Full text: A bis Arad (Band 1)

      
  
  
  
  
   
   
  
  
    
   
   
   
   
  
   
  
  
   
   
   
  
   
  
   
   
  
   
  
   
  
   
   
  
    
   
   
   
   
   
    
  
  
  
    
    
   
  
  
  
  
     
    
   
  
   
   
  
  
  
    
  
  
   
  
    
       
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pragmatiſche A., welche die Anwendung jener auf die praktiſchen Verhältniſſe des täglichen 
Lebens enthält, daher ſie auh eine Anweiſung zur Menſchenkenntniß genannt werden fann, 
wie Kant’3 «N. in pragmatifcher Hinficht» (4. Aufl. von Herbart, %pz. 1833) und Beneke's 
«Pragmatiſche Pſychologie» (Berl. 1850). An ſie ſchließt ſich als eine auf ſie zu begründende 
Geſchieflichkeit die Anthropognoſie als die Kunſt, den Charakter aus gewiſſen äußerlichen 
Kennzeichen, wie der Schädelform, den Mienen, der Statur, dem Gange, der Handſchrift 
u. dgl., zu beurtheilen. Im dieſes Gebiet gehört die Schädellehre oder Phrenologie (\. d.) von 
Gall, Spurzheim und Combe, die Phyſiognomik von Lavater (f. Bhyfiognomie), die Spie- 
fereien der Chirognofie, Chiromantie, Handſchriftenkunde u. |. w. 
Endlich kann unter A. auh noh mitverſtanden werden die Wiſſenſchaft von dem, was der 
Menſch als freihandelndes Weſen aus ſich ſelbſt macht, ſowol in Beziehung auf die Entwide- 
lung ſeiner geiſtigen Anlagen als ſeiner phyſ. Beſchaffenheit, ſeiner Sitten und Lebensart. So 
entſpringt A. im ſocialen Wortverſtande als eine theils ethnogr., theils culturhiſtor. Wiſſen- 
\chaſt, A. der ſocialen Bildungsgeſete, ſowol der einzelnen Völker als der ganzen Menſchheit. 
Indem in ihr Bereich die uranfänglihe Entwickelung der Familien-, Staats- und Religions- 
formen, der Handwerke, Künſte und Erfindungen, der Sprachen, Sitten und Trachten, der 
Nahrungsmittel und Induſtriezweige fällt, jo ſtrebt dieſe Wiſſenſchaft auf dem empiriſchen 
Wege demſelben Ziele zu, welches eine Philoſophie der Geſchichte der Menſchheit auf ipecula- 
tivem Wege und an dem Leitfaden ethiſcher Grundſätze zu erreichen ſucht, dem Ziele einer Ein- 
ſicht in den Culturgang der Menſchheit. Die A. in dieſem Sinne gewinnt eine ſo umfaſſende 
Bedeutung, daß fich darin alle übrigen, mit dieſem Namen bezeichneten Wiſſenſchaften mehr 
oder weniger einbegriffen denken laſſen. Ihre Entwickelung ſeht daher auh, um erfolgreich 
anfangen zu können, eine kaum noh vorhandene Neife in den einzelnen zu ihr gehörigen Glie- 
dern voraus. Ihre Idee dient aber fortwährend als Regulativ, um das höchſte Strebeziel in 
dieſem weitſchichtigen und vielſeitigen Gebiete nicht aus den Augen zu verlieren. Daher bilden 
auch Herder's «Ideen zur Philoſophie der Geſchichte der Menſchheit» (1784—91) hier immer 
no< die Grundlage. Sonſt gehören hierher Lotze's « Mikrokosmus, oder Ideen zur Natur- 
geſchichte und Geſchichte der Menſchheit» (2 Bde., Lpz. 1856 — 58); Baſtian, «Der Menſch 
in der Geſchichte» (3 Bde., Lpz. 1860); die « Zeitſchrift für Völkerpſychologie» von Lazarus 
(Berl. 1859 fg.). Die einzelnen Wiſſenſchaſtsfelder, welche unter dem Namen der A. zuſammen- 
gefaßt werden, find von einer ebenſo mannichfachen als untereinander engverfchlungenen Art. 
Auf ihnen allen hat fi) durch die Bemühungen der Neuzeit ein reiches Material angehäuft; 
jedoch ſind die meiſten derſelben noh in einem gärenden Zuftande begriffen und von entgegen- 
geſezten Standpunkten aus in Arbeit genommen. Es gibt daher auch hier überall noch viel 
friſh zu bearbeitenden Boden, welcher für die Zukunft der Wiſſenſchaft immer wichtiger und 
ergiebiger zu werden verſpricht, weil in der Aufgabe einer allſeitigen Erforſchung der Menſchen- 
natur die Aufgaben aller übrigen Wiſſenſchaften ſich berühren und durchkreuzen. 
Anthropomorphismus und Anthropopathismus ſind beides grieh. Worte, von denen 
das erſtere die Vorſtellung von Gott nah der Analogie der menfchlichen Körpergeſtaltung 
(opp), das lettere die Vorſtellung von Gott nah der Aehnlichkeit menſchlicher Gemüths- 
zuſtände (T&T) bezeichnet. Beides begreift das Wort Vermenſchlihung Gottes in fih. Da 
wir alle überſinnlichen Vorſtellungen nur na< Analogien, die wir in uns finden, auffaſſen 
können, ſo liegt es nah der Natur unſeres Vorſtellungsvermögens ſehr nahe, Gott, wenn wir 
ihn als Perſon denken, nah der Analogie der menſchlichen Perſönlichkeit mit einem menſchen- 
artigen Geiſte, mit menſchlichen Gemüthszuſtänden und wol ſelbſt mit menſchenartiger Geſtalt 
ausgeſtattet vorzuſtellen. Auch die menſchliche Rede über Gott pflegt daher anthropomorphi- 
ftifch und anthropopathifch zu ſein. Die philoſ. Speculation hat ebenſo ſehr ein Intereſſe daran, 
die Idee des Unendlichen aller menſchlichen und endlichen Beſchränktheit zu entkleiden, als das 
religiöſe Bewußtſein, welches ein perſönliches Verhältniß zur Gottheit verlangt, immer geneigt 
bleiben wird, ſeinen Gott mit den nur nah Möglichkeit geſteigerten Eigenſchaften der menſh- 
lichen Perſönlichkeit auszuſtatten. In der heidniſchen Welt tritt dieſer Gegenſaß am \chroffſten 
auf. Alle polytheiſtiſhen Volksreligionen beruhen auf der unbedenklichen Vermenſchlihung 
des Göttlichen, während die grieh. Philoſophie auf ihrem Höhepunkte bei dem leeren Begriffe 
des unendlichen Seins angelangt iſ, welches über jeder Beſtimmung und freilich auh über 
jedem lebendigen Inhalt hinausliegt. Die Religion des Alten Teſtaments verwirft, wenigſtens 
in ihrer reinen Entwicelung im Zeitalter der Propheten, die immerhin lange genug auch von 
den frömmſten Iſraeliten für unbedenklich erachtete Darſtellung Gottes im Bilde, und wo ſie
	        
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