Full text: A bis Arad (Band 1)

    
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Antediluvianiſh 
Fall kommt häufig bei Urkunden, namentlich bei Amtsdiplomen vor, um dadurch gewiſſen An- 
ſprüchen eine feſtere Grundlage zu gewähren. So geben zuweilen Fürſten, welche abdanken, 
oder andere hohe Perſonen, welche ihre Stellung verlaſſen, Amtsverleihungen oder andern 
Beneficien, durch die ſie ihre Getreuen entſhädigen wollen, ein früheres, ihrer Abdankung 
vorausgehendes Datum, um dieſen Verleihungen nöthigenfalls eine größere Rechtsbeſtändigkeit 
zu fihern. Bei hiſtor. Unterſuchungen kommt ein ſolches Verfahren, das man übrigens auh 
Zurüdatiren nennen kann, nicht ſelten in Frage. 
Autediluviauiſh heißt das, was vor der Sündflut war: antediluvianiſches Zeitalter. alſo 
die Zeit vor der Sündflut; in der ältern Theologie: antediluvianiſche Religion die Religion 
der Patriarchen von Adam bis Noah. In der Naturwiſſenſchaft ſpricht man von einer ante- 
diluvianiſhen Periode, doh ohne Beziehung auf die Sündflut der moſaiſchen Geſchichte, 
ſondern in Hinſicht auf die lette, dur<h Waſſer hervorgebrachte Umgeſtaltung der Erde. 
Antejuſtinianeiſches Recht iſt eigentlich das geſammte röm. Recht, welches aus den Zeiten 
vor Juſtinian herſtammt. Jn einem engern Sinne umfaßt es aber nur die Ueberreſte von 
ältern Geſetzen und juriſt. Schriften, welche in das Corpus juris Justinianeum entweder gar 
nicht oder nux unter Veränderung ihrer urſprünglichen Form angenommen find, wie z.B. 
die Zwölftafel-Fragmente, der Codex Gregorianus, Hermogenianus und Theodosianus, die 
Inſtitutionen des Gajus, Paulli sententiae, Ulpian's Fragmente, die Collatio legum Mosaï- 
carum et Romanarum, die Fragmenta Vaticana. Sammelausgaben davon veranſtalteten: 
Scalting («Jurisprudentia antejustinianea», Leyd. 1717, Lpz. 1737), Böing («Corpus 
juris Romani antejustinianeum», Bonn 1835), Huſchke («Jurisprudentiae antejustinianeae, 
quae supersunt», %pz. 1861). 
Antemetica (griech.), brechenſtillende Mittel, heißen die Arzneien, durch welche man die 
krankhafte Empfindlichkeit des Magens zu mindern ſucht. Es gehören dahin verſchiedene Nar- 
fôtifka, Aether, Kohlenſäure, baſiſch-ſalpeterſaures Wismuthoryd und verſchiedene zuſammeu- 
ziehende Mittel (adstringentia). . ‘Die Wahl des Mittels richtet ſich nad) der Art des Ma- 
genleidens. Insbeſondere iſ zu bedenken, daß das Erbrechen häufig gar nicht im Magen, 
ſondern in Störungen anderer Organe ſeinen Grund hat. (S. Exbrechen). 
Antennaria nannte Robert Brown eine Pflanzengattung aus der Familie der Compoſiten 
und der 19. Klaſſe des Linné'ſhen Syſtems, deren Arten Unné, ſoweit ſolche ihm bekannt 
waren, zur Gattung Gnaphalium (f.d.) gerechnet hatte. Vou- dieſen unterſcheiden ſich die A. 
durch die Zweihäuſigkeit und die langen, Inſektenfühlern- (Antennen) ähnlichen Haare auf der 
Atene der weiblichen Blüten. Die,A. find ausdauernde, filzige, Heinblätterige Kräuter mit 
Heinen, doldentraubig oder trugdoldig angeordneten Blütenkörbchen, deren Korbhülle aus trode- 
nen, ſ{höngefärbten, unverwelklichen Schuppen beſteht, weshalb ſich dieſe Pflanzen gleich deu 
Zmmortellen zum Zimmerſchmu> während des Winters und zu Kränzen eignen. Es gehören 
zu dieſer Gattung, deren Arten über Europa, Aſien und Nordamerika zerſtreut ſind, das ſog. 
Katzenpfötchen, A. dioica, eine hübſche, allenthalben auf tro>enem und ſteinigem Boden in 
ſonniger Lage vorkommende Pflanze mit weißen, roſen- ‚und purpurrothen Blütenkörbchen, 
und einige beliebte Zierpflanzen unſerer Gärten, nämlich A, plantaginea und margaritacea 
aus Nordamerika, ſtattliche Gewächſe mit fehneeweißen Bliütenkörbchen. Beide gedeihen ohne 
beſondere Pflege im freien Lande und werden durch Zertheilung der Stöde vermehrt. 
Antenor, ein edler Trojaner, exſcheint beim Homer als der verſtändige, zur Sühne rathende 
Greis. Er nahm den Odyſſeus und Menelaos während ihrer Geſandtſchaft in Troja, um die 
Rückgabe der Helena zu veranlaſſen, in ſeinem Hauſe auf, begleitete den Priamos in das griech. 
Lager, um wegen des entſcheidenden Zweikampfs zwiſchen Paris und Menclaos zu unterhan- 
deln, und fehlug nad) dem Bweifampfe des Ajax und Hektor, wiewol vergeblich, Helena's Aus- 
lieferung vor. Die ſpätere Sage hat ihm deshalb zu einem Freunde der Griechen und Ver- 
räther an ſeinem Vaterlande gemacht. Er ſoll den Griechen vor Troja das Palladium ver- 
ichafft, von der Mauer mit einer Laterne das Zeichen zum Einbruch gegeben, ja das berüchtigte 
Pferd ſelbſt geöffnet haben. Sein Haus blieb bei der Plünderung verſchont. Er ſelbſt wurde 
wie Aeneas gerettet und gleich dieſem der Stifter einer neuen Dynaſtie, indem er nach einigen 
auf den Trümmern Trojas ein neues Reich gründete, nah andern aber mit ſeinen Söhnen 
nah Thrazien wanderte und von dort mit den Henetern (Venetern) nah Italien ging, wo er 
die henetiſhe Provinz am Adriatiſhen Meere mit Patavium (Padua) gründete. 
Antequera (bei den Römern Antiguaria oder Anticaria), eine große, gewerbreiche Stadt 
(Ciudad) Oberandaluſiens in der ſpan. Provinz Malaga, an dem in der Sierra de A. ent- 
   
   
  
   
   
  
  
  
  
   
   
    
   
   
   
  
    
     
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
  
    
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
   
   
    
  
  
  
    
   
	        
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