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Dort zeigte man nämlich ein Bild der Aphrodite, das ex unvollendet hinterlaſſen hatte, und
an welches niemand die lezte Hand anzulegen wagte.
Apelt (Ernſt Friedrich), deutſcher Philoſoph, geb. 3. März 1812 in Reichenau, einem
Dorfe der ſä<hſ. Oberlauſitz nahe bei Zittau, wo er auf dem Gymnaſium feine erſte Bildung
empfing. Schon als 17jähriger Jüngling wurde er durch die Lectiüre von Fries? neuer «Kritik
der Vernunft» dergeſtalt gefeſſelt, daß er ſogleich mit dieſem Philoſophen in brieflichen Verkehr
trat, unter deſſen Leitung er von 1831 an ſi< in Jena den philoſ. und mathem. Studien
widmete, welche er bis 1835 in Leipzig fortſezte. Nachdem er darauf ein Jahr Yang bei dem
von ſeinem Vater angekauften Schwefelkohlenwerk zu Oppelsdorf in der Nähe von Reichenau
mit markſcheideriſchen Arbeiten zugebracht hatte, wandte er ſich zur Fortſetzung ſeines Verkehrs
mit Fries nah Jena zurü>, wo ihn nun neben der Philoſophie und Mathematik auch) aftron,,
phyſik. und hiſtor. Studien beſchäftigten. Er habilitirte ſih 1839 in Zena als Docent für
Philoſophie wie au< Mathematik und phyſ. Geographie, und war hier von 1840 an als
außerord., von 1854 an als ord. Profeſſor bis zu ſeinem Tode, 27. Oct. 1859, thätig. Seit
dem 1843 eingetretenen Tode von Fries bildete A. den Mittelpunkt von deſſen Schule, deren
Standpunkt er tiefer zu begründen ſuchte. In dieſem Betreff zeichnen ſich unter feinen philof.
Schriften aus die «Metaphyſik» (Lpz. 1857) und die «Theorie der Induction» (Lpz. 1854),
Seine welthiſtor. Anſichten hat er niedergelegt in dem geſhi<tsphiloſ. Werke «Die Epochen
der Geſchichte der Menſchheit » (2 Bde., Jena 1845), wovon der zweite Band eine vollſtän-
dige Ueberſicht über das Fries'ſhe Lehrgebäude enthält. Zu ſeinen aſtron. Arbeiten gehören
«Johann Keppler's aſtron. Weltanſicht» (Lpz. 1849), «Die Neformation der Sternkunde,
Ein Beitrag zur deutſchen Culturgeſchichte» (Jena 1852), «Parmenidis et Empedoclis doc-
trina de mundi structura» (Jena 1857). Ferner hat A. nah dem Tode von Fries deſſen
«Politik oder philoſ. Staatslehre» (Jena 1848) herausgegeben. Seine Anſichten zur Religions-
philoſophie finden ſih ausgeſprochen in der Schrift «Wie muß das Glaubensbekenntniß be-
ſchaffen ſein, das zur Vereinigung aller Confeſſionen führen ſoll?» (Zena 1846) und in ſeiner
nachgelaſſenen «Neligionsphiloſophie» (mit einem Nachwort von ©. Fran, 2p3. 1860). Die
Fries-Apelt'\he Philoſophie iſt eine Verſchmelzung der Kant'ſchen Lehre mit Jacobi’ſchen Ideen,
Die Annahme einer unmittelbaren Erkenntniß dur das Gefühl, die Behauptung eines reinen,
nicht nur praktiſch, ſondern auch theoretiſh begründbaren Theismus, und ein ſtrenger Dualis-
mus in der Entgegenfegung der materiellen und piychiichen Kräfte find ihre Hanptuntere
IHeidungsmerfmale fowol von den aus der Fichte’fchen Wiſſenſchaſtslehre entſtammten Rich-
tungen der Speculation als auh von der Schule des ältern Kantianismus. Eben dieſe Ber-
änderungen ſind es, wodurch ſih die Schule rühmt, die Kant’fche Rehre mit den Ergebniſſen
der Naturwiſſenſchaft einerſeits, mit den religiöſen Bedürfniſſen der Menſchennatur anderer-
ſeits in einen erhöhten Einklang geſetzt zu haben. Vgl. Kuno Fiſcher, «Die beiden Kant’fchen
Schulen in Jena» (Stuttg. 1862).
Apeuninen oder Apennin (lat. Apenninus oder Montes Apennini, vom celt. Worte
Pen, Felsſpiße) heißt das Gebirge, welches faft die ganze Halbinfel Italien (deshalb auh
Apenninenhalbinfel genannt) erfüllt, ſodaß zur Seite deſſelben nur einige wenige aus-
gedehntere Ebenen und iſolirte neuere vulkaniſche Gebirgs\yſteme Plat finden. Man unter-
ſcheidet einen nördl., mittlern und ſüdl, Apennin.
Der nördliche Apennin, welcher weftlich in der Gegend von Savona die öftlichften
Ausläufer der Liguriſchen Alpen berührt, erfüllt den Raum von Turin bis Ancona, ift etwa
55 M. lang, bei einer durchjchnittlichen Breite von 10 M., und hält im allgemeinen eine
oſtſüdöſtl. Richtung ein. Den weſtlichſten Theil deſſelben , der in weiten Bogen vom Po um-
floſſen wird und dur die Ebene von Cuneo von den öſtl. Abgrenzungen der Cottiſchen und
Liguriſchen Alpen getrennt iſ, pflegt man als Liguriſhen Apennin zu bezeihnen. Die
Hauptkette deſſelben, die mit dem Monte dello Schiavo beginnt, iſt zunächſt eine Küſtenkette,
die im N. von Genua in der ſog. Bocchetta, dem Hauptzugange für Genua von der Landſeite,
auf 2400 F. herabfällt, ſih dann mehr landeinwärts in ſüdöſtl. Richtung bis in den N, von
Lucca fortſegt, im Antola bis 4266, im Penna bis 5240, im Gottaro bis 5050 F. auffteigt
und bon der 3200 F. hohen Paßſtraße La Ciſa von Parma nach Pontremoli überſchritten wird.
Während fich dieſe Hauptkette nah N. bis Stradella und nah NO. bis zur Po-Ebene all-
mählich hinabſenkt, ziehen zwiſchen ihr und dem Golf von Genua noch zwei Parallelketten hin,
von denen die äußere, längs der Küſte und dem Thale der Vara bis zur untern Magra ſtrei-
hende, durc ihren Lavagnaſchiefer und Marmo Portor (\{<warzer Marmor mit rothen Adern)
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