erklärt ſich daraus zunächſt der Gebrauch, welchen in Beziehung auf die Lehre von der menſch: 
lichen Erkenntniß Kant von diefem Begriffe machte, indem er Raum und Zeit für, die von 
aller Erfahrung unabhängigen, a priori in uns liegenden Formen der ſog. reinen A. erklärte, 
d. h. einer ſolchen, welche lediglich dieſe Formen ſelbſt, ohne allen Empſindungsſtoff, zum es 
genſtande hat. Da ferner die A. ein inneres Ereigniß iſt, in. welchem der angeſchaute Gegen- 
tand als unmittelbar gegenwärtig erſcheint, ſo überträgt man diefen Ausdrud auh auf die 
innern Zuſtände, wo irgendein Ganzes von Vorſtellungen, mögen ſich dieſe nun auf das Gebiet 
der äußern oder innern Erfahrung beziehen, als ein Geſammtbild vor das Bewußtſein tritt. 
Etwas «anſchaulich machen » oder veranſchaulichen heißt daher, das. blos Gedachte, innerlich 
Vorgebildete durch» die entfprechenden finnlichen Bilder und Wahrnehmungen der Auffaſſung 
zugänglicher machen, einen Complex von Gedankenbeſtimmungen ſo darſtellen, daß derſelbe 
für den Auffaſſenden eine Aehnlichkeit mit einem ſinnlichen Geſammtbilde bekommt. Jn einem 
ähnlichen Sinne ſpricht man von der A. eines Künſtlers, indem man dadurch das innere Vor- 
bild, die in ihren Einzelheiten beſtimmte Zdee des Kunſtwerks bezeichnet, welche er darzu- 
ſtellen ſucht; ebenſo von der A. des Hiſtorikers, indem ihm ein größeres oder fleineres Ganzes 
von Charaftern und Ereigniſſen wie ein ſichtbares Bild vor dem innern Auge ſteht; von der 
A. des Myſtikers und Theoſophen, indem er Gott und göttliche Dinge als ein unmittelbar 
Gegenwärtiges zu erfaſſen meint. Verwandt mit den A. der Myſtiker würde die ſchon im 
Alterthume von den Neuplatonikern, in der neuern Zeit aber namentlich von Sthelling gefor= 
derte oder behauptete intellectuale A. fein, unter welcher man eine durd) feinexlei Reflerton 
vermittelte, das Abſolute und die in ihm liegende angebliche Identität. des Seins und des 
Denkens, des Endlichen und des Unendlichen unmittelbar ergreifende, ja mit dem Abſoluten 
ſelbſt zuſammenfallende Exkenntnißart verſtand. Geſetzt jedoch, eine ſolche A. wäre etwas mehr 
als eine ganz leere Einbildung, ſo wiirde der Znhalt derſelben dem prüfenden und beriehtigenden 
Denken ebenſo unterworfen werden müſſen, wie der Inhalt der gemeinſten finnlichen À. Denn 
eine A. als ſolche bietet der denkenden Srfenntniß zwar den Stoff, aber nicht den Gehalt dar; 
und ſich da, wo es, wie namentlich im Gebiete der höhern philoſ. Unterſuhungen, auf ein begriff- ; 
mäßig beſtimmtes Wiſſen ankommt, auf A. berufen, heißt ſo viel als auf das Denken Verzicht 
leiſten und ſich entweder gedankenloſem Empirismus oder beliebigen Phantaſien überliefern. 
Anſchauungsübungen machten ſich vor längerer Zeit als beſonderer Zweig des Unterrichts 
in Volks\chulen durh geometr. Formenlehre, dur Zeichnen und Malen zur Uebung des 
Geſichts, durh Sprehübungen und Muſik zur Uebung des Gehörs geltend und entwidelten 
fich nach und nad) mit den fog. Denkübungen. Den Grundſay der Anſchaulichkeit des Unter- 
vichts haben Locke, Rouſſeau, die Bhilanthropiniften und namentlich) Peſtalozzi hervorgehoben, 
obgleich Letsterer nicht ohne Einſeitigkeit die Zahlen- und Mafverhältnife bevorzugte. So 
wahr es auch iſt, daß alles Erkennen zuletzt von der äußern Anſchauung ausgeht, daß es mit- 
hin höchſt wichtig, dur geſunde und geübte Sinne Anſchauungen zu erwerben: jo bedarf es 
doch in Volks\hulen nicht eines beſondern Anſchauungsunterrichts, indem nad) den Forderun=. 
gen der wahren Pädagogik alle anſchaulicher Behandlung fähige Unterrichtsgegenſtände an- 
\chaulich zu behandeln ſind. Herbart behandelte den Gegenſtand in der Schrift: «Peſtalozzi/'s 
Idee eines A-b-c der Anſchauung, wiſſenſchaftlih ausgeführt» (2. Aufl, Gött. 1804). Einen 
erfolgreichen Schritt weiter gehen die nah Ziller, einem Schüler Herbart's, gegründeten leip- 
ziger Lehranſtalten (Uebungsſchule, Erziehungsſchule), welche dur unausgeſeßten Umgang mit 
den betreffenden Naturgegenftänden und durch wiederholentliche Verkörperung und Nachbildung 
derſelben auf verſchiedenerlei Arten das Kind in das Weſen der Dinge zu verſetzen ſuchen. 
Anſchlag bedeutet zunächft die Berechnung eines Koſtenbedarfs, z. B. bei einem Bau- 
unternehmen (Bauanſchlag), oder die Berehnung des Kapitalwerths einer nußbringenden. 
Sache, z. B. eines Guts, Territoriums, dann den Plan zu einem Verbrechen, endlich eine 
öffentlich aushängende Bekanntmachung, Ankündigung, Verfügung oder Aufforderung, ein 
Plakat. Anſchläge der leßtern Art (franz. affiches) ſind entweder obrigkeitliche oder private. 
Beiſpiele von beiden kommen ſchon im Alterthum vor. In Athen waren die Geſetze des Solon, 
in Rom die Zwölftafelgefege, ferner die Entwürfe von neu zu berathenden BVolksſchlüſſen fo- 
wie das Edict des Prätors und Aedilen ausgeſtellt, und die Bekanntmachung von Senatus- ; 
conſulten erfölgte durch das Anbringen von in Mürmor oder Erz ausgeführten Kopien, an 
allgemein zugänglichen Orten, In derſelben Weiſe verfuhr man andermärts. mit der Anf- 
ftellung von örtlichen Gefegen, Deereten der Behörden, Stiftungen. u. f. w. . Daß auf die 
Mauern geſchriebene Privatanzeigen und. Pamphlete nicht fehlten, beweifen die Auffindungen 
 
	        
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