Full text: A bis Arad (Band 1)

  
  
862 Apenrade 
im Monte-Terminio bis 5640 F. erhebt. Vom Monte-Volture (Vultux), einer vulkan. Ge- 
birgsmaffe, die inmitten der beiden ital. Küften fanft aus der Ebene aufſteigt, und im Pizzuto 
di Melfi eine Höhe von 4090 3. erreicht, fett fich der eigentliche Apennin in zwei Hauptzügen 
fort. Während der eine derfelben fi nad) D. und SD. in einem langen Rüden zum Golf 
von Tarent hinabſenkt, ſtreift der andere als Montagne della Maddalena in faſt ſüdl. Richtung 
von Potenza nach Lagonegro, wo er ſih im Monte-Serino noch 5600 8. erhebt, bald nachher 
aber mit dem Pollino-Alto (7434 F. hoch) zwiſchen den Golfen von Tarent und Policaſtro endet, 
Im O. des Neapolitaniſhen Apennin erſtre>t ſich der Monte-Gaxrgano, als ein abgeſondertes 
Glied deſſelben, halbinſelartig in das Adriatiſhe Meer hinaus; in ſeinem W. breitet fi}, vom 
Calore umfloſſen, ein nur 880 —1850 F. hohes apenniniſhes Gebirgsland aus. Im SO, 
des Ofanto, in der apuliſchen Halbinſel, hat der Apennin keine Fortſezung. Die Calabriſche 
Halbinſel dagegen wird erfüllt dur das granitiſhe Calabriſhe Gebirge, das, obgleich es 
in ſeiner geol. Structur ganz vom Apennin verſchieden, auch ſehr oft Calabriſcher Apennin 
genannt wird. Es zieht ſih zunächſt an der Weſtküſte, im Cocuzzo bis 4928 F. auſſteigend, 
nach S. bis Nicaſtro hin. Während öſtlich deſſelben die ganze Halbinſel zwiſchen den Crati 
und dem Golf von Tarent durch den breiten, bis 5500 F. hohen Silawald erfüllt wird, ſett 
ſich der Hauptkamm, in der Mitte zwiſchen beiden Küſten, bis zum Aſpromonte in der Süd- 
ſpite fort, deſſen höchſte Spitze, der Monte-Alto, 6300 F. erreicht. Jenſeit der Straße von 
Meſſina findet dieſelbe Art von Gebirgsbildung ihre Fortſezung auf Sicilien in einer von O, 
nach W. ſtreichenden Kette. 
Die dem eigentlichen Apennin zu beiden Seiten vorgelagerten, nur von wenigen Ebenen 
(wie der des Arno, der Campagna von Rom und von Campanien) im W. unterbrochenen und 
in niedrigen, runden Wellen bis zum Meere reichenden Hügellandſchaften pflegt man unter 
dem Namen des Subapennin zuſammenzufaſſen. Die bemerkenswertheſte dieſer ſubapenni- 
nifchen Regionen ift die, welche vom Arno, der Chiana und Tiber begrenzt wird, im Poggio 
di Montieri (3233 F.) ihre höchſte Erhebung hat und einen ungemeinen Reichthum an Metallen 
beſißt. Die Subapenninen des weſtl. Italien ſind vielfah dur< eine ganze Reihe, den A. 
parallel gelagerter vulkaniſcher Centra durchbrochen. 
Das Vegetationskleid des Apennin iſt, da derfelbe von 45— 38°, alſo durch ſieben 
Breitengrade reicht, im N. nicht ganz daſſelbe wie im S. Den Fuß des Gebirgs umkleidet 
überall, wie Ritter ſie nennt, Terraſſencultur. Die Begleiter der Olivenwälder ſind durchweg 
die Weinftöcde, die Feigen-, Mandel- und Maulbeerbäume und weiter im ©. die Citronen 
und Orangen; wo Johannisbrotbäume, Aloë, Cactus und Palmen hinzutreten, da gewinnt 
die Pflanzenwelt den eten ſubtropiſchen Charakter. Dahin gehören alle die reizenden und 
geprieſenen Hügelgelände und Berggehänge bei Genua, Spezzia, Lucca, Florenz, bei Tivoli, 
Subiaco, Amalfi u. \. w., wo aus den Thaleinſchnitten Lorber- und Myrtengruppen, Cypreſſen- 
haine, immergrüne Korkeichen und Pinien hervorragen, während die anliegenden Anger mit 
Hyacinthen, Narciſſen, Anemonen , Asphodeleen u. |. w. geſhmüdt find und ſih an den Ab- 
hängen Fruchthaine hinaufziehen. Dieſer ſog. immergrüne Gürtel reiht vom Fuße bis zu 
etwa 1200 F. hinauf. Darüber folgt etwa bis 3000 F. die Zone der Kaſtanien und nordiſchen 
Eichen, und weiter aufwärts bis zu 6000 F. der Gürtel, in welchem die Buche vorherrſcht, 
neben welcher hier und da die Edeltanne, eine helle, grüne Fichte, der Taxus, der Haſelſtrauh 
u. f. w. auftreten, Oberhalb der obern Grenze der Buche dehnt ſich das Gebiet der Gebirgs- 
kräuter bis zur Schneegrenze aus. (S. Italien.) 
Apenrade, dän. Aabenraa, Hafenſtadt und Hauptſtadt des gleichnamigen Amts im 
Herzogthum Schleswig, im Hintergrunde der Apenrader Föhrde, eines 11/, M. tiefen, bis 
1/, M. breiten Buſens der Oſtſee, liegt halbwegs zwiſchen Flensburg und Hadersleben und 
wird von einer bewaldeten Hügelkette mit den hönſten Ausſichten umgeben. Die Stadt, unter 
deren öffentlichen Gebäuden die alte Nikolaikirche befonders zu erwähnen iſt, zählt 5133 E,, 
deren Hauptbeſchäftigung, außer dem Betriebe ſtädtiſcher Gewerbe, der Ziegelbrennerei und der 
Fiſcherei, beſonders der Schiffbau und der Sechandel ſind. Letterer beſteht meiſt in Fracht- 
fahrt und beſchäftigt 81 eigene Schiffe mit 5745 Commerzlaft. In den guten und geräu- 
migen Hafen liefen 1862 unter dän. Flagge 657 Schiffe mit 4152 Laſt ein und 638 mil 
4259 Laſt aus, unter fremder Flagge kamen 97 Schiffe mit 3689 Laſt an und gingen 88 
mit 4275 Laſt ab. A. wird zum erſten mal 1148 bei Gelegenheit ſeiner Zerſtörung durch 
die Wenden genannt. Auf dem Schloſſe (Brönlund oder Brunlund) dafelbſt hielt König 
Knut VI. 1193 feinen Gegenkönig Waldemar, Biſchof von Schleswig, gefangen. Die dän. 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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