Full text: A bis Arad (Band 1)

     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
    
  
   
   
    
   
  
   
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
824 Antillen Antilope 
Autillen nennt man die große Inſelgruppe zwiſchen Nord- und Südamerika, deren con- 
tinentaler Zuſammenhang hier gleichſam wie zerbrö>elt erſcheint. Sie ziehen fich von dem 
Golf von Paria an den Mündungen des Orinoco bis zur Straße von Florida am Südende 
der Vereinigten Staaten von Nordamerika durch mehr als 12 Breitengrade, das Mericanifche 
und Antillenmeer (Karaibifche Meer) in weiten Bogen umfchließend. Man unterfcheidet 
zwei Hauptgruppen: die Großen und die Kleinen A. Unter den Großen A. begreift man die 
vier Infeln Cuba, San-Dontingo oder Haiti, Jamaica und Portorico, von denen die beiden 
erſtern und die lebtere (kleinſte) ziemlich in gerader Linie liegen, in der Weſtſpiße von Cuba 
ſi der Halbinſel Yucatan zuwendend. Die Kleinen A., an Zahl etwa 40, liegen in einem 
Bogen zwiſchen 10—19° nördl. Br. von der Juſel Trinidad bis zum Oſtende von Portorico. 
Unter ihnen ſind zehn bedeutend vulfanifch, denen zur Oftfeite eine Reihe von Kalkſteininfeln 
liegen. Ueberhaupt erſcheint die ganze Infelreihe als eine von dem Atlantiſchen, dem Karaibt- 
ſchen und dem Mexicaniſchen Meer unterbrochene, in ihren Gipfeln iſolirte Gebirgskette, welche 
die größte Höhe in dem Kupfergebirge oder der Sierra del Cobre von Cuba (ctwa 7500 F.) 
und den Blauen Bergen von Jamaica (gegen 7700 F.) erreicht. Die Kleinen A. theilt man, 
je nachdem ſie von dem nordöſtl. Paſſatwinde früher oder ſpäter getroffen werden, in die Inſeln 
über oder im Winde und die Inſeln unter dem Winde. Doch herrſcht in dieſer Benennung 
feine Uebereinſtimmung. Gewöhnlich folgt man den Engländern und Franzoſen, welche die 
ſüdl. und zugleich öſtl. Abtheilung von Tabago bis Dominica Windward Islands, Iles- 
du=Vent (Inſeln im Winde), dagegen die von Dominica bis Portorico in einen Bogen ge=- 
lagerten Leeward Jslands, Iles-ſous-le-Vent nennen. Bei den Spaniern heißen alle Kleine 
A, von Portorico bis Tabago Islas-barlo-Vento (Inſel im Winde); dagegen diejenigen Infeln, 
welche von Trinidad weſtwärts über Margarita und Curaçao bis Oruba (vor dem Golf von 
Maracaibo) längs der Nordküſte von Südamerika zerſtreut liegen und von vielen gar niht zu 
den A. gerehnet werden, nennen ſie, und nah ihnen manche Geographen, Islas- ſoto - Vento 
(Inſeln unter dem Winde). Das heiße Klima dieſer Inſeln wird durch die Seeluſt gemäßigt; 
der Himmel iſt glänzend rein und der Boden außerordentlich üppig. Kaffee, Zuderrohr und 
Zabad wachen in den ungeheuerften Maffen, wodurch, das Pflanzer- und Kaufmannsleben der 
Bewohner bedingt wird. Der Urſprung des Namens «Antillen», deſſen erſte Anwendung auf 
dieſe Inſeln bei Peter Martyr d'Anghiera 1493 vorkommt, iſt unſicher. Bald wird derſelbe 
von einer Inſel Antilia abgeleitet, welche die Sage des ausgehenden Mittelalters in das weſtl. 
Meer ſette, bald foll er ſoviel wie Vorinſeln bedeuten, d. i. ſolche Inſeln, welche dem amerik. 
Feſtlande vorliegen. Außerdem wird für die Kleinen A. bisweilen auch der Name Karaibiſche 
Inſeln gebraucht. Einſchließlih der Bahamainſeln, welche zwifchen San» Domingo umd der 
Spige von Florida liegen, belegt man dieſe geſammte Znſelwelt mit dem gemeinſamen Na- 
men Weſtindien (\. d.). Neuere Geographen ‘haben für dieſelbe den Namen Columbiſ her 
Archipel vorgeſchlagen. 
Antilöchus (griech. Antilochos), der Sohn des Neſtor und der Eurydike, war in dem Heere 
der Griechen vor Troja einer der Tapferſten, obgleich der Jüngſte. Er zeigte ſich tüchtig im 
Yauf und geübt in dem Schlashtlampf, wie Homer ihn ſchildert, und war deshalb dem Achilles, 
nächſt Patroklos, am meiſten lieb und theuer. Bei den Leichenſpielen zu Ehren des letztern 
empfing er im Wettrennen den zweiten Preis, den ihm Achilles lobend erhöhte. A. fiel durch 
Memnon, als er ſeinem von dem Paris hart bedrängten Vater zu Hülfe eilte, weshalb er auch 
den Beinamen Philopator erhielt. Beigeſetzt wurde ſeine Aſche ueben dem Grabmal des Achilles 
und Patroklos auf dem ſigeiſchen Hügel. Auch in der Unterwelt ward er Begleiter des Achilles. 
Autilöpe heißt eine Gattung von Säugethieren aus der Ordnung der Wiederkäuer und 
der Familie der Hohlhörner, die durch Hörner, welche feheidenartig den Stirnzapfen (d. i. die 
Inochige Verlängerung des Stirnbeins) umgeben, charafterifirt ift, und von der verwandten 
Gattung der Ziegen durch bartloſes Kinn, von den Schafen durch nichtedfige Hörner fid) unter- 
ſcheidet, Es gibt keine Gruppe der Wiederkäuer, welche ſo ſehr in der Form und Zahl der 
Hörner wie in der Geſtalt des Körpers wechſelte. Von einfachen ſpießartigen Hörnern bis zu 
gabelförmigen und ſchraubenartig gewundenen ſind alle Geſtalten vertreten; ebenſo von plumpen, 
kuhähnlichen Formen (Addax) zu pferdeartigen (Gnu), ziegengleihen (Gemſe), bis zu großen 
Hirſchformen (Oryx) und zierlichen Rehgeſtalten (Gazelle, Springbo>). Doch ſind die Beine 
meiſt hoh, die Füße ſchlauk; der kurze Schwanz trägt einen Haarbüſchel, die Behaarung iſt 
kurz und die Färbung oft ſehr lebhaft, Thränenhöhlen wie am Hirſche kommen bei vielen vor. 
Die Größe ift ſehr wechſelnd. Die- Zwergantilope iſ än den Schultern nur 8—9 Zoll hoh, 
     
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Guten 3 BER NEUE na Sa a lu a a Au a iaa ED DIR
	        
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